Nach Corona ist nicht vor Corona

Rudolf T. A. Greger
Die Transformation
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4 min readApr 25, 2022

(Logbuch-Eintrag 20220420.0553) — Es ist der zwanzigste April, der Zwanzigste!!! Wo ist der Monat hinverschwunden? — Ja, da war ich gute 12…13 Tage irgendwie ausser Gefecht, mental abgemeldet. — Naja, klar, das! ist es, das ist ja fast der halbe Monat. — So ein Jammer. — Und jetzt? — Weitermachen!

Aber nach Corona ist nicht vor Corona, weder für die Gesellschaft, noch für den Einzelnen. Mir fehlt die große Motivation.

Fehlt sie mir?

Nein. Sie ist da. Sie ist nur anders.

Es ist kein Drang nach Perfektion mehr spürbar.

Genau … das ist der Unterschied zu vorher. Ich will jetzt einfach die Dinge machen. Am liebsten Freestyle. Ohne tiefe Vorbereitung. Nur mit dem, was ich in mir habe. (Und das ist ohnehin eine Menge!)

Ist das das Ergebnis von Corona? Oder ist es eine Folge vom Lesen von »The Ultimate Coach«?

Vielleicht beides?

Das eine verstärkt das andere.

Bin ich TBDTT oder TBDTTITEU oder in AT oder DACH? Alles Topf’n. Der Beste auf welcher Skala?

Bin ich ein Trainer, ein Coach, ein Philosoph, alles zusammen? Was ist dann mit dem Managementdesigner?

Es ist doch ganz klar: ein UX-Designer designt User-Interaces.

Eigentlich Erlebnisse, aber man beschränkt das auf Erlebnisse am Bildschirm. Andernfalls wären es ja Services, die er designt, dieser Mensch.

Das Gendern nervt enorm. Können wir nicht von Berufen sprechen? Können wir die Unterscheidung unterlassen, auf dass es keine Unterscheidung mehr gibt? Die Unterscheidung macht den Unterschied! Ohne Unterscheidung gibt es keinen Unterschied. Erst die »Verbesserung« macht die Sache schlecht, weil ich durch die Unterscheidung zum Urteilen verleitet werde. Also nicht ich, aber die Menschen. Erst durch den Unterschied zwischen Mann und Frau muss ich überlegen, worin der Unterschied besteht und könnte annehmen, dass das Geschlecht Bedeutung hat. Ich werde (also man wird) verleitet, das Geschlecht höher, bedeutender zu bewerten als die tatsächliche Kompetenz. Also beginnt jetzt erst die unglückliche Abwärts-Spirale, die man mit der Betonung des Unterschieds verhindern wollte. Waren es zuerst kognitive oder handwerkliche Fähigkeiten, so sind es jetzt das Geschlecht. Das ist in der Tat absurd. Doch kann ich nun, da ich auch das Geschlecht betone, Muster erkennen, die mir vorher weniger bedeutend vorkamen. Ich erkenne, dass gewisse Dinge eher Frauen und andere eher Männer gut können. Als Muster, als evolutionäres Ergebnis, auch aus physiologischen Gründen. Ich würde die gleichen Unterschiede erkennen können, wenn ich die Körpergrößen als Merkmale einführen würde. Also kleine Männer können andere Dinge als große Männer. Sowohl mental als auch körperlich. Sie haben unterschiedliche Konzepte entwickelt, wie sie im Alltag zurechtkommen und sich durchsetzen. Man müsste also auch einen Height-Pay-Gap erheben. Ist es nicht ungerecht, dass kleine Menschen weniger bezahlt bekommen als große? — Wer sagt das? — Die kleinen Menschen und jene, die groß sind, aber in der großen Welt nichts zu sagen haben und daher Partei für die Kleinen ergreifen, damit sie sich wichtig machen können.

Es geht um etwas anderes: der UI-Designer designt User-Interfaces, ein UX-Designer auch, aber erweitert das auf das Gesamterlebnis. Aber so ein UX-Designer designt nicht Disney-World oder Einkaufszentren. Mikunda ist doch kein UX-Designer.

Ein Produktdesigner designt Produkte, ein Grafikdesigner Grafik. Demnach designt ein Managementdesigner das Management. Alle diese Designer machen das nicht allein, sondern in aller Regel mit den Fachleuten des jeweiligen Bereichs: mit dem Techniker die Produkte, mit dem Marketing-Experten oder Werbefachmann die Grafik und daher mit dem Managern (oder dem Unternehmer) das Management. Es geht dabei um Prozesse und Vorgangsweisen, um Abläufe und Routinen. Es gilt, die Arbeit des Managers zu verschönern, verbessern, so wie es bei Produkten darum geht Gegenstände hübscher und praktischer zu machen.

__Natürlich konzentriere ich mich auf den Unternehmer oder den unternehmerischen Manager, das sind ja jene, die gestalten wollen und daher einen Managementdesigner engagieren. Aber es heißt dennoch Managementdesign, weil das Management zu designen ist; es kann nicht Unternehmerdesign heißen, weil ich nicht den Unternemer und auch nicht das Unternehmen designe. Beides muss der selber machen. Er macht das, weil er es richtig managet — sein Verhalten nämlich. Dabei unterstütze ich ihn, mit meinen Sparrings.__

Na gut, und was macht dann ein Design-Thinking-Trainer? Der trainiert die Menschen in der Anwendung der Herangehensweise der Industriedesigner.

Warum macht er das?

Damit der andere (Unternehmer und Manager) ihr Management verbessert. Wir gehen davon aus, dass durch diese Herangehensweise das Management verbessert wird, weil es bislang eher nicht dafür verwendet wurde und weil Firmen, die diese Herangehensweise anwandten — zum Beispiel, weil deren CEOs selbst Designer sind (und daher diese Herangehensweise in all ihren Handlungen nutzten) — besonders erfolgreich sind.

Um Design-Thinking zu lernen braucht es einen Trainer und es braucht für den besten Manager den besten Trainer.

Unternehmer könnten bereits Designer sein. Da gibt es eine Seelenverwandtschaft, das Gestalterische. Aber auch Unternehmer könnten dieses Training gut gebrauchen, denn die werden heutzutage eher als Manager trainiert. Design-Thinking-Training wäre da ein guter Ausgleich — oder besser, eine exzellente Ergänzung.

Nach Corona ist nicht vor Corona, sondern besser: Fokus auf Relevantes, mit neuen Herangehensweisen und für neue Umstände. Ideal: Design-Thinking, die Herangehensweise der Designer.

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Rudolf T. A. Greger
Die Transformation

Management Designer and Design Philosopher; a Business-Coach for Design-Thinking & Service Design; a Writer, Facilitator, and Public Speaker in Vienna, Austria