Wochenendlektüre #12

14. August 2015

Gutes Leben Digital
Das gute digitale Leben

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3 min readAug 16, 2015

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Quelle: http://images.imagesurgery.com/ALPHABET-GRID.jpg

Die News der Woche lassen sich kurz zusammenfassen: Google unterzieht sich einer großen Verwandlung und wird zu Alphabet, und die Gerechten haben gesiegt, denn das Verfahren gegen netzpolitik.org wegen Landesverrats wurde eingestellt. Doch darüber hinaus gab es weitere spannende und wichtige Artikel im Netz über dasselbe zu lesen.

Die deutsche Bundesregierung legt sich lieber mit dem eigenen Parlament und seinen Bürgern an, als dem großen Bruder aus Übersee, schreibt Thorsten Denkler bei Süddeutsche Online zum Umgang mit der NSA-Selektorenliste.

Dass man Politker gar nicht braucht, um die großen Probleme unserer Zeit zu lösen — das denkt Dominik Wind von Open State. Die Organisation möchte mit OpenSource-Projekten und Do-It-Yourself (DIY) zeigen, dass Märkte künftig anders funktionieren können — und nebenbei die Welt retten. Was das mit Paris, einem Schloss und 100 Menschen zu tun hat, zeigt uns Max Biederbeck in der deutschen WIRED. Unser Urteil: sehr cool.

Dieses Urteil trifft auch auf Matthias Marx zu. Der Hamburger versorgt 700 Flüchtlinge via Freifunk von seinem Zuhause aus mit einem Internetanschluss. Denn Internet gehört zur Grundversorgung. Und ist für Geflüchtete oft die einzige Verbindung nach Hause. Außerdem toll, um online Deutsch zu lernen. Unser Prädikat: unbedingt nachahmenswert.

Nachahmenswert könnte auch eine Initiative des Berliner Senats werden: Mit dem Berlin Digital Institute gründet die Hauptstadt der Hauptstädte eine Denkfabrik, um Startups unter die Arme zu greifen und den digitalen Wandel voranzutreiben. Beispielsweise mit digitalen Bürgerämtern. Yeah!

Schafft die Tinder die Romantik ab und führt in eine Dating-Apokalypse? Dafür argumentiert Nancy Jo Sales bei Vanity Fair — schlecht recherchierter, nicht respräsentativer Unsinn, gegenargumentiert Issie Lapowsky von WIRED, die ihren Liebsten eben darüber kennengelernt hat. Und kann dafür ein schönes Belegzitat eines Mitstreiters im Geiste, Jesse Singal vom New York Magazine, anführen: “The plural of anecdote is not data.” Genau.

“Schafft die Büros ab!”, fordert Cristina Riesen, die Europachefin von Evernote, in einem Gastkommentar bei Capital. Wer immer noch glaubt Präsenz = Produktivität, der irrt gewaltig. Ein Hoch auf das digitale Nomadentum!

Vielleicht besiedeln wir einfach alle, ohne nervigen Bürozwang, all die beschaulichen und ruhigen Dörfer rund um die Metropolen, die vereinsamt durch den Bevölkerungsschwund vor sich hinsiechen (Brandenburg lässt grüßen!). Denn mit Funkchips, Smartphones und Algorithmen ist das Leben auf dem Lande vielleicht gar nicht so schlecht — zumindest lassen sich damit einige Probleme lösen, zeigt Andreas Wenleder in seinem Beitrag “Das digitale Dorf” bei Süddeutsche Online.

Zum Beispiel gibt es Telemedizin — und das sogar jetzt für Vierbeiner! Das Startup PawSquad hat’s erfunden: Eine App für den digitalen Tierarztbesuch, der Herrchen oder Frauchen mit einem Veterinär via Videochat verbindet. Zwar können unsere lieben Viecher ihre Leiden nicht selbst beschreiben — aber dafür gibt es ja den Dosenöffner, der das übernehmen kann. Momentan gibt es den Service nur in UK — aber wer weiß, auch da gibt’s mit Sicherheit schöne Dörfer!

Sorry, diese Katze war einfach zu süß. Miau or never!

Wobei, Brandenburg ist gar nicht so übel. Vor allem wegen der Nähe zu Berlin, schlägt doch die deutsche Hauptstadt London nun zum ersten Mal bei der Akquise von Wagniskapital: Mittlerweile entsteht jeder 8. neue Job in Berlin in der Digitalwirtschaft! Unser Kommentar:

Quelle: http://www.myconfinedspace.com

Wir wünschen unterhaltsame Erkenntnisse und ein fantastisches Wochenende!

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