Number26 — Und plötzlich stehst Du ohne Konto da!

Die „App-Bank“ Number26 macht gerade Schlagzeilen mit massenhaften Kündigungen. Hier erfährst Du, was dahinter steckt. Und welche Banken Du als Freiberufler unbedingt meiden solltest.

🗿Hans Christian Blecke
Die EintagsTexte
3 min readJun 1, 2016

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Number26 — Was ist da los?

Die Bank für Smartphone People war gut gestartet. Besonders bei Freelancern und „Irgendwas-mit-Medien“ Leuten kam die Idee super an. Kein Wunder, Du kannst ja auch mit der Number26 App alle Transaktionen über das Smartphone regeln. Das ist für sich schon ein geniale Idee, aber das Beste daran ist: Die Kosten für die Kontenführung sind minimal. Alles klingt super. Alles ist prima. Doch jetzt kommt der Knall.

Number26 kündigt massenhaft Konten.

Ich selbst habe davon durch WhatsApp erfahren. Einer meiner Kumpels stellt am Abend des 31.05. eine wütende Sprachnachricht in den Chat. Er, einer der ersten Kunden aus der Beta-Phase, hat unerwartet eine Kündigung seines Kontos von Number26 erhalten. Er konnte es nicht glauben. Ich übrigens auch nicht. Aber es war real.

Der Kündigungsgrund: Er hat zu oft Bargeld abgehoben.

Natürlich habe ich ihn gefragt, ob er täglich zum Automaten rennt. Aber Pustekuchen. Wir reden hier von einmal wöchentlich Bargeld abheben. Das ist ein vollkommen normales Verhalten, oder nicht? Nein, sagt Number26, das ist es nicht. Man hatte meinen Kumpel auch schon einmal per App-Nachricht darauf hingewiesen, dass er bitte nur selten Bargeld abheben möchte. Ok, aber nochmal: Eine Abhebung in der Woche…

Klingt jetzt erst mal wie ein Einzelfall, aber sicher hast Du gestern die riesige Welle gesehen, die durch die sozialen Medien geschwappt ist. Number26 hat anscheinend einer riesigen Menge Usern das Konto dicht gemacht. Teilweise wurden angeblich sogar Guthaben eingefroren und Karten abgeschaltet. So etwas ist natürlich super ärgerlich.

Konto weg — Der Super Gau für Freiberufler

Stell Dir das vor, Dein Konto wird gekündigt. Das Konto, über das alle Deine geschäftlichen Transaktionen laufen. Das Konto, das auf Deinem Briefbogen als Bankverbindung angegeben ist. Das Konto von dem Du gerade eben an der Tankstelle bezahlen wolltest. Und jetzt nicht mehr kannst.

Das ist eine Katastrophe. Und es ist kein so seltener Einzelfall. Denn wenn wir mal ehrlich sind, Freiberufler, Solopreneure, Einzelunternehmer, wir sind doch schon immer angeschi**en, wenn es um finanzielle Fragen geht. Unregelmäßiges Einkommen, mieser Schufa Score, hohe Kreditzinsen oder Absagen bei kleinsten Finanzierungen. Das wirst Du wahrscheinlich erleben, wenn Du als Einzelkämpfer antrittst.

Deswegen ist hier mein Rat:

Schau genau, ob die Bank Deines Vertrauens mit Freiberuflern arbeitet, BEVOR Du Dich selbständig machst. Ich selbst habe mit zwei Kreditinstituten wirklich ätzenden Stress gehabt, weil man plötzlich nicht mehr bereit war, die Geschäftsbeziehung aufrecht zu erhalten, nachdem ich mich selbständig gemacht habe. Das kostet echt Nerven und Zeit, die Du gerade am Anfang unbedingt für Dich und Dein Business brauchst.

Augen auf bei der Wahl Deiner Bank!

Übrigens: Ab heute hat jeder Mensch in Deutschland ein Recht auf ein Konto. Ein Schelm, wer da einen zeitlichen Zusammenhang zum Number26 Fall sieht…

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Die EintagsTexte S1E31

Dieser Text ist zuerst erschienen auf www.blecke.de

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