Ariane Trümper
Digital H
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4 min readSep 14, 2022

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Remote-Arbeit in Barcelona

Nun gehen vier Monate Barcelona zu Ende…

Nach meinem Auslandssemester in Madrid letztes Jahr war mir schnell klar, dass ich auf jeden Fall in naher Zukunft nochmal nach Spanien für eine längere Zeit kommen muss. Als ich meinen Bachelor also dieses Jahr nun erfolgreich absolviert habe, kam mein Entschluss, vor meinem Master im Oktober für ein halbes Jahr in die beliebte Touristenstadt Barcelona zu ziehen. Mit zwei ehemaligen Kommilitoninnen haben wir uns eine gemeinsame Wohnung gesucht und einen Job. Zuerst hatten wir die Überlegung, uns einen Job in Barcelona suchen. Doch dafür braucht man eine Steueridentifikationsnummer (NIE), die wir leider nicht besitzen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, einen Remote-Job in Deutschland zu suchen und dann damit von Barcelona aus zu arbeiten.

Ich wollte nur einen Werkstudi-Job haben, da ich nebenbei noch an einer deutschen Uni studiere, bei der ich die Kurse aber online machen kann. Ich habe mich dann bei Indeed umgeschaut und bin eigentlich relativ schnell auf die freie Stelle bei Digital H gestoßen. Nach einem kurzen Bewerbungsprozess wurde ich auch schon eingestellt und los ging‘s.

Ich konnte Laptop etc. an meinem ersten Arbeitstag Ende März in Berlin noch abholen und dann ging es los mit Remote-Arbeiten, da die Firma ab dem Tag auch komplett auf Homeoffice umgestellt wurde.

Ende April sind wir dann nach Barcelona geflogen. Ich arbeite nun mit zwei anderen Mädels jeden Tag von zuhause aus. Alle haben Meetings, alle brauchen ihre stille Zeit zum Arbeiten. Aber wie soll das funktionieren?

Zwei von uns arbeiten von 9 bis 13 Uhr, die andere Vollzeit von 8 bis 17 Uhr. Oftmals gehen meine Freundin und ich dann nach 13 Uhr raus, um Barcelona zu erkunden, so dass die andere Freundin dann auch genug Freiraum und Zeit für ihre Arbeit hat.

Wenn wir Meetings haben, die sich überschneiden sollten, setzt sich die eine Person, die ein kürzeres Meeting hat, einfach kurz in ihr Zimmer aufs Bett, um es dort abzuhalten. Das funktioniert eigentlich immer relativ gut. Wenn eine Person am Vormittag weniger zu tun hat, macht sie auch Frühstück für alle, was wir dann immer neben der Arbeit essen können.

Wir haben zum Glück so stabiles Internet, dass wir alle gleichzeitig mit Laptop, Handy und Tablet mit dem WLAN verbunden sein können und es nutzen können, ohne dass es Probleme gibt.

Das klingt jetzt erstmal alles ganz toll und einfach, aber natürlich bringt das Remote-Arbeiten, vor allem wenn es nicht dein gewohntes Umfeld ist, Probleme mit sich.

Zum einen ist es schwer gutes Equipment, wie Bürostühle oder Monitore, für uns zu besorgen, da wir nicht länger als drei Monate hierbleiben und es daher eine echte Geldverschwendung wäre, dies dann nach der Zeit wegzuschmeißen. Zum anderen ist es bei uns sehr laut und vor allem heiß!! Wir wohnen im 5. Stock (ja, ohne Fahrstuhl) und daher auch direkt unter dem Dach, weshalb sich die spanische Luft genau bei uns anstaut. Wir wohnen direkt auf einem Platz, auf dem, neben einer Grundschule und einer riesigen Baustelle, auch Bars sind, in denen die Menschen (natürlich) schon um 11 Uhr ein Bier bestellen und daher nicht leise sind. Die Lautstärke sammelt sich genau wie die Hitze bei uns oben und ist hier doppelt so laut, was beim Arbeiten manchmal echt störend ist.

Abgesehen davon ist es aber echt cool zu wissen, dass man nach der Arbeit einfach in Barcelona rumlaufen und zum Strand gehen kann, um sich noch einen Sangria zu genehmigen. Oft erkunden wir nachmittags die Innenstadt, gehen was essen oder shoppen. Wir probieren hier auch viele neue Sportarten, wie Basketball, Yoga und Pilates aus. Neben diesen Alltagsdingen kann man hier auch etwas Außergewöhnlicheres machen, wie Stand Up Paddling zum Sonnenaufgang.

Wir sind noch nicht dazu gekommen, Cafés oder Coworking Spaces zum Arbeiten auszuprobieren, da es zuhause eigentlich angenehm ist und sich es auch nicht lohnen würde für die vier Stunden woanders hinzugehen.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass remote Arbeiten in Barcelona eigentlich sehr gut funktioniert, zumindest für eine 20-Stunden-Woche. Natürlich kann ich es nicht so genau einschätzen, wie es ist hier Vollzeit zu arbeiten, aber generell klappt das eigentlich auch, wie ich es bei meiner eine Freundin sehe.

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