Ja, in meinem Kaffee ist ne Menge Butter drin.

Mein seltsames Morgenritual und warum du auch eines brauchst

Patrick Baumann
5 min readApr 2, 2015

--

von Jason Zook, übersetzt von Patrick Baumann

Mein Morgenritual zu ändern, hatte einen gigantischen Einfluss auf mein allgemeines Wohlbefinden und meine Produktivität. Bevor ich mein neues Ritual erkläre, denke ich, ist es wichtig, dass ich von meinem alten erzähle. Ich bin bereit, mein letztes Hemd zu verwetten, dass deines erschreckend ähnlich aussieht.

Aufwachen: Ob mit Wecker oder ohne, ich greife sofort zum iPhone und entsperre es. Ich checke sofort jede App, die eine rote Benachrichtigung (Twitter, Facebook und E-Mail) zeigt.

Während ich E-Mails lese: Ich sehe, dass ich etwas versäumt habe oder mir jemand eine wütende E-Mail geschrieben hat. Bekämpfe den Drang eine wütende Antwort zu schreiben, vor allem, weil ich immer noch im Bett liege.

Beim Scrollen durch Facebook: Ich sehe einen Beitrag von jemandem, der über Obama herzieht, oder eine Beschwerde über Steuern oder einen Hundewelpen, der Hilfe braucht, oder einen Beitrag darüber, wie Obama eine Steuer auf Hundewelpen eingeführt hat.

Beim Twitter Überfliegen: Lese einen Tweet von jemandem, der sich darüber beschwert, wie schrecklich der Kundenservice von <hier Kabel-TV-, Internet- oder Mobilfunk-Anbieter einsetzen> ist. Oder eine Meldung über Obama / Steuern / Welpen.

Aufstehen: Bin mürrisch, schmolle und zwinge mich, irgendwas zu „arbeiten”, bevor ich etwas anderes mache. Bin immer noch sauer über das Zeug, das ich gelesen habe, und wie wenig ich dem zustimme.

Du verstehst, was ich meine.

Glaube es oder nicht, dir geht es genau so, wenn du ein ähnliches Morgenritual hast. Auch wenn du die erlesensten Feeds und Freundeslisten hast, Negativität sickert immer durch die Ritzen unseres digitales Lebens.

Hier übernahm ich wieder die Kontrolle. Ich beschloss, etwas zu verändern, und meinen Tag nicht mehr mit negativen Dingen zu beginnen. Ich beschloss, der Boa Constrictor der Negativität alle Möglichkeiten zu nehmen, sich um meinen Hals zu schlingen. Ich beschloss, die ersten 10-15 Minuten meines Tages mit positiven Erfahrungen zu verbringen.

Also was habe ich gemacht? Meditation? Yoga? Tiefes Atmen? Mein iPhone in einem anderen Teil meines Hauses verstecken? Einen Welpen besorgen, der die Steuern erledigen kann? Nein. Ich begann mit InstaKaffeeHobbes. (Und ja, das ist ein dämlicher Name, den ich gerade erfunden habe.)

Insta = Instagram: Ich habe mein Telefon immer noch neben meinem Bett, das sollte sich nicht ändern. Aber ich habe die Facebook- und Twitter-App entfernt und die E-Mail-App auf die zweite Seite verschoben. Wenn ich mein Smartphone öffne, ist eines der wenigen Icons, die ich antippe, Instagram. Warum Instagram? Weil es eine ausgewählte Sammlung von Fotos von Freunden, meiner Familie, schönen Menschen, Autos, Landschaften und vielem mehr ist. Ich kann mich nicht erinnern, wann mein Instagram-Feed zum letzten Mal etwas Negatives gezeigt hat.

Ich verbringe zwischen 5–15 Minuten auf Instagram. Ich bleibe bei Fotos hängen von Leuten, denen ich folge, und ich checke die Suchen&Erforschen-Seite, um interessante neue Dinge zu entdecken. Dann lege ich mein Handy weg und stehe auf.

Kaffee = Kaffee: Ich besitze eine Chemex-Kaffeemaschine und eine Kaffeepresse, aber dafür fehlt mir morgens die Geduld. Ich löffle stattdessen etwas Bulletproof Coffee in meine automatische Kaffeemaschine und drücke Start.

Wenn du Bulletproof Coffee nicht kennst, schau mal dieses Video. Er ist wirklich etwas anderes und manche finden ihn eklig, aber ich schwöre mittlerweile darauf. Und hey, Jimmy Fallon und Queen Latifah trinken ihn auch.

Hobbes = Calvin und Hobbes: Während mein Kaffee durchläuft, schnappe ich mir eins meiner zwölf (kein Scherz) Calvin-und-Hobbes-Bücher. Warum Calvin und Hobbes? Erstens nimmt es mich mit an einen fröhlichen Ort meiner Kindheit. Ich erinnere mich, wie ich mit meiner Mutter durch die Sonntagszeitung blätterte, um das neueste Comic von Bill Watterson zu finden. Ich erinnere mich, dass ich immer so getan habe, als wäre ich Calvin, und dass ich seine Abenteuer in meiner Vorstellung erlebte. Ich erinnere mich auch, die Bücher später wieder gelesen zu haben, und zwar auf dem Dachboden meiner Großeltern (es war ein ausgebauter Dachboden, meine Großeltern haben mich nicht dort eingesperrt oder so). Zweitens enthält Calvin und Hobbes mit die besten Geschichten über das Leben, die du jemals lesen wirst. Du glaubst mir nicht? Schau dir sofort ein paar Comics an und erzähle mir dann, ich würde mich irren.

Anstatt, während mein Kaffee durchläuft, auf mein Handy zu glotzen oder meinen Rechner anzuwerfen (wo ich auf Negativität treffe), lächle ich und zaubere Glücksgefühle hervor, indem ich ein paar Comics lese.

Wenn mein Kaffee fertig ist, habe ich 10–15 Minuten nur mit Dingen verbracht, die mich glücklich machen. Mein Tag hat mit positiven Dingen angefangen — positiven Dingen, die ein Schutzschild sind gegen die Unbilden des weiteren Tages. Würde ich stattdessen mit negativen Dingen anfangen, hätte ich den Rest des Tages Gegenwind auf dem Weg zu positivem Denken.

Ich fange den Tag lieber am Gipfel von Mount Positiv an, du nicht auch?

Vielleicht bist du innerlich kein großes Kind und hast keine Lust auf Calvin und Hobbes. Du magst vielleicht keinen Kaffee. Du hast vielleicht keinen Instagram-Account. Aber ich garantiere dir, du kannst InstaKaffeeHobbes mit deinen eigenen Dingen ersetzen.

Vielleicht wäre das, im Schneidersitz und tief atmend in einer schummrigen Ecke deines Hauses zu sitzen, mit Videos von Hundewelpen im Hintergrund? Keine Ahnung. Wenn es dich morgens auf den Gipfel von Mount Positiv bringt, dann mache es! Ich weiß, wie wichtig es für mich war, den Tag ohne Negativität zu beginnen, und ich will das Gleiche für dich.

Es spielt keine Rolle, ob du zu Hause arbeitest oder eine 40-Stunden-Woche als Angestellter hast; investiere ein bisschen Zeit in ein Morgenritual, dass dich glücklich macht.

Übernimm die Kontrolle, wie du deinen Tag beginnst — lass nicht den Beginn deines Tages die Kontrolle über dich gewinnen.

Nachdem ich diesen Beitrag auf Medium veröffentlicht habe, haben mein Freund @pjrvs und ich mehr über “Rituale” gesprochen, daher binde ich dieses Gespräch hier ein… (Anm. d. Übers.: Original auf Englisch)

Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, dürfte es Dich auch interessieren, Teil von The Action Army zu werden.

➤➤ Folge Medium auf Deutsch auf Twitter | Facebook | RSS. Du möchtest selbst auf Medium schreiben? Klicke hier, um mehr zu Medium Deutsch und dem Schreiben auf Medium zu erfahren!

--

--

Patrick Baumann

Travelling, learning, writing, pool-playing entrepreneur. Writing in German at https://www.patrick-baumann.de.