Illustration of the work process of designers and strategists
Der transformative Weg zur kundenzentrierten Tech Company

Denn nur gemeinsam sind wir Professionelle Nichtwissende!

Wer auf der Suche nach Unterstützung ist, um wirksame digitale Produkte und Services zu entwickeln, darf nicht länger nach einem Dienstleister als verlängerte Handwerksbank suchen. Ein Partner, der gemeinsam als Participator und Enabler im Co-Creation Modus arbeitet, muss das Beauftragungsziel sein.

DAYONE — A new perspective.
4 min readMay 11, 2020

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Was bisher geschah: wir hatten für 2020 angedacht gemeinsam mit der TUI eine Masterclass auf dem OMR Festival zu veranstalten, um dabei über unsere bereits acht Monate andauernde Co-Creation in einem gemeinsam eröffneten Studio mit einem gemeinsam besetzten End2End Produkt- Team zu sprechen. Es sollten wertvolle Insights geteilt und Fragen beantwortet werden, um andere Unternehmen dabei zu ermutigen, neue organisatorische und kulturelle Wege für eine erfolgreiche Zukunft zu gehen. Denn nur so ist die effektive Entwicklung digitaler Produkte und Services möglich, die den Kunden wirkliche Mehrwerte bieten und damit Geschäftsmodelle nachhaltig absichern.

Dann kam bekanntlich alles anders — und wie man dieser Tage hört, eine neue Realität. Wir werden die Masterclass voraussichtlich nächstes Jahr nachholen, wollten die Chance aber nicht verpassen, unsere Gedanken virtuell schon dieses Jahr zu teilen.

Auf dem transformativen Weg zur kundenzentrierten Tech Company sind Marken mit den wohl größten Herausforderungen ihrer Firmengeschichte konfrontiert. Es bedarf einem neuen Mindset, einer frischen Organisation und einem diversifizierteren Skillset denn je. Das Produkt- und Serviceportfolio zu digitalisieren reicht dabei längst nicht aus. Marken müssen einen kulturellen Wandel herbeiführen. Für diesen hat auch die klassische Beziehung zwischen ihnen und ihren Dienstleistern ausgedient. Die Antwort kann nicht länger der Modus der verlängerten Handwerkbank sein. Vielmehr kommt moderneren Serviceprovidern im Bereich Design und Technologie die Rolle des Participators und Enablers zu.

Die Partnerschaft in co-kreativen Teams ist die Antwort auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit. Damit ist nicht die zuhauf praktizierte Design Thinking Romantik der vergangenen Jahre gemeint. Es bedarf in der Realität schlagkräftiger End2End Teams, deren unterschiedliche Rollen mit klugen Köpfen der jeweiligen Partner besetzt sind. Und es bedarf einem Raum, in dem diese beiden Kulturen miteinander arbeiten und voneinander lernen können. Reine Delivery ist nicht länger der Beauftragungsgrund, sondern der gemeinsame Weg als Ziel. Denn nur durch Partizipation kann eine Kultur im freien Raum entstehen, die in der Lage ist, Wirksamkeit für Nutzer zu erzielen.

Digital by DNA Firmen wie Google und Amazon haben das Nutzerverhalten in den letzten Jahren grundlegend verändert — und es für Marken schwerer denn je gemacht, in der Gunst der Kunden zu stehen. „Ich-Hier-Jetzt“ ist das neue Verhaltens- Mantra, der Preis und Produktmerkmale schon lange nicht mehr ausreichend, um ein Teil des digitalen Betriebssystems („LifeOS“) der Konsumenten zu sein. Die Experience Excellence, sprich die spürbar wirksame Gesamterfahrung des Kunden in der Interaktion mit einer Marke, ist zu der Währung neben Daten geworden. Sie definiert, wie wirtschaftlich relevant angebotene Nutzererlebnisse sind. Die Erfahrung aus der Vergangenheit reicht dabei nicht mehr aus, um ausreichend investitionssichere Aussagen zu treffen, wie man diese wohl erreichen wird.

Wer den organisatorischen und kulturellen Wandel erfolgreich meistern möchte, muss die Haltung des „Professionellen Nichtwissenden“ einnehmen — und darauf sein Arbeitsmodell anpassen. Datenbasierte Experimente sind der neue Weg, den moderne Technologie- und Design Studios vermitteln. Aus dem qualitativ und quantitativ gesammelten Datenwissen über unterschiedliche Kunden werden Arbeitshypothesen geformt, die mit Metriken und messbaren KPI‘s zur Erfolgsmessung versehen werden. Das evidenzbasierte Verständnis für True und False definiert das Nutzerversprechen der eigenen Produkte und die Schwerpunkte der Skalierung.

So entstehen in Summe wirksame Markenangebote, deren Chancen um ein vielfaches höher sind, im Leben der Konsumenten eine nachhaltige, unternehmerisch erfolgreiche Rolle zu spielen.

Aktuell planen wir eine Websession, mit der wir aus der Theorie verständliche Praxis machen. Darin teilen wir unsere Learnings aus der gemeinsamen Zusammenarbeit über die Do‘s und Dont‘s:

  • Zum Aufbau eines co-kreativen Teams mit den richtigen Rollen, dem richtigen Skillset und der Förderung einer gemeinsamen Kultur
  • Zur Entwicklung fundierter, datenbasierter Kundenprofile als Blueprint für nachhaltige, geschäftsfördernde Nutzererlebnisse (Customer Experience Excellence)
  • Zum Ableiten und Aufsetzen valider Produkt- Experimente mit den richtigen Hypothesen, Metriken und KPI‘s zur Steuerung der End2End Produktentwicklung
  • Zur Umsetzung mit Micro- Services und Micro- Frontends getriebener Systemarchitektur für eine möglichst kurze Time-to-market
  • Zum Aufbau und Etablierung eines markenweiten und konsistenten Design Systems zur Internalisierung und Skalierung geschaffener Experience (Excellence) für alle Produkt- und Serviceteams

Autor: Nico Wohlgemuth, Managing Partner bei DAYONE

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Nico Wohlgemuth

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A studio for service and digital product design — we partner with organizations on their way to a user-centered tech company. www.dayone.de