Wochenlektüre #19

Gutes Leben Digital
Das gute digitale Leben
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3 min readOct 30, 2015

30. Oktober 2015

Miriam Meckel hat ja — was uns gar nicht bewusst war, als wir starteten — den programmatischen Videoclip zum guten digitalen Leben produziert. Nun hat Frau Meckel zum Thema nicht nur ebenfalls das kleine aber feine Büchlein “Wir verschwinden” über die Gefahren des Lebens im Digitalzeitalter geschrieben, sondern ganz frisch auch einen sehr lesenswerten Artikel in der Wirtschaftswoche, deren Chefredakteurin sie ist, über “Unkreaktive Zerstörung in der Medienbranche”. Der enthält kluge Gedanken. Zu bedauern ist jedoch, dass die darin geäußerte Theorie noch keinen Niederschlag auf das Online-Angebot der Wirtschaftswoche gefunden hat. Dort blinkt es, es springen Fenster auf, Filme spielen von selbst ab — kurz: der Nutzer wird eben nicht in Frieden gelassen. Schade.

Wer regelmäßig den Ticker von D64 liest, weiß, was man heutzutage unter dem Kürzel DDR versteht: Deutscher Digitaler Rückstand. Das zeigt sich an vielerlei Dingen, unter anderem: der Schwierigkeit, unterwegs in der Stadt ein öffentliches Wlan zu finden. Varinia Bernau und Helmut Martin-Jung von der Süddeutschen Zeitung haben sich auf die Suche nach den freien öffentlichen Netzen gemacht.

Durch die EU-Entscheidung zur Netzneutralität wird sich das nicht unbedingt zum Besseren ändern. Wie ein Europa unterschiedlicher Netzgeschwindigkeiten im Vergleich zu den USA als Folge dieser Entscheidung aussehen und welche Folge das für die europäische Startup-Szene haben könnte, hat der Economist unter Mithilfe von Stefan Heumann von der “stiftung neue verantwortung” untersucht. Fazit: Anders wäre besser.

Credit: Támas Mészáros, under CC0 on pexels.com

Um die US-amerikanischen und europäischen Beziehungen geht es auch beim Safe-Harbor-Urteil und seinen Folgen. Deutschlands Datenschützer haben sich nun auf ein Vorgehen verständigt. Sie raten generell dazu, personenbezogene Daten in Europa zu speichern. Für viele Unternehmen könnte es ab Februar richtig ernst werden, berichtet tagesschau.de.

Um Datenschutz geht es auch hier: Wenn der Nachwuchs per Tracking-App überwacht wird, sind zwar Helikopter-Eltern glücklich, Kinderrechtsvertreter und Datenschützer hingegen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Ortung, Kontrolle des Online-Verhaltens, Sperrung von Kontakten und Handys, die solange gesperrt sind, bis man Mama zurückgerufen hat, anyone? Die Kinder-NSA lässt grüßen.

Data, data, data. Seit 10 Jahren dokumentiert Nicholas Felton sein Leben und ist damit so etwas wie der Dinosaurier unter den Quantify-Self-Fans dieser Welt. Bei Wired erzählt er im Interview von seiner Datemsammelwut — und was er dabei gelernt hat.

Credit: freestocks.org under CC0 on pexels.com

Und was wäre die Wochenendlektüre ohne die Erwähnung unseres liebsten Freundes/Feindes? In Kürze wird Facebook eine echte Suche anbieten — und macht damit alle öffentlich geposteten Statusupdates weltweit durchsuchbar, wie Hakan Tanriverdi in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung berichtet. Außerdem: Spiegel-Online-Redakteur Fabian Reinbold war auf Einladung von Facebook in der Europazentrale in Dublin und hat mit den Offiziellen über Hassposts auf der Plattform gesprochen (Überraschung: das Ergebnis ist mager!). Und mashable.com berichtet, dass Facebook zukünftig User informieren will, wenn die Regierung dein Profil gehackt hat. Wir sagen ja: Freund und Feind.

Wer den aufregendsten, kontroversesten, tiefgründigsten oder schlicht besten Beitrag der Welt zum guten digitalen Leben aufgestöbert (oder sogar selbst verfasst) hat, der schicke uns einfach eine Mail mit sachdienlichen Hinweisen an hallo@gutesdigitalesleben.de (Betreff: Wochenlektüre).

Gedanken und Empfehlungen zum guten digitalen Leben auch unter @digitalgut auf Twitter. Und bitte gerne unseren Medium-Channel abonnieren!

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