“Diffusions-Folie” einfach selbst hergestellt

Michael Gapke
Die Prutschbude
Published in
3 min readJul 18, 2024

Oder auch “Milchglas-Effekt”: Dazu braucht man nur: PET-Kunststoffplatten… und Schleifpapier.

Vor einiger Zeit bin ich im Fernsehen über eine Folge “Wie man eine handgefertigte Lampe baut” gestolpert, in der es darum ging, eine ovale Deckenlampe zu konstruieren.
Die Leuchtmittel waren LEDs, und damit das Licht nicht so krachend auf den Boden knallt, hat der — man muss schon sagen — Künstler “Pyramiden-Folie” zurecht geschnitten.

Diese Pyramidenfolie besteht wahrscheinlich ebenfalls aus PET, hat aber, zur Lichtstreuung, soz. eingestanzte Pyramiden auf der Unterseite. Das verteilt das Licht schön — und gleichmäßig — im Raum.

Vor einiger Zeit hatte ich mir bei TOOM aus dem Angebot LED-”Leuchtstoff”-Röhren mitgenommen.
Das Licht ist sehr hell und die Lampe ausgezeichnet dazu geeignet, sie beim Schrauben irgendwo hinzustellen, zu legen oder sonst wie zu drapieren.
Durch die 1,5m Länge ist sichergestellt, dass gleichmäßig Licht zur Verfügung steht.

Im Gegensatz dazu die typische Hand- oder Taschenlampe: Ständig ist man sich selbst im Licht — und wo soll man das Teil hintun? Legen? Aufhängen? Alles Krampf.
Alternativ noch die LED-Stirnlampe für direkte Beleuchtung, doch auch hier sieht man nur, was im Lichtkegel angestrahlt wird. Und das sind ja gerne mal die eigenen Pfoten.

So habe ich dann online nach dieser “Pyramidenfolie” gesucht — ohne Erfolg… Das, was zu bekommen war, war zwar ähnlich, aber derart horrend teuer, dass es sich wirklich nicht gelohnt hätte.

Nun heißt diese Publikation ja nicht umsonst “Die Prutschbude” — aus einfachen Mitteln günstig und effizient selber etwas herstellen.

PET-Kunststoff-Platten oder Folien

Kam mir beim Suchen unter. Natürlich sind die komplett durchsichtig, sodass null Diffusionseffekt entstehen würde.

Aber wofür wurde das Schleifpapier erfunden!

Ok, sicher nicht originär dafür 😂…

Aber einfacher geht es nun wirklich nicht:

Die Folien bestellt — und das Schleifpapier testweise auf dem ersten Kandidaten ausprobiert.

Ich muss zugeben:
Ich hätte selbst nicht gedacht, dass es derart genial funktioniert!

20 Zentimeter hinter der Folie ist — nach getaner Arbeit — alles komplett milchig.

Vorgehensweise

Das Schleifpapier hat eine Körnung von 200, weniger geht sicher auch, mehr würde ich nicht empfehlen, da es dann heftige Kratzer geben dürfte.
Kleinere Körnung dürfte evtl. einen gleichmäßigeren Effekt haben und weniger kratzig wirken
Im konkreten Falle aber muss man es nicht übertreiben, man will ja keine Vorzeigekonstruktion, es soll lediglich praktisch sein.

Wichtig — um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen:
Immer nur in einer Richtung das Schleifpapier führen. Und dies möglichst in geraden Linien-Bewegungen. Sonst sieht’s aus wie gewollt und nicht gekonnt.

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Michael Gapke
Die Prutschbude

Sliding around diffrent areas, trying to optimize & fix common problems and communicate the solutions