KW 09 // 5 Disruptive Elements der Woche

Helena Sternkopf
Disruptive Elements

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Jede Woche stoßen wir auf Unmengen an Neuigkeiten und viele der Dinge geraten schnell wieder in Vergessenheit. Oft sehr Schade, oder nicht? Mit den 5 Disruptive Elements der Woche wollen wir ein paar Sachen teilen, die uns unter der Woche begeistert, inspiriert und unterhalten haben.

1. Was uns überrascht hat: Chicago’s ShotSpotter

Daten umgeben uns überall und wir denken viel darüber nach, wie wir sie in Zukunft sinnvoller nutzen können. Diese Woche haben wir Chicago’s Shotspotter Initiative entdeckt, die uns mal wieder gezeigt hat, was man mit Daten alles so anstellen kann. Die Windy City hat eine der höchsten Mordraten in den US. Chicago hat für ShotSpotter $ 1 Mio. ausgegeben und Hunderte von Sensoren in hochkriminellen Gebieten in zwei seiner Bezirke installiert. Sobald eine Waffe abgefeuert wird, wird den Polizeibeamten über eine Smartphone-App sofort der genaue Ort mitgeteilt. Etwa 100 Städte in den USA nutzen ShotSpotter heute. Mitunter haben die Städte, die sich angemeldet haben, einen 35% igen Rückgang bewaffneter Zwischenfälle verzeichnen können. Sowas liest man gern.

2. Was uns nachdenklich gemacht hat: Infocalypse Now

Cheftechnologe für das Center for Social Media Responsibility der University of Michigan und Innovationsforscher Aviv Ovadya, der bereits die Fake News Krise 2016 vorhergesagt hat, warnt uns nun: “Was passiert, wenn irgendjemand es so aussehen lassen kann, als wäre etwas passiert, unabhängig davon, ob es wirklich passiert ist?”.

Ovadya sah früh, dass unsere plattform- und algorithmisch optimierte Welt anfällig ist für Propaganda und Fehlinformationen. So sehr, dass es einen Eckpfeiler des menschlichen Diskurses zu unterminieren droht: die Glaubwürdigkeit der Fakten. Diese Zukunft wird laut Ovadya mit einer ganzen Reihe von raffinierten, leicht zu bedienenden technologischen Werkzeugen zur Manipulation der Wahrnehmung und Verfälschung der Wirklichkeit führen.

Und wir sind näher dran, als man zu einer möglichen “Infocalypse” denken könnte. An der University of Washington bauten Computerwissenschaftler erfolgreich ein Programm, das Audioclips in ein realistisches, lippensynchrones Video der Person umwandelt, die diese Wörter spricht. Als Beweis für das Konzept manipulierten beide Teams Broadcast-Videos, um Weltführer Dinge sagen zu lassen, die sie nie wirklich gesagt haben.

Ovadya ruft dazu auf die Öffentlichkeit, Gesetzgeber, Universitäten und Technologieunternehmen vermehrt darauf aufmerksam zu machen, dass eine realitätsverzerrende Informationsapokalypse nicht nur plausibel, sondern auch naheliegend ist. Auch wenn das alles nicht besonders Mut für die Zukunft macht, ein wenig Optimismus darf doch bleiben: Es gibt mehr Interesse am Computerpropaganda-Raum als je zuvor, und diejenigen, die zuvor nur langsam mit ernsthaften Drohungen zu tun hatten, sind jetzt empfänglicher für Warnungen und somit wahrscheinlich auch schneller zu Handlungen zu motivieren.

3. Was wir bestaunen: Vero — True Social

Erst dachten wir: noch ein Social Network…das auch noch stark an Instagram erinnert…wirklich? Aber dann haben wir ein bisschen damit rumgespielt und gemerkt: gar nicht so schlecht. Das britische Social Network Vero wirbt damit “true social” zu sein und im Gegensatz zu anderen Social Media Riesen wie Facebook und Co. seine Nutzer im Zentrum zu sehen. Dabei wirbt Vero selbst damit ein “wahrhaft soziales Netzwerk zu sein, das die Leidenschaften der Menschen ohne Algorithmen, Werbung oder Bots feiert.”. Aufgrund der großen Anzahl neuer Benutzer, die in den letzten Tagen beigetreten sind, treten zwar momentan technische Probleme auf, dafür wurde der “FREE FOR LIFE” Zugang aber bis auf weiteres für alle neu registrierten Nutzer erweitert.

4. Was wir weiter verfolgen werden: Porsche experimentiert mit Blockchain — Anwendungen

Porsche goes Blockchain. Gemeinsam mit dem Berliner Startup XAIN testet Porsche Blockchain-Anwendungen für seine Fahrzeuge. Die getesteten Anwendungsfälle reichen von der Ver- und Entriegelung des Fahrzeugs per App über zeitlich befristete Zugangsberechtigungen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen durch verschlüsseltes Datenlogging. Das kann beispielsweise für die Verbesserung autonomer Fahrfunktionen weiterentwickelt werden. Als Blockchain — Enthusiasten freuen wir uns schon bald mehr darüber zu hören.

5. Was wir entdeckt haben: Berlin Influencer Academy

Die Influencer Akademie in Berlin Charlottenburg zeigt uns: Marketing wird in Zukunft anders laufen. Nachdem das Hamburger Modehaus OTTO bereits im letzten Jahr eine Ausbildung zum Influencer angestoßen hat, scheint die Influencer Academy ganz am Nabel der Zeit. Die Akademie bildet professionelle Influencer aus. Dabei trainieren und beraten Unternehmer, Social Media- und Brand-Experten praxisnah Unternehmen und Einzelpersonen im Bereich Influencer Marketing. #ohmygosh

Das war’s von uns. Schönes Wochenende euch und wir freuen uns, wenn ihr etwas Applaus hier lasst. Schreibt uns auch gerne in den Kommentaren, was eure Highlights der Woche waren!

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Helena Sternkopf
Disruptive Elements

Data Creative & Design Thinking@Disruptive Elements. Data Literacy & Impact Tech Enthusiast.