Like mich am A*sch – Das ist Deine Reichweite wirklich wert.

Dein letzter Beitrag hat zwanzig Likes bekommen? Schön für Dich. Leider zählt das Wer und nicht das Wieviel.

Bestimmt kennst Du das: Du schreibst etwas zu einem aktuellen Thema, hängst den passenden # dran und schon regnet es Likes. Was für ein Erfolg! Super, wie viele Menschen auf deinen Beitrag positiv reagiert haben. Nicht mehr lange, dann kennt Dich die ganze Welt. Das sagt auch Dein Statistik Tool und zeigt Dir großartige 25 Likes am ersten Tag an. Daraus errechnet das Tool: 5.000 Views. WoW… Oder?

5.000 Views bringen Dir nichts!

Jedenfalls nicht unbedingt. Ich gebe Dir ein Beispiel. Neulich habe ich hier in den EintagsTexten über Content Marketing geschrieben. Den Text habe ich auf Twitter geteilt. Innerhalb von einer Minute hatte der Tweet 6 Likes und ich war auf 8 (acht!) Listen hinzugefügt worden. Hui, dachte ich. Geile Sache!

Falsch gedacht. Die Likes kamen nämlich allesamt von irgendwelchen US-Accounts. Und auch die Listen, auf denen ich jetzt stehe, werden von US-Accounts geführt. Komisch, dachte ich. Diese Typen finden alle meinen deutschen Text gut? Kann ja eigentlich nicht sein. Und ist auch nicht so. Schätze ich zumindest. Denn nach zwei Minuten hatten den Text auf Medium erst 3 Leute gesehen. Und nur 2 wurden auch als Leser gezählt.

Kurzer Exkurs:

Medium unterscheidet in der Statistik, ob der Text nur angesehen (VIEW) wurde oder ob jemand den Text wirklich gelesen (READ) hat.

Das ist ja lustig. Da klicken 6 Leutchen auf LIKE bei Twitter und von denen haben mindestens 4 den Text nicht mal gelesen. Hmm… ob es sein kann, dass diese mindestens 4 nicht einmal geklickt haben? Davon ist auszugehen. Denn viele Twitter User nutzen Tools, mit denen man automatisch folgen, liken, retweeten kann. Oder Leute, die einen bestimmten Hashtag nutzen, in dem Fall übrigens #ContentMarketing, direkt in eine Liste kippen kann.

LIKE Tools versauen die Statistik.

Das ist ein Fakt. Denn hinter diesen Likes steckt kein Mensch. Genau genommen steckt hinter diesen Likes überhaupt nichts. Außer… tataa… Selbstmarketing! Jawohl, das ist der eigentliche Grund, warum irgendwelche Amerikaner deutsche Content Marketing Texte automatisch liken lassen. Um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Um wieder einen Krümel Content vom Teller eines anderen Menschen abzusaugen und für den eigenen Kuchen zu benutzen. Deswegen bekommen bestimmte Hashtags haufenweise Likes. Und deswegen sind diese Likes nichts wert.

Auto-Likes nerven. Sonst machen sie NICHTS.

So, jetzt habe ich mich gründlich ausgeheult über die bösen Like-Schleicher. Da wird es wirklich Zeit, auch mal kurz über die guten Likes zu sprechen: ;-)

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Die EintagsTexte S1E16

Dieser Text ist zuerst erschienen auf www.blecke.de