Plan für eine digitale Diskurs-Plattform,

60pages
Disrupt Democracy
3 min readJan 5, 2017

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um die Demokratie für unsere Zeit neu zu denken

Das Netz ist die Gestalt unserer Zeit, es ist Form und Inhalt zugleich. Das Netz ist das Medium, in dem wir heute kommunizieren, es ist die Art, wie wir denken, es bestimmt, wie wir leben. Unser Plan ist, das Netz zu nutzen, um dieses Zusammenleben neu zu definieren. Im Netz und als Netz wollen wir herausfinden, wie wir im 21. Jahrhundert leben wollen.

Dies ist keine Partei, es ist der Plan für eine digitale Plattform, auf der sich Menschen treffen, die wir einladen, die uns finden, um darüber zu diskutieren und zu streiten, wie eine gute, eine richtige, eine progressive Politik heute aussehen könnte — eine Politik also, die sich von den Formen und Fragestellungen des 20. Jahrhunderts löst und Antworten des 21. Jahrhunderts findet.

Die Krise der Demokratie ist auch eine Krise des Redens über die Demokratie. Wir wollen das ändern. Wir schaffen einen digitalen Salon für das 21. Jahrhundert, in dem wir gleichzeitig intim und offen miteinander reden und kontrovers und konstruktiv gemeinsam daran arbeiten, die Grundlagen für eine Politik zu schaffen, die sich den Fragen der Gegenwart wie der Zukunft stellt, gerecht, international, freiheitsbewusst.

Konkret beginnen wir am 1. September 2016 mit einem offenen Dialog auf der Webseite www.60pages.com — eine Art digitaler Verfassungskonvent, eine Mini-Akademie, ein ein-jähriges Experiment, zu dem wir KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen, AktivistInnen und alle die einladen, die über die Grenzen hinwegblicken, ihre eigenen, die ihres Landes, ihrer Kultur, ihrer Politik und Prägung.

Wir schreiben uns, öffentlich, kurz oder lang, radikal oder vorsichtig, in Gruppen und als gemeinsames Forum: Wir planen eine neue Form von Diskurs-Plattform. Im Lauf des Prozesses wird sich das geschriebene Gespräch aufteilen, es wird Gruppen geben, die sich mehr mit Fragen der Energie und andere, die sich mehr mit Fragen der Demokratietheorie, der Wahlen, des Nationalstaats, des Gesundheitswesens, der Bildung, der Menschenrechte, der Flüchtlinge beschäftigen. Cluster, die miteinander verbunden sind, eine Struktur, die das Netz vorgibt.

Das Ergebnis ist etwas, das es in dieser Form noch nicht gibt, ein fortlaufendes Gespräch über Grundsätze der Demokratie, eine Vernetzung der interessantesten Leute über das deutschsprachige Gebiet hinaus, ein Magazin, Zeitung, Medium der neuen Art, schließlich ein Dokument, dem der Leser beim Verfertigen zusehen konnte. Die erste Phase wird sich vor allem auf der digitalen Plattform abspielen, ab dem Frühjahr 2017 wird es mehr und mehr Live-Veranstaltungen geben — geplant sind auch hier innovative Diskussionsformate.

Was so entsteht, ist eine Blaupause für einen neuen, dezentral und offen angelegten Diskurs — die Grundlage für einen Prozess, an dessen Ende der Plan für eine Demokratie im 21. Jahrhundert stehen wird.

Disruption ist ein wichtiges Element, um das Neue zu ermöglichen, indem wir uns aus den Zwängen des Alten befreien. Wir leben in einem Zeitalter der Umbrüche — und es ist besser, diese Umbrüche aktiv zu gestalten, als sie nur passiv geschehen zu lassen und staunend zuzuschauen, wie der Staub sich über den Schutt setzt.

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