Wochenlektüre #18

17. Oktober 2015

Gutes Leben Digital
Das gute digitale Leben

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3 min readOct 18, 2015

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Auch Google hat den Ada-Lovelace-Day gefeiert

Zwei Wochen keine Wochenletüre und das Netz quillt über vor interessanten, lesenswerten Nachrichten, die es verdient hätten, hier bei uns ins Licht gesetzt zu werden. Weil des Guten zu viel noch nie gut war, bleibt die Wochenlektüre aber auch dieses Mal wie gewohnt kurz und bündig.

Ada Lovelace und Laurie Penny: Die beiden wären bestimmt ein Dreamteam gewesen! Ada, Geburtsjahr 1815, gilt als erste Programmiererin weltweit. Und Laurie, Geburtsjahr 1986, haucht dem Femminismus wieder neues Leben ein — inklusive Kapitalismus- und Technologie-Kritik. Was hat das mit uns zu tun? Sehr viel. Denn erstes sind beide toll. Zweites war in dieser Woche, am 13. Oktober, Ada Lovelace-Day. Und drittens hat Laurie Penny einen wunderbaren Artikel im New Statesmen über Roboter, Automation und Kapitalismus geschrieben: “Robots are coming for your job. That might not be bad news”.

Wie wirklich langweilige und im Grunde überflüssige Jobs mittels neuronaler Netze und deep learning einspart werden können, zeigt Lars Eidnes in Bezug auf den repetitiven Online-Journalismus. Sehr spannend (und ein bisschen angsteinflößend)!

Apropos Automation: Die selbstfahrenden Autos von Google sind zu schüchtern. Sie haben nicht den nöigen Biss, bremsen zu schnell und verursachen damit Auffahrunfälle. Jetzt sollen sie lernen, mehr wie Menschen zu fahren — inklusive Übertretungen der Straßenverkehrsordnung.

Über das Urteil zu Safe Harbor habt ihr euch hoffentlich alle auch ohne uns fleißig informiert und gefreut. Warum wir auf unsere europäischen Grundrechte stolz sein sollten, erklärt Koen Lenaertes, seines Zeichens neuer Präsident des Europäischen Gerichtshofes.

Apropos Grundrechte: Was jenes das am Freitag beschlossene schändliche Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung mit Babyfotos auf Facebook zu tun hat, erklärt Detlef Essinger in der Süddeutschen Zeitung.

Credit: Martin Vorel — http://bit.ly/1jtzNZ2

Google möchte den Staat neu programmieren und hat zu diesem Zweck in den USA ein “Government Innovation Lab” gegründet, wie Adrian Lobe in der FAZ berichtet. Mittels Google-Algorithmus wichtige politische Entscheidungen treffen? Willkommen in der schönen neuen Welt!

Warum das mit den Daten und deren Auswertung, auf deren Grundlage dann politische Entscheidungen getroffen werden, so eine Sache ist, erklärt Jeffrey Alan Johnson von der London School of Economics. Merke: Daten sind nie neutral!

Und ein Teil dieser Daten kommt sicherlich auch von unseren Smartphones (siehe VDS!). Wissenschaftler der Universität Bonn haben die Smartphone-Nutzung von 60.000 Menschen untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass wir uns durchschnittlich bis zu drei Stunden mit unserem kleinen digitalen Begleiter befassen — und dem digitalen Burnout nahe sind.

Credit: Barbara de Wilde — http://nyti.ms/1LgdJda

Das deckt sich auch mit den Beobachtungen von Sherry Turkle. Die Leiterin der “Initiative on Technology and Self” am Massachusetts Institute of Technology hat in ihrem neuesten Buch “Reclaiming Conversation” unseren zeitgemäßen Umgang mit Technologie untersucht — und festgestellt, dass neben anderen menschlichen Tugenden Empathie und Selbstreflexion unter unserer starken Techniknutzung leiden. Um glücklich zu werden, brauchen wir einen reflektierten Umgang mit Tech, rezensiert der US-amerikanische Romancier Jonathan Franzen in der New York Times. Sagen wir doch!

Wer den aufregendsten, kontroversesten, tiefgründigsten oder schlicht besten Beitrag der Welt zum guten digitalen Leben aufgestöbert (oder sogar selbst verfasst) hat, der schicke uns einfach eine Mail mit sachdienlichen Hinweisen an hallo@gutesdigitalesleben.de (Betreff: Wochenlektüre).

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