Just Browse

Die Masse an Filmen und Serien auf Video on Demand Diensten wie Netflix ist verlockend. Dabei fällt es den Nutzern immer schwerer, sich zu entscheiden. Irgendwie bescheuert, oder?

Matthias Weber
2 min readMar 5, 2014
http://www.youtube.com/watch?v=3_Bm2WUYBxU

Wie schön unsere neue digitale Welt doch ist. Ein Füllhorn der selbstbestimmten Unterhaltungsmöglichkeiten. Naja, zumindest ist sie manchmal etwas bizarr und genau das haben die Macher von The Onion einmal wieder präzise auf den Punkt gebracht. Mit dem fiktiven neuen Abo-Paket Just Browse sollen Nutzer des amerikanischen Video-on-Demand Dienstes ausschließlich durch die Datenbank der verfügbaren Titel browsen können- ohne dabei tatsächlich die Filme anzuschauen.

Die Idee ist genial, weil sie eine Wahrheit überspitzt, den Finger in die Wunde legt. Das ist guter Humor, scharf beobachtet, in your face. Nicht mehr 57 channels (And nothin’ On), sondern 3,000 movies you can always watch (but hardly ever do)- eigentlich können wir natürlich frank und frei von jedem Programmschema alles anschauen, was wir wollen– jederzeit. Und dann noch mit personalisiertem Taste Profile. Trotzdem hilft das oftmals gar nicht so viel, weil: Qual der Wahl! Man will schließlich auch den einen richtig guten Film anschauen, der bitteschön mindestens 7 Sterne bei IMDB hat.

Kostbare Zeit, kostbare.

Just browsing. Vielleicht ist browsen ja das neue Zapping? Das dauert manchmal stundenlang. Ohne Ergebnis- außer schlechter Laune, Müdigkeit (“Mist, schon eine Stunde rum, da lohnt es sich gar nicht mehr den Film anzuschauen.”) oder sogar Streit mit der besseren Hälfte darüber, welchen Film man nun anschaut oder eben nicht.

An dieser Stelle möchte ich The Onion danken. Danke! Denn ich weiß nun, dass ich nicht alleine bin mit meinem aus dem Ruder gelaufenen Hang zum browsen. Der Unfähigkeit, mich einfach auf einen Film einzulassen, mich für einen Film zu entscheiden. Und ihn einfach anzuschauen.

Fin

Veröffentlicht auf It’s the Glue.

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