Wochenendlektüre #13

21. August 2015

Gutes Leben Digital
Das gute digitale Leben

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3 min readAug 22, 2015

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Die Digitale Agenda der Bundesregierung ist ein Jahr alt. Breitbandausbau, Technologieförderung und Open Data stehen darin unter anderem im Fokus der Bemühungen. Wirklich passiert ist bisher wenig, schreiben Christian Heise und Vera Bunse in ihrem Gastbeitrag für ZEIT ONLINE. Überholen um aufzuholen sieht anders aus!

Breitbandausbau, ja klar. Das Internet wie es sein sollte — nämlich mit 10GB-Leitung — gab es auf dem Camp des Chaos Computer Club in der letzten Woche. Patrick Beuth stellt bei ZEIT ONLINE das Sommerhighlight der digitalen Elite vor, bei dem 5.000 Hacker und Aktivisten die Zukunft des Digitalen diskutierten — und bastelten. Und Sonja Peteranderl hat bei Wired die besten Vorträge des Camps für euch gesammelt.

Zukunftsmusik ist auch das neue “Project Sunroof” von Alphabet (aka Google), das Nutzern via Googlemaps sagt, ob sich die Installation von Solarpanels auf dem Dach der eigenen vier Wände lohnt. Zumindest für all jene von uns, die nicht zufällig in Boston, San Francisco und Fresno wohnen. Trotzdem super.

Hier wohnen die Leute, die “Project Sun” schon einmal ausprobieren können: San Francisco.

Noch besser finden wir aber das Startup Boat von Paula Schwarz, die 18 Querdenker aus der Szene auf die griechische Insel Samos holte, um sich selbst ein Bild der Flüchtlingskrise zu machen — und für dringende Probleme digitale Abhilfe zu schaffen. Bravo!

Richtig gut ist auch die Initiative von Baden-Württemberg, das mit positivem Beispiel vorangeht und alle Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete (was für ein Wort!) mit kostenlosem Wlan ausstatten will. Bitte mehr davon, liebe Länder!

Ziemlich ätzend dagegen ist die Haltung von Facebook zu rassistischer Hetze gegen Geflüchtete — die wird nämlich nur sehr zögerlich entfernt, mit Hinweis auf das Recht der freien Meinungsäußerung. Zeit für große Konzerne wie den blauen Riesen, endlich ihrer gesellschaftlichen Veranwortung gerecht zu werden — und einzuschreiten, wenn Meinungsfreiheit zu Volksverhetzung verkommt. Danke, Simon Hurtz für den Artikel.

Über rassistische Hetze per Faxgerät habe ich noch nie etwas gehört — vielleicht schadet also ein bisschen Rückwärtsgewandheit nichts? Immerhin ist das Fax noch immer am Leben; und hat scheinbar zwischen E-Mails und Cloud Computing seine eigene kleine Nische gefunden. Fragt sich nur: Wann habt ihr das letzte Mal ein Fax versendet?

Nein, das Fax ist noch nicht tot. Bildquelle: http://bit.ly/1JcFq5T

Past, Present, Future: Last but not least hat der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco gemeinsam mit YouGov eine Studie zur Einstellung der Verbraucher zum Internet der Dinge in Auftrag gegeben. Fazit: Sorge vor Kontrollverlust vs. Asche sparen durch smarte Heizungen. Und dann gibt es da noch die Idee des eco Geschäftsführers Harald A. Summa, zukünftig lieber vom “Internet unserer Dinge” zu sprechen statt vom “Internet der Dinge”. Immerhin gehört das Netz ja auch zukünftig nicht Deiner intelligenten Kaffeemaschine, sondern noch immer dir. Sweet.

Wie gewohnt unser Hinweis in eigener Sache zum — in diesem Fall aber sowas von guten — Schluss: Unser intellektueller Sparringspartner Roger Fischer fragt sich in dieser unserer Publikation, warum das Verständnis zwischen Politik und Digitalwelt zu schlecht ausgeprägt ist. Er kommt zu dem Schluss, dass das an gegenläufigen Bewegungsrichtungen liegt: Politik sei im Grunde utopisch und versuche, die Verhältnisse den Vorstellungen anzupassen. Technologie sei dagegen zunächst knallhart realistisch und versuche erst ex post, den Überbau entsprechend den schon geschaffenen Realitäten zu modellieren (wir sind gerade Zeugen dessen). Und beim Aneinander-Vorbeirasen kommt eben kaum Blickkontakt zustande. Das muss sich ändern, finden auch wir.

Wir wünschen unterhaltsame Erkenntnisse und ein schönes Wochenende!

Gedanken und Empfehlungen zum guten digitalen Leben auch unter @digitalgut auf Twitter. Und bitte gerne unseren Medium-Channel abonnieren!

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