Das Eurosystem startet die Untersuchungsphase zum digitalen Euro

Von: Johannes Holtz, Brüssel

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am 14.07.2021 beschlossen, die offizielle Untersuchungsphase zu einem digitalen Euro einzuleiten. Die Untersuchungsphase wird 24 Monate dauern und zielt darauf ab, wichtige Fragen bezüglich des Designs und der Ausgabe des digitalen Euro zu klären. Ob es nun in Europa einen digitalen Euro geben wird, wurde noch nicht entschieden. Laut EZB würde die Einführung eines digitalen Euro mindestens fünf Jahre dauern. Mit einem digitalen Euro ist demnach nicht vor 2026 zu rechnen. Sobald die Untersuchungsphase abgeschlossen ist, wird die EZB entscheiden, ob mit der Entwicklung eines digitalen Euro begonnen wird. Die EZB verfolgt also eine vorsichtige Strategie, wohl wissend, dass ein unüberlegter digitaler Euro das Finanzsystem, die Volkswirtschaften und Gesellschaften empfindlich stören könnte.

In der Untersuchungsphase sollen die Anwendungsfälle untersucht werden, die ein digitaler Euro vorrangig bieten sollte. Ein digitaler Euro müsse in der Lage sein, die Bedürfnisse der Europäer zu erfüllen und gleichzeitig dazu beitragen, illegale Aktivitäten zu verhindern und unerwünschte Auswirkungen auf die Finanzstabilität und die Geldpolitik zu vermeiden.

In dieser Projektphase soll auch untersucht werden, welche Änderungen des EU-Rechtsrahmens für einen digitalen Euro erforderlich sein könnten, die mit den europäischen Co-Gesetzgebern diskutiert und von diesen auch beschlossen werden müssten.

Zur konkreten Ausgestaltung des digitalen Euro ist noch keine Entscheidung gefallen. Die EZB habe jedoch sowohl das TARGET Instant Payment Settlement (TIPS) des Eurosystems als auch Alternativen wie die Blockchain positiv getestet. Die bisherigen Untersuchungen legten auch nahe, dass Architekturen, die zentrale und dezentrale Elemente kombinieren, möglich sein könnten.

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