Sinn als Motivationsquelle

Katharina We
Die Sinnsucher
Published in
3 min readDec 11, 2018

Warum Sinnhaftigkeit die Motivation steigert

Unsplash @kentreloar

Woran liegt es, dass manche von uns in ihrem Job aufblühen, während sich andere lethargisch durch den Tag schleppen? Was unterscheidet motivierte von demotivierten Menschen?

In der Motivationspsychologie ist Motivation die Richtung, Intensität und Ausdauer einer Verhaltensbereitschaft hin zu oder weg von Zielen. Eine Art innere Energiequelle die alle Beweggründe des menschlichen Handelns bündelt. Doch was befeuert diesen inneren Antrieb? Laut dem Neurologem und Psychater Viktor E. Frankl, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse ist es das Streben nach Sinn im Leben.

Das Sinn-Erleben ist die subjektive Erfahrung, dass das eigene Handeln einen bedeutsamen Unterschied macht, zum persönlichen Wachstum oder etwas größerem Ganzen beiträgt so der Psychologe Michaeal Steger. Das spüren von Sinnhaftigkeit wirkt anregend und aktivierend und somit auch motivierend.

https://www.youtube.com/watch?v=RLFVoEF2RI0

Schon Nietzsche sagte »Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie«. Fragt man also nach dem Sinn kommt man meist um das Wörtchen »Warum« nicht herum. Warum sind wir hier? Warum haben wir uns ausgerechnet für diese berufliche Laufbahn entschieden? Warum arbeiten wir in einem bestimmten Unternehmen?

Diese Sinnhaftigkeit verfolgen wir natürlich nicht nur im Privaten sondern vor allem auch in unseren Jobs. Simon Sinek hat es in seinem Buch »Start with Why« beschrieben. Um im beruflichen Kontext zu motivieren reichen extrinsische Motivationsquellen wie zum Beispiel finanzielle Anreize nicht mehr aus. Viel mehr sollte man sie für die Beweggründe dahinter begeistern. Sehen Mitarbeiter den Sinn ihrer Tätigkeit sind sie persönlich involviert und bringen gerne ihre Ressourcen ein um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Auch ein Tool gibt uns Sinek zur Hand, den »goldenen Kreis«. Dieser besteht aus drei konzentrischen Kreisen, der äußerste beschreibt das »WAS«, der mittlere das »WIE« und der innerste Kreis das »WARUM«.

@Simon Sinek

Das WAS ist meist noch am einfachsten zu identifizieren, es umschreibt das Produkt- und oder das Serviceportfolio des Unternehmens. Das WIE beschreibt, wie das WAS erreicht wird. Wie werden die Produkte hergestellt bzw. wie ist die Dienstleistung strukturiert? Beim WARUM wird es schon schwieriger, es soll den »Auftrag«, also den Zweck des Unternehmens charakterisieren. An dieser Stelle wird oft das Erzielen von Gewinnen genannt, dies ist jedoch nur ein Ergebnis des WAS und des WIE. Obwohl diese drei Ebenen ausschlaggebend für die Gründung eines Unternehmens sein sollten, haben viele keine Antworten auf die genannten Fragen.

Wer erfolgreich führen möchte, sollte den Kreis von innen nach außen vermitteln. Denn nicht das rationale WIE, oder WAS schafft ein Zugehörigkeits- und Identifikationsgefühl sondern das emotionale WARUM. Mitarbeiter entwickeln dadurch Vertrauen und echte Loyalität und folgen bereitwillig nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Das gemeinsame Ziel kann begeistern und schafft einen besseren Umgang im Team aber auch mit den Kunden. So entsteht ein produktives Unternehmensklima, inklusive fruchtbaren Boden für Innovation. Als Leader ist es daher empfehlenswert zuerst zu erklären warum man was, wie macht.

Wer sein WARUM einmal gefunden hat sollte aufpassen das dieses nicht wieder abhanden kommt beziehungsweise stetig weiter entwickelt wird. Nach der ersten Gründungseuphorie und der Skalierung des Unternehmens wird das WARUM oft vernachlässigt oder verwässert an neue Mitarbeiter weitergegeben. Deshalb sollte sichergestellt werden, dass das WARUM in der Unternehmenskultur verankert wird.

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