Ökonomie und Governance von RollApps

Dymension Network | 5. April 2023

Einführung

Das RollApp Development Kit (RDK) von Dymension ist ein Rollup-Framework, das es Online-Communities und -Anwendungen ermöglicht, als dezentrale, autonome und kryptografisch sichere Ökonomien zu arbeiten. RollApps sollen experimentieren und die optimale wirtschaftliche und technologische Struktur finden können.

Die Trennung von Computation und Governance

Erstens: Sequenzer gewährleisten die Berechnungen

RollApps nutzen das dezentrale Netzwerk des Dymension Hubs. Um erlaubnisfrei ans Netzwerk andocken zu können, bonden Node-Betreiber Kapital auf dem Dymension Hub und erhalten dafür das Recht, auf einer RollApp Blöcke zu produzieren, also als Sequenzer zu fungieren. Sequenzer erhalten so ähnlich wie Validatoren in Proof-of-Stake-Blockchains (PoS) Rechte zur Blockproduktion. Die zugewiesene Zeit wird aus dem relativen Anteil der Token abgeleitet, die auf dem Dymension Hub gebondet wurde. So entsteht ein offenes und dezentralisiertes System.

Folgenden Assets kommen für das Sequencer-Bonding infrage:

  1. Native DYM: Sequencer können DYM, das native Token des Dymension Hubs, hinterlegen und erhalten so das Recht zur Blockproduktion.
  2. RollApp-Token: Durch Dymension Hubs AMM können Sequencer auch den nativen Token einer RollApp staken, sobald dies von der Governance des Dymension Hub genehmigt wurde.
  3. Liquidität aus DYM/ROLLAPP-Token: Dymension Hubs AMM ermöglicht das Bonden von LP-Positionen (Liquidity Provider). DYM als nativer Token des Dymension Hub muss als Basiswert für Liquiditätspools eingerichtet werden, um zugelassen zu werden. Die andere Seite des Liquiditätspools kann der eigene native Token der RollApp sein. Dies ähnelt dem Superfluid Staking, entwickelt vom Osmosis-Team.

Zweitens: Mitglieder regieren die RollApp

Während RollApp-Sequenzer für den Node-Betrieb und die Blockproduktion zuständig sind, verwalten RollApp-„Mitglieder“ die On-Chain-Governance. Als generalisiertes RollApp-Entwicklungsframework ermöglicht das RDK Anwendungsentwickler:innen, NFTs, SBTs (Soul-bound Token), Delegierung an Adressen etc. zur Trennung der Governance-Belange von den Blockproduzenten zu verwenden. Die an der RollApp-Governance Mitwirkenden nennen wir „Mitglieder“ (member).

Mitglieder fungieren als RollApp-Vorstandsmitglieder oder gewählte Vertreter und erhalten ihre relative Macht durch Token-Delegationen. Sie haben die volle Kontrolle über die On-Chain-Governance und die Mechanismen zur Wertgenerierung wie Gebührenerhebung, Token-Minting und NFT-Lizenzgebühren. RollApps kann man als DAOs mit Strukturen traditioneller Unternehmen charakterisieren:

  1. Mitarbeiter (employees)— RollApp-Blockproduzenten (d. h. Sequenzer)
  2. Vorstandsmitglieder (board members)— RollApp-Mitglieder (mehr dazu unten)
  3. Aktionäre (shareholders)— RollApp-Token-Inhaber

Der Bereitsteller einer RollApp kann ihr einziges Mitglied sein. RollApps können sich jedoch dafür entscheiden, die Governance-Hoheit zu dezentralisieren, indem Mitgliedschaften nach beliebigen Kriterien ausgegeben werden, z. B. nur Top-150-Token-Inhaber oder Sequencer. Mitgliedschaften werden gemäß der Logik und Governance der RollApp erstellt und verteilt. Es können auch neuartige Mechanismen eingeführt werden, wie z. B. Dutch Auctions, Cross-Chain-Airdrops und andere innovative Ansätze. Dies

Ähnlich wie bei DPoS-Blockchains können Mitglieder Token-Delegierungen von Token-Inhabern erhalten, was so die Stimmrechte und Gestaltungsmacht des Mitglieds erhöht. Im Gegenzug erhalten die Delegierenden Dividenden, ähnlich wie beim Staking mit einem Validator.

Einnahmen und Dividenden

Transaktionsgebühren und Blockbelohnungen werden zwischen Mitgliedern, Delegierern und Sequencern aufgeteilt. Die genaue Verteilung wird durch den sogenannten “Dividendenparameter” bestimmt, der die Regeln zur Aufteilung der Blockeinnahmen zwischen Betreibern und Community festlegt. Der Parameter ist Teil der Anwendungslogik der RollApp und kann durch Governance-Abstimmung angepasst werden. Ähnlich wie die Betriebskosten eines Unternehmens kann er dazu verwendet werden, die Sequencer-Betriebskosten zu decken und ein gesundes Gleichgewicht zwischen den RollApp-Stakeholdern herzustellen.

Maximal Extrahierbarer Wert (MEV)

MEV als Mechanismus dient der Anordnung von Transaktionen. Ziel dieser Anordnung ist ein finanzieller Vorteil, der sich aus einer bestimmten Anordnung ergibt. In einem offenen und erlaubnisfreien Sequenzierungsmarkt können Sequenzer ihre MEV-Einnahmen erhöhen, indem sie ihre im Dymension Hub gebundene Tokenmenge erhöhen und so ihre Zeit zur Sequenzierung verlängern (PoS-Sequenzierung). Dies führt zur Verknappung der gebondeten Token, damit zu einem höheren Wert und folgerichtig zu höherer Sicherheit sowohl für die RollApp als auch für das Dymension Hub.

Kosten

RollApps sind notwendig, um Transaktionsdaten und Zustandsaktualisierungen on-chain zu veröffentlichen. Die entstehenden Kosten der Veröffentlichung werden von den Sequencer getragen und lassen sich dabei in drei Kategorien unterteilen:

  1. Zustandsaktualisierungen
  2. Datenveröffentlichung
  3. RollApp-Bonding

Sequenzer veröffentlichen Zustandsaktualisierungen im Dymension Hub und können entweder DYM oder den nativen Token der RollApp nutzen, um die entstehenden Transaktionsgebühren auf dem Dymension Hub zu bezahlen. Diese Gebühren werden vom Dymension Hub erhoben und bei Bedarf in den DYM-Gegenwert getauscht.

Abschluß

RollApps sind autonome Chaims, die mit Mitarbeitern (Sequencern), Vorstandsmitgliedern (Members) und Aktionären (Token Holders) ähnlich strukturiert sind wie Unternehmen. RollApps optimieren ihre Wirtschaftlichkeit und Leistung durch die Nutzung des Dymension Hub.

Dieser Überblick über die RollApp-Ökonomie verdeutlicht den Wert, der auf verschiedenen Ebenen des Ökosystems generiert wird. Das vollständige Paper zur Dymension-Ökonomie und den begleitenden Anreize ist für das 2. Quartal 2023 geplant.

[Original by Dymension | Translation by Hilde X#7640]

--

--