Plädoyer für einen Liberalen Maskulismus

Wie man in den Wald
10 min readJan 25, 2014

Als Kind der späteren Nachkriegszeit bin ich mit einem klaren Anspruch aufgewachsen. Niemand darf diskriminiert werden. Ob Arbeiter oder Adeliger, reich oder arm, Frau oder Mann, alle haben die gleichen Rechte und sollen, nein müssen, immer absolut gleich behandelt werden. In den Schulen wurde die Geschlechtertrennung abgeschafft und meine Eltern haben sorgfältig vermieden, mich jemals gegenüber meiner Schwester in irgendeiner Weise zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Weder privat noch beruflich wollte meine Generation irgendeine Ungleichbehandlung tolerieren. Eine Zeit lang ging das auch gut.

Ein halbes Jahrhundert lang lebten wir Männer mit einem Versprechen. Wenn Frauen die gleichen Möglichkeiten haben, werden sie auch den gleichen Beitrag leisten. Also wurden Schulen, Universitäten und Unternehmen geöffnet. Mit der Zeit würden Frauen ebenso wie Männer schwierige technische Studien wählen und anstrengende Berufswege einschlagen. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Frauen studieren, aber sie studieren nicht Technik, sondern Sprachen und sie arbeiten nur mehr mit halbem Einsatz, sobald das erste Kind da ist. Oft stellen sie auch ihre Karrierepläne schon vor dem ersten Kind ein und vertrauen auf die Versorgerqualitäten ihrer Ehemänner.

Das hätte uns Männer trotzdem nicht vom Anspruch auf absolute Gleichberechtigung abgebracht. Es muß ja auch nicht jeder Mann Technik studieren oder Karriere machen, dachten wir. Also sollen Frauen auch dann die gleichen Wahlmöglichkeiten behalten, wenn sie nicht die gleiche Wahl treffen. Aber dann ist etwas für uns Schockierendes passiert: Die Gleichberechtigung wurde wieder fundamental in Frage gestellt. Von den Frauen. Angesichts ungleicher Ergebnisse forderten sie die längst überwunden geglaubte ungleiche Behandlung zurück. Aus der Forderung nach Gleichberechtigung wurde die Forderung nach Gleichstellung durch Frauenbevorzugung.

Wobei man natürlich differenzieren muß. Bei weitem nicht alle Frauen stehen hinter der Abschaffung der Gleichberechtigung durch die Hintertür der Gleichstellung. Viele Frauen (und manche Männer) argumentieren durchaus ernsthaft, daß der wahre Feminismus die Gleichbehandlung aller Menschen zum Ziel habe. Der Differenzfeminismus, der die Ungleichheit von Männern und Frauen betont, sei nur eine derzeit leider sehr dominante Strömung und die Quotenforderungen widersprächen den ursprünglichen feministischen Zielen. Auch das würde ich gerne glauben. Aber auch das hält einer genaueren Überprüfung nicht stand.

Falls es den “wahren” Gleichberechtigungsfeminismus jemals gegeben hat, ist er jedenfalls nicht historisch relevant geworden. Keine der mittlerweile vier Wellen der Frauenbewegung hat Gleichberechtigung tatsächlich als gleiche Rechte und Pflichten für Frauen und Männer vertreten. Jede Phase der Frauenbewegung hat auf ihre eigene Weise Frauenrechte und Männerpflichten ausgebaut, während Frauenpflichten und Männerrechte abgeschafft wurden.

Ein paar Highlights aus 150 Jahren: Männer bekamen das allgemeine Wahlrecht Ende des 19. Jahrhunderts als Ausgleich für die allgemeine Wehrpflicht. Als die eher bürgerlichen Suffragetten dann das Frauenwahlrecht gefordert haben, wurde von Anfang an jegliche Frauenpflicht abgelehnt. Von der Wehrpflicht für Frauen ganz zu schweigen. Nach den beiden Weltkriegen wurden auf Druck der mittlerweile linken Frauenbewegung Scheidungen erleichtert. Die emanzipierten alleinerziehenden Mütter haben dann aber nicht die Versorgungspflicht vom ehemaligen Haushaltsvorstand übernommen. Ganz im Gegenteil: Männer müssen trotz Trennung nicht nur das Kind, sondern auch die Frau finanziell versorgen. Ganz den traditionellen Männerpflichten entsprechend, aber jetzt ohne die dazugehörigen traditionellen Männerrechte.

Freilich gibt es auch einzelne Frauen, die Alimente an den alleinerziehenden Vater zahlen. So wie es auch einzelne Frauen gibt, die ganz ohne Frauenquote Spitzenpositionen in Wirtschaft und Politik erreichen. Die 90%-ige Übermacht der Männer an den Spitzenposition der Wirtschaft ist das genaue Spiegelbild der 90%-igen Übermacht der Frauen in der Familie. 90% männlichen Vorstandsvorsitzenden stehen 90% weibliche Alleinerzieher gegenüber. Die Agenda unserer Frauenpolitik kann man daran erkennen, wie unterschiedlich auf die Ungleichheit in Beruf und Familie reagiert wird. Im Beruf soll durch staatliche Frauenbevorzugung Gleichheit erzwungen werden. In der Familie wird durch staatliche Frauenbevorzugung Ungleichheit verteidigt.

Allen vordergründigen Begründungen zum Trotz sind sich Frauenvertretungen und Konservative im Grunde einig, daß die Mutter der erste und vorrangige Bezugspunkt für ein Kind sein soll. Von Anfang an haben Mütter das gesetzliche Privileg der Wahlfreiheit und genießen privilegierten Schutz. Das Gesetz gibt der Mutter die Macht, zu entscheiden, ob das Kind abgetrieben wird, ob ein Vater genannt wird, ob das Kind zur Adoption freigegeben wird, ob ein Vater in die Kindererziehung einbezogen wird und ob ein Vater in Karenz gehen darf. Man kann geteilter Meinung über die natürliche Sonderstellung der Mutter sein, aber eines ist offensichtlich: Die Kombination aus natürlichem und staatlich verordnetem Startvorteil holen die Väter nie wieder auf.

Ungleichheit in der Familie ist die einzige objektiv nachweisbare Ursache für Ungleichheit im Beruf. Wenn man nicht in eher esoterisch angehauchten Gender-Theorien Zuflucht nehmen will, kommt man um ein Faktum nicht herum: So lange Männer und Frauen jung sind und keine Kinder haben, entwickeln sich ihre Leben sehr ähnlich. Wenn Frauen den gleichen Beruf ausüben, machen sie eine ähnliche Karriere und verdienen auch gleich viel. Erst mit Ehe und vor allem Kindern kommen Einkommensunterschiede und Karrierebrüche. Die hartnäckige feministische Verteidigung der gesetzlichen Besserstellung von Müttern gegenüber Vätern konserviert daher auch die Ungleichheit im Beruf.

Anspruch und Wirklichkeit des Feminismus widersprechen einander von Grund auf. Wobei die feministische Theorie, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehe, auch in sich durchgehend widersprüchlich ist. Die Praxis ist hingegen bemerkenswert konsistent. Seit über einem Jahrhundert hat die Frauenbewegung kein einziges Mal die Abschaffung eines Frauenprivilegs unterstützt. Auch dann nicht, wenn das Privileg offensichtlich im Widerspruch zu angeblichen feministischen Zielen gestanden ist. Niemand hat Frauen davon abgehalten, aktiv für die Gleichstellung der Väter auf die Straße zu gehen. So wie sich ja auch Männer aktiv für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt haben. Niemand hat Frauen davon abgehalten, für die Abschaffung der Wehrpflicht für Männer auf die Straße zu gehen. Oder aus Gründen der Glaubwürdigkeit Männerquoten für frauendominierte Berufe zu fordern. Nichts davon ist passiert. Die Frauenbewegung hat sich immer nur für den eigenen Vorteil eingesetzt. Gleichberechtigung wurde nur so lange als Argument verwendet, so lange es Frauen Vorteile gebracht hat.

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen. Gleichberechtigung würde derzeit eher Männern Vorteile bringen, daher wurde die Gleichberechtigung fallen gelassen. Weder hat sich die angebliche natürliche Gleichheit von Männern und Frauen bestätigt, noch wurde jemals ehrlich Gleichberechtigung angestrebt. Nach dem Schock dieser Erkenntnis folgt logischerweise die Frage: Wieso haben sich die Männer das bieten lassen? Wie konnten sie dieser Doppelmoral so lange zusehen? Die Antwort war zumindest für mich verblüffend: Männer haben kein ernsthaftes Problem damit, diskriminiert zu werden.

Auch das muß man relativieren. Der typische Mann hat ein starkes Bedürfnis nach fairer Behandlung. Dieser Anspruch ist aber eher analog der sportlichen Fairness, bei der es um klare Regeln beim Wettkampf innerhalb der eigenen Gewichtsklasse geht. Männer verstehen zwar, daß Frauen mittlerweile oft in einer Konkurrenzsituation zu Männern auftreten. Aber sie empfinden Frauen emotional nicht als Konkurrenz, sondern als liebenswerte und schutzbedürftige Wesen. Deswegen haben Generationen von männerdominierten Parlamenten eine Schutzbestimmung für Frauen nach der anderen beschlossen. Deswegen reden Männer unter sich zwar über die Widersprüche der Geschlechterpolitik. Aber sie gehen nicht auf die Straße, um ihr Recht einzufordern.

Damit wird es eng für die Gleichberechtigung. Die Frauenlobby hat dem moralischen Grundsatz Gleichbehandlung unter dem Titel Gleichstellung ein Begräbnis erster Klasse verpaßt. Die Konservativen haben mit unterschiedlichen Männerrechten und Frauenrechten ohnehin kein Problem. Und die rechtlich diskriminierten Männer können sich emotional nicht dazu durchringen, Frauen irgendein Privileg wegzunehmen. Wenn man die Menschen abstrakt fragt, wird wohl die Mehrheit noch immer Ja zur Gleichberechtigung sagen. Aber wer verteidigt “gleiches Recht für Alle” aktiv gegen Sonderrechte und Diskriminierung? Eine schrumpfende Minderheit hängt noch immer an den Versprechungen der Nachkriegszeit. Aber im Grunde genommen ist der Anspruch auf die gleiche Behandlung von Männern und Frauen politisch tot.

Wir gehen also zurück zu einer Zeit vor der Ausrufung der allgemeinen Menschenrechte. Im Grunde sind wir sogar wieder dort, wo wir vor der Französischen Revolution waren. All die Kämpfe zwischen Kollektivismus und Individualismus der letzten 200 Jahre waren die Reaktion auf das revolutionäre Versprechen von Gleichheit und Freiheit. Die Menschenrechte von 1948 haben Freiheit dann als Freiheit von Diskriminierung präzisiert. Das ist jetzt Geschichte. Heute fordern Frauen wie früher Adel oder Bürgertum einen ihnen gemäßen Status ein. Das 21. Jahrhundert sieht immer mehr aus wie das 18. Jahrhundert mit seinem Wirrwarr an Standesdünkeln und feudalen Privilegien. Immer mehr Gruppen und Grüppchen fordern ihre jeweiligen Spezialrechte ein. Sie verwenden zwar noch das Wort Gleichberechtigung hin und wieder. Aber das verkommt immer mehr zu einer nostalgisch gefärbten rhetorischen Geste ohne Substanz.

Trotzdem oder gerade deswegen sollten wir aus der Geschichte lernen. Daß Frauen immer irgendwelche Sonderrechte einfordern werden, müssen wir einfach zur Kenntnis nehmen. Die naheliegende Konsequenz wäre das Einfordern von entsprechenden männlichen Vorrechten. Der Wettlauf der Privilegien kann aber leicht eine Eigendynamik entfalten und dann finden wir uns möglicherweise schneller in der Situation weitgehend getrennter Frauenwelten und Männerwelten wieder, als uns das lieb ist. Die westliche Welt hat diese Entwicklung schon einmal durchgemacht. Noch können wir entscheiden, ob wir wieder so weit gehen wollen. Wir können den Geschlechterfeudalismus vielleicht nicht mehr ganz verhindern. Aber wir können ihn liberal abfedern.

Vor der Französischen Revolution gab es Feudalismus. Aber es gab auch Aufklärung, Rechtsstaat und Liberalismus. Wenn der Feudalismus wiederkommt, können wir von den historischen Antworten darauf lernen. Vor allem ein liberales Prinzip ist in diesen Zusammenhang wichtig: Staatlicher Einmischung müssen klare Grenzen gesetzt werden. Für das Privatleben kann und soll der Staat nicht zuständig sein. Das klassische aufgeklärte Postulat des rationalen Individuums ist nicht nur in der Geschlechterpolitik widerlegt. Wer sich die Börse genauer ansieht, wird auch dort erschreckend wenig Rationalität finden. Aber eine moderne Aufklärung sollte die Grenzen der eigenen Ideologie erkennen und respektieren.

Wie kann man das umsetzen? Wenn es eine organisierte Frauenbewegung gibt, die spezielle Frauengesetze durchsetzt, brauchen wir auch eine Männerbewegung als Gegengewicht. Nachdem Männer offenbar schwer für absolute Männerrechte zu motivieren sind, sollte der liberale Maskulismus die der jeweiligen Lebenssituation entsprechenden relativen Spezialrechte einfordern. Es wird wohl auf absehbare Zeit unterschiedliche Regeln für Frauen und Männer geben. Aber wir können dafür sorgen, daß der Geltungsbereich der Geschlechterprivilegien beschränkt bleibt. Vor allem aber können wir die korrekte Anwendung der Sonderrechte einfordern. An der weiter oben diskutierten Schnittmenge von Familie und Beruf kann das Prinzip illustriert werden.

Derzeit gibt es gesetzliche Frauenquoten quer durch die öffentliche Verwaltung. Für die Privatwirtschaft sind Frauenquoten in Vorbereitung. Die Antwort eines liberalen Maskulismus kann dreierlei sein. Erstens kann der totalitäre Eingriff in alle Lebensbereiche mit Verweis auf liberale Grundwerte verhindert werden. Zweitens können als maskulistischer Ausgleich Männerquoten in ausgewählten Bereichen eingefordert werden. Drittens können Frauenquoten mit Verweis auf den zugrundeliegenden Kategorisierungsfehler zum Beispiel in Elternquoten umgewandelt werden.

Die dritte Option muß wohl noch etwas erklärt werden. Frauenquoten werden ja mit der schlechteren durchschnittlichen Karriereentwicklung von Frauen argumentiert. Wie oben erklärt, werden die Unterschiede aber von der Ungleichheit im Familienbereich verursacht. Nachdem einfache Frauenquoten nicht zwischen kinderlosen Frauen und ehemaligen Hausfrauen unterscheiden, werden kinderlose Karrierefrauen für den Schaden belohnt, den ganz andere Frauen erlitten haben. Es werden also nicht nur Männer gegenüber Frauen diskriminiert, sondern auch die falschen Frauen bevorzugt. Nebenbei werden Väter, die in Karenz gehen, doppelt bestraft, zuerst als Elternteil, der die Karriere unterbrochen hat und bei der Rückkehr in den Beruf als Mann.

Im Gegensatz zum radikalen Maskulismus lehnt ein liberaler Maskulismus weder Frauenquoten komplett ab, noch fordert er Männerquoten ultimativ ein. Im Gegensatz zum Konservativismus strebt er kein Zurück zu klassischen Rollenbildern an. Liberaler Maskulismus will die individuelle Wahlfreiheit trotz oder wegen der akzeptierten kollektiven Unterschiede erhalten. Gleichzeitig fordert er, daß Menschen nicht ausschließlich nach ihrer Gruppenzugehörigkeit beurteilt werden, sondern so weit irgendwie möglich nach ihrem individuell gewählten Lebensentwurf. Im Gegensatz zum Feminismus argumentiert der liberale Maskulismus das aber vom Standpunkt und Eigeninteresse der Männer aus.

Der Mehrwert für die gesamte Gesellschaft besteht in einem Angebot zum Erhalt und zur Pflege der Vielfalt an Lebensentwürfen für beide Geschlechter. Die relative Gleichbehandlung garantiert zwar weder absolute Gleichheit noch absolute Gleichbehandlung. Aber sie garantiert Gleichbehandlung in Relation zur Gruppe und in Relation zum individuellen Lebensentwurf.

Wer die liberale Gesellschaft erhalten will, muß den radikalen Feminismus überwinden. Und wer den Krieg der Geschlechter beenden will, muß den radikalen Elementen auf der Frauenseite eine glaubwürdigere Antwort auf der Männerseite entgegensetzen. Ein Festhalten an der absoluten Gleichberechtigung wäre mir lieber gewesen. Aber dieser Zug ist abgefahren. Die absolute Gleichberechtigung können wir nicht mehr retten. Aber mit einem liberalen Maskulismus können wir zumindest relative Gleichbehandlung umsetzen.

Postscriptum

Dieser Text ist eine verspätete Antwort auf einen Aufruf von erzaehlmirnix unter
http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2013/12/22/masku-blogstockchen/
Die einzelnen Fragen waren:

1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?

Maskulismus ist das Eintreten für die Interessen der Männer

2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?

Als sich der Feminismus Ende der 1990er-Jahre radikalisiert hat, habe ich mangels deutschsprachiger Literatur die Texte von Warren Farrell gelesen

3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?

Als Informatiker bin ich von Frauenquoten betroffen, als Vater von der Diskriminierung im Familienrecht, als Mann bin ich vom allgemein männerfeindlichen Klima in der veröffentlichten Meinung betroffen und werde ich von der ungerechten Berechnung der Pension in Österreich betroffen sein.

4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?

Es gäbe weniger Zwang, weniger Verschwendung, mehr Ehrlichkeit, mehr Wahlfreiheit, mehr Freiheit insgesamt, stabilere Beziehungen zwischen Männern und Frauen, mehr Sicherheit für Kinder, mehr Kinder und eine insgesamt glücklichere Gesellschaft.

5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?

Feminismus macht Frauen auf mehrere Weise unglücklich: Weil er das falsche Versprechen gibt, daß jede Frau alles gleichzeitig ohne Opfer haben kann und muß und weil er das Vertrauen zwischen Männern und Frauen zerstört und dadurch auch den Frauen das Glück erschwert. Ein starker, aber moderater, Maskulismus kann einen sinnvollen Ausgleich der Interessen bewirken, der dann auch der Mehrheit der Frauen nützen wird.

6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?

Eine reaktionär verklärte Geschlechterapartheid, wie sie auch von einigen selbsternannten Männerrechtlern vertreten wird, ist aus meiner Sicht nicht im Interesse der überwiegenden Mehrheit der Männer.

7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?

Wenn man genug Fakten kennt, kann man die allermeisten Männer und Frauen relativ schnell mit logischen Argumenten überzeugen. Aber das verändert typischerweise das Verhalten kaum, weil die emotionale Sperre gegen eine ernsthafte Wahrnehmung der Eigenverantwortung bei Frauen durch rationale Argumente nicht überwunden werden kann.

8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?

Ich habe bereits maskulistische Aktionen unterstützt. Aus meinen Erfahrungen habe ich den Schluß gezogen, daß sich der aktuelle Gender-Feminismus auch ganz ohne simplen maskulistischen Aktionismus von selbst entlarvt und zerstört. Was fehlt, ist eine klare gemeinsame Vision einer Gesellschaft nach der Überwindung feministischer Doppelmoral. Dieser Artikel ist ein Beitrag zur gemeinsamen Arbeit an dieser Vision.

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