Mexiko 🇲🇽 – Auf den Spuren der Maya

Daniela
divebuddies
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6 min readDec 19, 2021

Um unserer Reise etwas Abwechslung zu geben besuchten Phil und ich auch einige der historischen Städte und Stätten. Mexiko ist reich an Geschichte – lange vor dem Einmarsch der Spanier im 15. Jahrhundert.

Chichén Itzá

Eine der wohl bekanntesten Kultstätten der Maya-Zeit ist Chichen Itza mit seiner großen Kukulcán Pyramide „El Castillo“ – DEM Fotomotiv schlechthin. El Castillo ist eine riesige Repräsentation des Maya-Kalenders mit deinen 18 20-Tage-Monaten in Form der Terrasse und die Pyramide hat insgesamt 365 Stufen (in Referenz auf die 365 Tage/Jahr). Wie viele der Maya-Bauten ist auch El Castillo über einer Cenote (einer Süßwasser-Höhle) gebaut und daher einsturzgefährdet.

Aber die Bekanntheit hat seinen Preis: nicht nur tausende Touristen besuchen tagtäglich die Ruinen (meist angekarrt in Tour-Bussen von den Badestränden), sondern auch jeder Einheimische im Umkreis von 10 km ist dort um irgendwelchen Krimskrams zu verkaufen. Leider sind die Stände auch innerhalb der historischen Zone erlaubt und so werden jeden Tag aufs Neue die Stände aufgebaut. Etwas nervig, aber noch weniger gefiel uns der damit einhergehende Müll direkt neben den Wegen, der natürlichen entsteht wenn 100e Leute hier den ganzen Tag verbringen (Flaschen, Verpackungen, Sessel, Metallteile für Stände, Plastikplanen, …).

Nichtsdestotrotz ist Chichen Itzá beeindruckend und über ein riesige Areal verteilt. Laut Reiseführer ist Chichen Itzá die am Besten und Meisten renovierte Maya-Stätte. Ursprünglich wurde Chichen Itzá von den Maya errichtet, später jedoch verlassen und von Tolteken (aus dem mexikanischen Hochland) übernommen, erweitert und für diverse Rituale, inkl. Opferungen genutzt.

Wir waren schon frühmorgens dort und Chichen Itzá schon beim Öffnen ohne viele Touristen (und mit weniger Hitze) vorzufinden und würden dies einem jedem empfehlen. Leider dürfen die Pyramiden nicht bestiegen werden, da eine Touristin vor einigen Jahren beim Aufstieg tödlich verunglückt ist.

El Castillo …
… ganz für uns allein
Tomba del Sacerdote
La iglesia
Gut versteckter Papagei

Die gelbe Stadt Izamal

Die Stadt Izamal war eine Empfehlung von Veronique: Izamal ist bekannt für seine gelben Gebäude und Straßen und ist wirklich putzig. Die Stadt beheimatete zu Maya-Zeiten die Tempel der beiden Götter Itzamná und Kinoch-Kakmó. Der Tempel des Sonnengottes Kinich-Kakmó wurde restauriert und ist der dritthöchste Tempel in Yucatan. Der Legende nach kam der Sonnengott in Form eines Papageis zur Mittagszeit um seine Opfergaben anzunehmen.

Die Maya-Tempel waren vermutlich auch der Grund weshalb die Spanier Izamal auswählten um dort ein imposantes Franziskaner-Kloster im Stadtkern zu errichten.

Als wir in Izamal waren, bewegten sich gerade unzählige Pilgerer laufend und mit dem Fahrrad nach Izamal. Staffel-laufend oder hintereinander Rad fahrend mit einigen Autos zur Verstärkung und um Lärm zu machen bewegten sich unzählige solcher Gruppen durch Yucatan. Alle mit einem eigenen T-Shirt ausgestattet und zumindest eine Madonna auf den Autos oder Fahrrädern nutzten sie den Marienfeiertag für ihre jährliche Wallfahrt.

Ich konnte wiederum den Pferdekutschen nicht widerstehen und so machten wir in gelber Kutsche und mit Pferd mit gelbem Hut eine Tour durch das Städtchen.

das Kloster gewidmet St. Anton von Padua
Gelbe Gebäude wohin man schaut
Das Franziskaner-Kloster bei Nacht
Die Pyramide des Sonnengottes
Eine der Wallfahrergruppen mit Marienfigur
und die Wallfahrt-Fahrräder mit Fahnen, Marienbild und Fackel
Die Kutsche mit unserem hĂĽbschen Pferdchen
die Aussicht während der Kutschenfahrt – gelb in gelb

MĂ©rida

Die kulturelle Hauptstadt Yucatans war nicht auf unserer eigentlichen Reiseroute, aber notwendig um von Izamal in den Süden zu kommen. Dementsprechend wenig Zeit hatten eingeplant: durch Zufall haben wir aber genau nach der Ankunft in Busterminal 1 und auf Weg zu Busterminal 2 eine zweistündige Stadtführung im Bus gefunden. Mérida wirkt wirklich sehenswert: viele Kolonialbauten, schöne Alleen und viele kleine Cafés und Restaurants. Mehr kann ich leider nicht erzählen – aber vielleicht planen wir für das nächste Mal etwa mehr Zeit dafür ein.

Prunkbauten auf der der Straße „Paseo de Montejo“
Die Ceiba als weibliche VerfĂĽhrerin dargestellt
Monumento a la Patria

Maya-Ruinen Calakmul

Das Ziel unserer Reise in den Süden Yucatans, in die Region Campeche, waren die fast unbekannten Ruinen von Calakmal. Einer der Hauptgründe dafür ist sicher die Abgeschiedenheit: nach Calakmul kommt man nicht zufällig – man muss es wirklich besuchen wollen. Mit nur fünf Bussen pro Tag und zwei Autostunden vom nächsten größeren Dörfchen entfernt benötigt man entweder einen Leihwagen oder einen Guide. Aus irgendeinem Grund konnte ich Phil den Mietwagen nicht schmackhaft machen und so nutzen wir die seltenen – und dafür verspäteten – Busse.

Calakmul ist die Mühe aber wirklich wert gewesen: die Maya-Ruinen sind mitten im Dschungel an der Grenze zu Guatemala und wurden erst durch Zufall im Jahr 1931 von einem amerikanischen Botaniker entdeckt. Es wird angenommen, dass Calakmul die größte Maya-Stadt war und über 50.000 Einwohner verteilt auf 72 km2 hatte. Nur ein kleiner Teil der geschätzten 7000 Gebäude wurden bis dato restauriert – der Rest ist noch im dichten Dschungel verborgen.

Die Ruinen befinden sich im Bioreservat Calakmul – das ca. 15% der Landfläche Capeches ausmacht. Mit unserem Guide machten wir eine kleine Wanderung durch den Dschungel und konnten zwei Krokodile in einem kleinen Teich versteckt finden. Der Jaguar – die größte Raubkatze dort – hat sich nicht blicken lassen. Aber laut Gerüchten hat ein Jaguar am Vortag Touristen mit einem Hund attackiert. Ob es tatsächlich so war, werden wir vermutlich nie erfahren.

Calakmul wurde über ein Jahrtausend hinweg vergrößert und erweitert und war zwischen 300 BC und 700 AC die Hauptstadt der Region. Die Gebäude sind durchnummeriert und einige davon dürfen bestiegen werden. insbesondere die Aussicht von Gebäude VII ist atemberaubend: man sieht die beiden größten Pyramiden Calakmuls und Dschungel soweit das Auge reicht. Ein absolutes Muss für jeden Yucatan-Besucher!

Dschungel und einige wenige sichtbare Strukturen
die Aussicht genieĂźend
Die beiden größten Pyramiden Calakmuls
Struktur VII
Akropolis Chik-Naab
Die Aussicht von Struktur II
der TĂĽmpel mit seinen drei ausgewachsenen Krokodilen
TausendfĂĽĂźler

Und demnächst mehr von dem gemütlichen Urlaubsausklang am Strand,

Dani

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