Connected Cars: Wolfsburg, Stuttgart, München heißen jetzt Palo Alto, Mountain View und Cupertino

Rolli Vogel
Digital Rethinking of Business Models
3 min readApr 1, 2015

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Das Apple Car, Googles Open Automotive Alliance oder Tesla, die künftig ihre Hightech-Batterien auch der Konkurrenz verkaufen, sind in aller Munde. Die Entfernungen zu den bisherigen automobilen Branchenschwergewichten sind dabei gar nicht so groß — zumindest geografisch.

Ob BMW, Mercedes-Benz, Bosch oder Toyota: Die lokalen Statthalter der heutigen Automobil-Champions im Silicon Valley stehen für immerhin 54 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.

Zwei interessante Grafiken hat @NickatFP via Twitter aufgegriffen. Einerseits sind die großen Zentren für Forschung & Entwicklung im Silicon Valley verortet. Andererseits wird die Zahl der Softwarecode-Zeilen mit der von als komplex bekannten Systemen wie Flugzeugsteuerung verglichen — mit erstaunlichem Ergebnis.

In Kalifornien vertreten sind neben Tech-Pionieren wie Cisco und Intel oder Digital Champions wie Facebook oder Oracle große Namen der Automobil- und Zulieferbranche:

  • BMW
  • Continental Automotive
  • Ford
  • General Motors
  • Honda
  • Mercedes-Benz
  • Renault-Nissan
  • Robert Bosch
  • Toyota
  • Volkswagen
Screenshot: http://www.openautoalliance.net/#members (2015–04–01)

Auf Basis des weltweiten Rankings der Automobilhersteller nach ausgelieferten Einheiten (2014) steht die obige Liste für immerhin 54.090.000 Fahrzeuge.

Erstaunlich ist das völlige Fehlen der rasant wachsenden chinesischen Masse- und Klasse-Hersteller wie SAIC, Dongfeng oder Chang’an. Alle drei produzieren jährlich Stückzahlen (PKW und größer) jenseits der Millionenmarke. Dasselbe Bild bietet sich beim Blick auf die Mitglieder der herstellerübergreifenden Open Automotive Alliance: Das 2014 begründete Bündnis aus Autoherstellern und Technologiezulieferern zielt auf die Etablierung von Googles Android-Plattform in Autos und deren Softwaresystemen.

Beliebig komplex:
Deutlich mehr Codezeilen als bei Flugzeugen

“Software integration and consolidation — not just new features and functions — will drive the next wave of innovation in the auto industry.”

So bringt es Georg Doll, General Manager of Automotive Solutions bei der Intel-Tochter WindRiver, auf den Punkt. Dahinter steht die Sorge, dass das Innovationstempo bei wachsender Komplexität abnehmen könnte. Allein schon die Reduzierung der in modernen Autos über 100 einzelnen Steuergeräte (Electronic Control Units) könnte Abhilfe verschaffen. Ganz zu schweigen von der Vervielfachung der Angriffsmöglichkeiten auf Prozessoren, OS und darauf laufenden Anwendungen. Dieselben Sicherheitsfragen wie in der IT und Mobile-Lösungen könnten in Smart Cars nicht nur teure, sondern tödliche Folgen haben.

Zugegeben, die Zahlen aus der folgenden Grafik beziehen sich auf 2009. Wie wahrscheinlich ist es allerdings, dass mit zunehmender Verfügbarkeit von Connected Cars und sog. SmartCar-Lösungen, von Internet of Things (IoT) und der Anbindung von Wearables und OBD2-Dongles, die Codezeilen weniger werden? Die zahlreichen Szenarien und Pilotprojekte rund um Smart Cities und M2M- (machine to machine) bzw. V2V-Kommunikation (vehicle to vehicle) tun ihr übriges.

Interesse an mehr Praxisbeispielen?

Am 11. Mai 2015 wird die Frage “Wer macht das Rennen mit Connected Cars” auf der Mobikon 2015 in Frankfurt hochkarätig diskutiert. Kostenlose Fachbesucher-Tickets gibt es bis zum 30. April.

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Rolli Vogel
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❆ mobile biz dev, innovation sparring, start-up collaboration, Best of Mobile Awards #bom15 ✐content marketing, early adopter, EdTech ☁ http://about.me/rolli