Wochenendlektüre #11
7. August 2015
Sommer, Sonne, Ananas? Vielleicht sind wir auch schon etwas gar im Hirn. Aber wie auch immer: Hier ist unsere Wochenendlektüre #11!
Genauso wie die Hitze ist auch die Landesverrats-Affäre noch nicht ausgestanden — leider. Wir könnten hier einen ganzen Letter nur mit Artikeln zu diesem wichtigen Thema schreiben; begnügen uns aber mit diesem schönen Beitrag in der ZEIT, der darlegt, wie in Zeiten von Bloggern und Journalismus online Pressefreiheit neu definiert werden muss. Artikel 5 GG. lässt grüßen.
Okay, ein Artikel ist angesichts des Themas doch ein bisschen wenig. Aber der Folgende ist für heute auch schon der Letzte, versprochen. Er kommt von der Insel: Der Guardian sagt, warum investigativer Journalismus in Zeiten der Überwachung immer wichtiger wird. Und bezieht sich damit natürlich auch auf die Causa netzpolitik.org.
Um Politik geht es auch im nächsten Artikel, wenn auch in ganz anderer Sache: Noch immer hält sich das Narrativ, dass die großen Innovationen unserer Menschheit ohne bedeutende Regierungsbeteiligung das Licht der Welt erblickt haben — zumindest bei den Brüdern und Schwestern drüben im Silicon Valley. Wir Deutschen haben mit unseren Fraunhofer-Instituten da einen etwas anderen Zugang (die MP3!). Der Artikel “Tech’s Enduring Great-Man Myth” von Amanda Schaffer ist in diese Hinsicht sehr lesenswert. Denn wenn’s um Innovationen geht, schauen wir alle — Hand aufs Herz — ja doch meistens über den großen Teich.
Von dort wird uns auch der Digitale Feudalismus einholen und ins Unglück stürzen, befürchtet das Manager Magazin im Artikel “Kapitalismus auf Koks — wie die On-Demand-Economy die soziale Marktwirtschaft zerstört”. Ein wichtiger Impuls zum Nachdenken über unser (Zusammen-)Leben und Arbeiten, finden wir. Danke dafür Philipp Alvares und Kollegin.
Zerstörung, Teil 2: Tinder schaffe das “natürliche” Balzverhalten der jungen Generationen ab, sagt die Vanity Fair und beschwört schön schwarzmalerisch die “Dating Apokalypse”. Unterhaltsam, auch für alle, die Tinder nicht nutzen.
Eigentlich finden wir digital ja gut, hier also zwei weitere Negativ-Artikel zu bringen, geht uns ein bisschen gegen den Strich. Deswegen versuchen wir es mal mit einem anderen Framing und sagen ganz einfach: Good to know. Und zwar Folgendes: Die Techniker Krankenkasse plant einen Zuschuss für die Apple Watch. Was gut klingt, kann datenschutzmäßig ganz schön daneben sein, sagt Teresa Buecker bei Edition F. Also lieber selbst einen Monat länger Geld auf die hohe Kante legen, würden wir empfehlen. Und Moneten ist auch das Stichwort für Artikel Nr. 2: Facebook hat einen Algorithmus entwickelt, der anhand deiner Freunde deine Kreditwürdigkeit bestimmt. Hm.
Und nun noch zur schönen Seite des Internets: Dass Software-Ingenieure nicht alle langhaarige Typen in Kapuzenpullis sind, sollte vielleicht schon bekannt sein. Falls nicht empfehlen wir die gelungene Kampagne #Ilooklikeanengineer, die Sara Weber bei Süddeutsche Online vorstellt — und die ihren Anfang hier auf Medium nahm. Adé Stereotypen!
Last but not least ein Hinweis in eigener Sache: Wir sind ja als Redaktionsteam sehr vielfältig und publizieren nicht nur hier bei Medium. Sondern auch manchmal auf netzpolitik.org — diesmal zum Internet als Menschenrecht und Mark Zuckerbergs internet.org. Schöne Grüße von Lea Gimpel und Co-Autorin Cathleen Berger!
Wir wünschen unterhaltsame Erkenntnisse und ein sommerliches Wochenende!
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