Championship Sunday: Green Bay Packers vs. Atlanta Falcons

Es gibt einen Sonntag im Football-Jahr, der den Superbowl sportlich oftmals in den Schatten stellt. Der Championship Sunday wartet auch heute mit vier herausragenden Teams auf, die um den Einzug in den Superbowl kämpfen. Die beiden Previews setzen schon mal die Vorzeichen.

Der Weg zum Championship Sunday

Der Sieg der Green Bay Packers gegen die an Nummer Eins gesetzten Dallas Cowboys war die Geschichte der Divisional Round. Was lange Zeit nach einem deutlichen Sieg für die Packers aussah, wurde im letzten Viertel zum echten Thriller. Just als wir uns mit einer Verlängerung angefreundet hatten, schaltete Aaron Rodgers in den siebten Gang und ermöglichte mit einem wahren Monsterpass das entscheidende Field Goal von Mason Crosby.

Die Atlanta Falcons strapazierten die Nerven ihrer Fans beim 36:20-Sieg gegen die Seattle Seahawks dagegen deutlich weniger. Auch hier konnte man zunächst auf eine spannende Partie hoffen. Doch spätestens die Safety von Russell Wilson, der von seinem eigenen Guard in die Endzone gedrängt wurde, brachte die Falcons auf die Schnellstraße ins Spiel um die Conference Championship.

Die Atlanta Falcons gegen Aaron Rodgers

Am heutigen Sonntag treffen somit zwei Teams aufeinander, die Spiele durch ihre grandiose Offensive dominieren und in der Divisional Round zusammen für 70 (!) Punkte sorgten. Dabei verteilt sich die Offensiv-Last bei den Falcons allerdings auf mehrere Schultern. Neben Quarterback Matt Ryan, der die vielleicht beste Saison seiner Karriere hinter sich hat und nicht selten im Rennen um den Titel des wertvollsten Spielers genannt wird, zeigten auch Running Back Devonte Freeman und natürlich Star-Wide-Receiver Julio Jones ihr Können. Unterstützung im Running Game gab es durch eine äußerst starke Offensive-Line.

Von derartiger Unterstützung kann Aaron Rodgers nur träumen. Neben Running Back Eddie Lacy musste er gegen die Cowboys verletzungsbedingt mit Wide-Receiver Jordy Nelson auch auf seine erste Anspielstation im Passspiel verzichten. Nach einer Rippenverletzung trainierte Jordy Nelson zwar am Mittwoch und Donnerstag wieder leicht. Seine Teilnahme steht aber in den Sternen, was eine Schwächung für die Packers bedeuten würde. Auf der Running Back Position sehen wir mit Ty Montgomery erneut einen etatmäßigen Wide Receiver, der gegen die Cowboys immerhin 47 Yards beisteuern konnte. Dennoch sollte das Running Game der Packers auch heute einen zu vernachlässigenden Faktor darstellen.

Defensive Nebendarsteller

Obwohl beide Defensivreihen eher im Mittelfeld der NFL anzusiedeln sind und sich beide Teams über ihre Offensive definieren, sollte man die Verteidigung nicht komplett verachten. Bei den Packers zeigte Linebacker Clay Matthews in den letzten Spielen immer häufiger, dass er zu den besten seiner Zunft gehört. Die Falcons überraschten dagegen mit einem starken Pass-Rush gegen die Seahawks und setzten Quarterback Russel Wilson immer wieder unter Druck. Dies geschah jedoch gegen eine äußerst schwache Offensive-Line der Seahawks. Gegen die Packers dürfte das Ganze deutlich schwieriger werden, weshalb man von viel Zeit für Aaron Rodgers ausgehen darf.

Die Secondary der beiden Teams könnte jeweils als Schwachstelle angesehen werden. Zwar verfügt Green Bay mit Ha Ha Clinton-Dix und Morgan Burnett über zwei Safeties, die für Big Plays sorgen können. Der große Shutdown Verteidiger, der es auch mit Julio Jones aufnehmen kann, ist im Lineup der Packers jedoch nicht zu finden.

Ähnliches gilt für die Atlanta Falcons, die mit Keanu Neal auf der Safety Position allerdings auch noch auf einen Rookie setzen müssen. Die mangelnde Erfahrung könnte gegen Aaron Rodgers zum ausschlaggebenden Faktor werden.

Fazit

Auch dank der beiden Defensivreihen können wir uns auf ein Offensivfeuerwerk erster Klasse freuen! Hierbei sollten die Falcons die Nase vorn haben, falls Julio Jones seine Klasse zeigen kann. Aaron Rodgers ist aktuell der mit Abstand beste Spieler der Liga und wird das wohl auch heute Abend zeigen, doch die mangelnde Unterstützung wird es auch für ihn äußerst schwer machen.

Ich sehe die Chancen auf den Superbowl-Einzug der Falcons bei 55%.