DAAA Jahrestagung 2021 beleuchtet Aspekte der digitalen Assets

Holger Greiner
Digital Asset Association Austria
4 min readOct 4, 2021

Am 30.9.2021 fand in der WKÖ in Wien die erste DAAA Jahrestagung statt mit renommierten Experten aus Österreich, Deutschland und Liechtenstein zum Thema digitale Assets.

v.R.n.L: Harald Mahrer (WKO Präsident), Kambis Kohansal Vajargah (WKO Head of Startup-Services), Paul Pöltner (DAAA Obmann) eröffnen die DAAA Jahrestagung 2021.

25 hochkarätige Speaker und 5 verschiedene Sessions boten virtuell und vor Ort ein spannendes Programm rund um das Thema der digitalen Assets. Mit positiv in die Zukunft blickenden Worten eröffnete WKO-Präsident Harald Mahrer die Jahrestagung der Digital Assets Association Austria: “Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dies [, der Geschäftsbereich rund um digitale Assets] gekommen ist, um zu bleiben.”

WKO Head of Startup-Services Kambis Kohansal Vajargah ist “stolz auf die Entwicklung der letzten Jahre und auf die zunehmende Anzahl an Pionieren in Österreich”.

Als drittem Eröffnungredner tritt Paul Pöltner auf die Bühne, um als Obmann der DAAA den Verein und seine Arbeit vorzustellen.

MiCA/MiFID — Was muss ich beachten im Umgang mit Token?

Die folgende erste Session des Events dreht sich rund um die europäischen Regulierungsanstrengungen der MiCA und den Umgang mit Token in diesem Zusammenhang. Eine einleitende Keynote der Session wurde gehalten von Peter Kerstens, der als Berater der europäischen Kommission live zugeschaltet war. Die daran anschliessende Podiumsdiskussion mit dem Moderator Christian Steiner (Bitpanda), Thomas Dünser (Stabstelle Finanzplatzinnovation LIE), Maximilian Flesch (BMF), Florian Glatz (Blockpit) und Robert Kopitsch (Blockchain for Europe) fand als Hybridveranstaltung statt. Das geballte Expertenwissen in nur 45 Minuten zu bündeln war schlicht unmöglich, aber dennoch wurden viele interessante Aspekte angeschnitten und diskutiert, von dem allgemeinen Nutzen von MiCA und den Erwartungen, über die Überschneidungspunkte von MiCA und MiFID bis zu DeFi und Stablecoins.

Auf der Bühne: v.R.n.L. Robert Kopitsch, Christian Steiner, Thomas Dünser — Auf der Leinwand: links oben Maximilian Flesch; rechts oben Florian Glatz und Mitte unten Peter Kerstens

Digitale Assets und Steuern

In der zweiten Session wurde der Fokus verlegt auf die steuerrechtlichen Aspekte von Digital Assets, mit drei Vorträgen von Steuerexperten aus der Kryptoszene. Natalie Enzinger (Enzinger Steuerberatung) klärte auf über NFTs (Non-fungible Tokens) in der Umsatzsteuer, Christian Oberkleiner (TPA Steuerberatung) sprach näher über Mining und Staking im Unternehmen und Niklas Schmidt (Wolf Theiss Rechtsanwälte) ging auf Steuerfragen von DeFi (Decentralized Finance) ein.

Natalie Enzinger erklärt NFTs in der Umsatzsteuer

Dienstleister für virtuelle Währungen stellen sich vor

In der dritten Session hat Thomas Moth vom Fachverband der Finanzdienstleister der WKO eine Podiumsdiskussion geleitet bei der vier Dienstleister für virtuelle Währungen teilnahmen, die sich auch im Rahmen dieser Session sich und ihre Produkte vorgestellt haben. Stefan Grill (Kurant GmbH) hat den Kryptowährungs-ATM vorgestellt. Das Besondere: Es gibt in Österreich gleich viele dieser ATMs wie in Großbritannien. Danach ist Ernst Tertilt (Crypto Management GmbH) auf die Wichtigkeit und das Wie eingegangen von Portfoliomanagement. David Schnetzer (TMIA GmbH/NodeVenture) berichtete über die Vorteile einer Offline-Wallet und den Neuerungen ihres Produkts Crypto Agent, welche die bisherigen Nachteile der Online- und Offline-Wallets beseitigt. Markus Pejacsevich (Salamantex GmbH) gab im Anschluss Auskunft über die veränderten Zahlungsanforderungen von Kunden und die Möglichkeit auch im Alltag mit digitalen Assets einzukaufen.

Podiumsdiskussion der Finanzdienstleister mit: v.R.n.L. Stefan Grill, Ernst Tertilt, David Schnetzer, Markus Pejacsevich und Thomas Moth

Das zentrale Thema der Podiumsdiskussion war, ob Österreich ein Krypto-Hotspot ist, mit der einstimmigen Meinung, dass man dies aufgrund der Anzahl der Dienstleister, der unternommenen Regulierungsanstrengungen und dem Übergang von digitalen Assets von einer Preisblase zu ernsthaften Investments so sagen kann.

Finanzierung mittels Token — State of the art

Die vierte Session stand im Zeichen der Tokenisierung. Es wurden die momentan gültigen rechtlichen Aspekte der Finanzierung mittels Token diskutiert. Paul Pöltner (DAAA Obmann, Simply Tokenized GmbH) gab eine Keynote zum Thema, bevor er als Moderator die Podiumsdiskussin übernahm mit den Diskutanten Thomas Kulnigg (Schönherr Rechtsanwälte), Oliver Stauber (Bitpanda) und Oliver Völkel (Stadler Völkel Rechtsanwälte).

Es wurde über die grundsätzlichen Möglichkeiten gespochen, welche die Tokenisierung eröffnet hat, mit dem Beispiel der Tokenisierung einer GmbH. Zudem wurde über die Rechtssicherheit von Token gesprochen vor dem Hintergrund des Konsumentschutzes.

Thomas Kulnigg (links) spricht über den noch nicht vorhandenen liquiden Sekundärmarkt für Token.

Praxisbeispiele

In der fünften Session stellten verschiedene Unternehmen sich und ihre Produkte vor, welche blockchainbasiert erst möglich gemacht wurden. Die erste war OeNPAY, ein Tochterunternehmen der Östereichischen Nationalbank, welche sich zum Ziel gesetzt hat, Innovationen im Zahlungsverkehr für den österreichischen Markt fit und möglich zu machen.

Lukas Götz hat in weiterer Folge also CEO von block42 die von ihnen entwickelte Investment Plattform Brokkr für DeFi Investment vorgestellt. Sie wollen damit die Lücke schließen zwischen den Early Adoptern und dem Mainstream Markt.

Elisabeth Müller (eloop) hat das Tokenisierungsprojekt der eloop-Flotte vorgestellt, bei der die Finanzierung der Tesla-Fahrzeuge mithilfe eines eigens gestalteten Tokens (EOT) geschafft wurde. Das Äquivalent zu einer Gewinnausschüttung wird erreicht durch Fahrtumsätze der tokenisierten Autos.

Abschließend hat Alexander Koppel (Riddle&Code) das Projekt mit WienEnergie vorgestellt, bei welchem der Bau und Betrieb von Energieerzeugungsanlagen tokenisiert wurde. Die Token-Halter finanzieren dadurch Energie und leisten gleichzeitig einen Beitrag für die Klimaziele Österreichs.

Das gesamte Event gibt es zum Nachschauen auf dem YouTube-Kanal der DAAA (Link zur DAAA-Jahrestagung).

Dank geht an die WKO für die Zusammenarbeit an diesem Event, sowie an die Sponsoren Schönherr Rechtsanwälte und Stadler Völkel Rechtsanwälte.

Alle Fotos sind Eigentum der DAAA, zur Verfügung gestellt von Nadine Studeny.

--

--

Holger Greiner
Digital Asset Association Austria

Studied Japanese and Geology. Experience in organizing and leading non-profit associations. Operations Officer of DAAA