ZINSESZINS

Aus diesen 3 Gründen solltest du noch heute mit dem Sparen anfangen

Wie dein Geld für dich arbeitet

Finanzguru Team
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Im Grunde sind Zinsen Leihgebühren für Geld. Wir geben unser Erspartes vorübergehend in fremde Hände, überlassen es Banken oder geben es direkt an Investoren, die damit Projekte vorantreiben können. Im Gegenzug dafür bekommen wir nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne zusätzlich zu unserer ursprünglichen Einlage einen bestimmten Prozentsatz dieser Summe als Zinsen.

In den meisten Fällen werden die Zinsen einmal im Jahr, je nach Anlagemodell aber teils auch monatlich oder pro Quartal ausgeschüttet. Sie zu entnehmen und auszugeben ist allerdings eine schlechte Idee, wenn wir langfristig unsere Ersparnisse vermehren wollen. Stattdessen sollten wir einen mathematischen Effekt nutzen, der es uns ermöglicht, mit minimalem Aufwand immer größere Zinsen zu erhalten: den sogenannten Zinseszins.

Und je früher wir diesen Ball ins Rollen bringen, desto mehr haben wir von unserem Ersparten.

Wie funktioniert Zinseszins?

Zinseszins bedeutet genau das, was der Name besagt: Auf deine Zinsen bekommst du gleich noch einmal Zinsen. Das funktioniert aber nur, wenn du dir den Zinsertrag nach Ende einer Zinsperiode nicht auszahlen lässt und ausgibst, sondern ihn stattdessen gleich wieder anlegst. Und zwar als Teil genau derjenigen Anlage, die ihn erzeugt hat. Dieses Vorgehen wird als „Thesaurieren“, als Anhäufen der Zinsen bezeichnet.

Mit jeder Ausschüttung vergrößerst du so deine Einlage ein kleines bisschen. Das hat wiederum zur Folge, dass du auf eine immer größere Summe Zinsen bekommst. Selbst wenn du keinen Sparplan anlegst, um dein verzinstes Vermögen regelmäßig aufzustocken, wächst der Ertrag bei gleichbleibendem Zinssatz immer weiter vor sich hin — und wie!

Unterm Strich beruht das System des Zinseszins also darauf, dass du einmal Startkapital anlegst und alles, was dadurch an Rendite entsteht, konsequent in deine Anlage einspeist. So füttern sich die Zinsen gewissermaßen selbst.

So berechnest du den Zinseszins

Dadurch, dass sich mit jeder Ausschüttung das verzinste Vermögen verändert, gestaltet sich die Berechnung des Zinseszins nicht ganz einfach. Wollen wir wissen, was in zwei, drei Jahren aus unserem Startkapital werden kann, können wir einfach in separaten Jahresschritten vorgehen und das Startguthaben für jeden Abschnitt der Berechnung neu festsetzen. Wollen wir aber wissen, wie sich unser Vermögen über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln würde, ist das schlichtweg unpraktisch. In diesem Fall bemühen wir besser die Zinseszins-Formel:

Sieht kompliziert aus? Ist es aber nicht. Um herauszufinden, wie wir den Zinseszins ganz unabhängig von unseren aktuellen Finanzen für uns arbeiten lassen können, müssen wir weder Hobby-Mathematikerin noch Vollblut-BWLer sein.

Drei gute Gründe, noch heute mit dem Sparen anzufangen

Drei Faktoren beeinflussen die Höhe des Zinseszinses: Zinssatz, Startkapital und Laufzeit. Je größer sie ausfallen, desto größer ist auch die schlussendliche Rendite. Folglich haben wir drei Optionen, um das Wachstum unserer Zinsen zu unterstützen:

  • eine möglichst große Summe anlegen
  • eine Anlage mit möglichst konstant hohem Zinssatz (bei niedrigem Risiko) finden
  • den Zinseszins möglichst lange wirken lassen

Klingt alles irgendwie schwierig? Ist es nicht. Ganz im Gegenteil.

1. Du musst nicht auf den perfekten Zinssatz warten

Über die Höhe des Zinssatzes entscheiden weniger wir als die Geldanlagen, die uns zur Auswahl stehen. Natürlich wäre ein möglichst hoher Prozentsatz ideal für schnelles Zinswachstum. Nur fallen die Sparzinsen derzeit insgesamt eher niedrig aus — und wir müssen die Höhe des Zinssatzes ohnehin immer in Relation zum Risiko der jeweiligen Anlage betrachten.

Gerade bei kleinen Zinssätzen ist es besonders wichtig, dass nichts unsere Ausschüttung mindert, da sich das Wachstum sonst noch weiter verlangsamt. Aus diesem Grund sollten wir bei der Wahl der Anlage nach zwei Vorzügen Ausschau halten: Geringe Gebühren für Anleger und eine hohe Frequenz in der Zinsausschüttung. Werden im Verlauf des Jahres mehrere kleine Zinszahlungen in die Einlage überführt, sehen die einzelnen Ausschüttungen kleiner aus, doch ihre Wirkung vergrößert sich deutlich, weil das verzinste Vermögen schneller wächst.

2. Die Zeit arbeitet für dich

Zeit ist dein stärkster Verbündeter, wenn es darum geht, deine Ersparnisse zu vermehren. Ganz egal, wie groß oder klein deine Einlage zu Beginn ist: Je früher du damit anfängst, sie zu verzinsen, desto weiter kann die Kurve steigen.

Nehmen wir an, du hast bis zu deinem 30. Lebensjahr 5.000 € angespart und legst diesen Betrag bei einer jährlichen Verzinsung von 3,0 % für weitere 30 Jahre fest an.

Nach obiger Formel ergibt sich demnach folgende Zinsrechnung:

Dein Erspartes würde sich demnach um 7.136,31 € erhöhen und somit weit mehr als verdoppeln.

3. Dein Startkapital muss nicht enorm sein.

Je mehr Geld wir anlegen, desto höher fallen natürlich auch von Anfang die Zinsen aus. Wie viel wir zu Beginn anlegen können, hängt allerdings stark davon ab, wo wir in unserem Leben gerade stehen. Vielleicht sind wir versierte Sparfüchse oder haben vor kurzem eine Lohnerhöhung erhalten, die es uns ermöglicht hat, in kurzer Zeit eine größere Summe anzusparen. Vielleicht legen wir aber auch gerade erst den Grundstein für unsere Ersparnisse oder mussten unseren Notgroschen vor kurzem für eine größere unvermeidliche Investition einsetzen.

Ein eher bescheidener Grundstock ist aber kein Grund, das Sparen weiterhin auf die lange Bank zu schieben: Wie viel du zu Beginn anlegen kannst, spielt keine so große Rolle wie du vielleicht denkst. Du kannst deine Einlage schließlich während der Zinsperiode ausbauen, etwa indem du einen Sparplan verwendest, um immer wieder Raten von deinem Einkommen abzuzweigen.

Viele kleine Schritte führen bekanntlich auch ans Ziel.

Insbesondere dann, wenn sie mit der Zeit immer schneller werden.

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