STROMTARIFE IM VERGLEICH

Was macht nachhaltigen Ökostrom aus?

Finanzguru Team
Finanzguru
Published in
5 min readDec 20, 2019

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Wir fahren Bus und Bahn statt Auto, nutzen Glas statt Plastik und sparen Energie, wo wir nur können: In allen Bereichen unseres ganz alltäglichen Lebens gewinnen Nachhaltigkeit und Ökologie an Bedeutung. Auch bei der Wahl ihres Stromtarifs setzen immer mehr Verbraucher auf möglichst „grüne“ Optionen. Und der Markt für erneuerbare Energien boomt. Unlängst gaben in einer Umfrage unter Ökostrom-Anbietern 72% der Befragten an, dass sie für das kommende Jahr mit Kundenzuwachs rechnen, teilweise sogar im zweistelligen Bereich.¹ Kein Wunder also, dass von lokalen Stadtwerken bis hin zu überregional vertretenen Discountern immer mehr Anbieter auch Ökostrom vertreiben.

Was zunächst nach einer löblichen Entwicklung im Energie-Sektor klingt, wirft für uns Verbraucher allerdings auch einige unbequeme Fragen auf: Können wir guten Gewissens Ökostrom von Anbietern beziehen, die vorrangig mit Strom aus „konventionellen“ Kraftwerken handeln? Und wie nachhaltig ist das, was da aus der Steckdose kommt, überhaupt?

Ökostrom im Tarif = Ökostrom in der Steckdose?

Zuallererst eine etwas ernüchternde Tatsache: Ganz egal, für welchen Tarif wir uns entscheiden, wir werden immer mit Strom aus dem nächstgelegenen Kraftwerk versorgt. Je nachdem, wo wir wohnen, kann das eine Wind- oder Wasserkraftanlage sein, aber eben auch ein Kohle- oder Atomkraftwerk. Das liegt daran, dass die Stromversorgung in Deutschland derzeit so funktioniert, dass das Netz quasi als bundesweiter „Sammeltopf“ für Energie verwendet wird. Aus ihm wird je nach Standort das entnommen, was es vor Ort gerade gibt.

Kaufen wir Ökostrom, bedeutet das allerdings auch, dass unser Anbieter dafür sorgen muss, dass die Menge Grünstrom, für die wir bezahlen, produziert wird. Unser Ökostrom kommt nicht immer bei uns selbst an, aber er ist im Umlauf und trägt so dazu bei, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am gemeinsamen Energie-Topf zunimmt. Vorausgesetzt, wir kaufen Ökostrom, der nicht nur laut Herkunftsnachweis nachhaltig ist.

Was sagt ein Herkunftsnachweis über unseren Strom aus?

Um nachzuweisen, dass er seinen Teil des Deals eingehalten und wirklich so viel Ökostrom ins Netz eingespeist hat, wie wir bezahlt haben, muss ein Anbieter sogenannte Herkunftsnachweise vorweisen können. Diese belegen, dass eine entsprechende Menge Ökostrom produziert wurde. Allerdings müssen diese Nachweise nicht unbedingt aus Deutschland stammen. Herkunftsnachweise dürfen gehandelt werden, auch international. Und an genau dieser Stelle wird es problematisch.

Herkunftsnachweise machen es uns als Verbrauchern schwerer, zu unterscheiden, ob wir gerade für ein nachhaltiges Produkt oder lediglich für das „grün“ gefärbte Image eines findigen Anbieters bezahlen. So kann beispielsweise der Betreiber eines deutschen Kohlekraftwerks Herkunftsnachweise aus Norwegen erwerben. Rein technisch erfüllt unser Stromanbieter damit seinen Teil der Vereinbarung: Er weist nach, dass regenerative Energien zur Produktion einer bestimmten Strommenge genutzt wurden. Nur eben so, dass wir am Ende doch mit unserem Stromtarif den Betrieb eines umweltschädlichen Kraftwerks unterstützen.

So erkennst du „echten“ Ökostrom

Das Ergebnis eines solchen Kaufs im Ausland sieht auf den ersten Blick ökologisch aus, ist letztendlich aber nur Greenwashing — das Umetikettieren eines umweltschädlichen Produkts, um ihm ein grünes Image zu verleihen. Um uns dagegen abzusichern, lohnt es sich, bei der Wahl eines Ökostrom-Tarifs besonderen Wert auf die folgenden drei Faktoren zu legen.

  1. Strom direkt vom Erzeuger
    Ein Stromanbieter muss nicht einmal eigene Anteile an Atom- oder Kohlekraftwerken besitzen, um diese durch das Geld aus unserem Tarif mitzufinanzieren: Der Einkauf von Strom aus diesen Quellen genügt bereits. Wollen wir durch die Entscheidung für einen Ökostrom-Tarif nicht nur oberflächlich unser Gewissen beschwichtigen, bleibt nur der Wechsel zu einem Anbieter, der ausschließlich Energie aus regenerativen Quellen vertreibt und diese auch direkt vom Erzeuger bezieht — im Idealfall direkt aus Deutschland.
  2. Engagement für die Engergiewende
    Indem wir Öko-Kraftwerke unterstützen, sorgen wir dafür, dass diese ausgebaut werden und umweltschädliche Kraftwerke auf lange Sicht vom Netz gehen können. Um mit unserem Ökostrom langfristig etwas zur Energiewende beizutragen, lohnt es sich daher zum einen, darauf zu achten, dass unser Tarif erneuerbare Energien aus dem Inland enthält. Zum anderen können wir aber auch nach Anbietern Ausschau halten, die selbst aktiv den Ausbau alternativer Energiequellen vorantreiben — etwa indem sie sich dazu verpflichten, alljährlich einen gewissen Beitrag zum Ausbau von Öko-Kraftwerken zu leisten.
  3. Zuverlässige Ökostrom-Label
    Suchen wir nach einem „grünen“ Strom-Tarif, erweisen sich unabhängige Ökostrom-Label als deutlich aussagekräftiger als Herkunftsnachweise. Einige setzen als Aufnahmekriterien nämlich genau die Faktoren an, nach denen wir suchen. Als eines der strengsten Ökostrom-Zertifikate Deutschlands gilt derzeit „Grüner Strom“. Es wird von einem Zusammenschluss großer Umweltverbände ausgestellt — darunter u.a. NABU und BUND — und schließt von vornherein alle Tarife aus, die Graustrom enthalten. Hat dein Tarif dieses Label, bezieht der Anbieter tatsächlich Ökostrom direkt vom Erzeuger. Herkunftsnachweise genügen hier nämlich nicht. Außerdem ist die aktive Beteiligung an der Energiewende Grundvoraussetzung für die Zertifizierung. Pro verkaufter Kilowattstunde muss ein Stromanbieter einen fixen Betrag in den Ausbau neuer Kraftwerke zur Gewinnung erneuerbarer Energien investieren — oder er verliert das Gütesiegel.

100% Ökostrom aus Deutschland: naturstrom

Unsere Mission? Mehr Zeit für das, was dir wichtig ist. Das bedeutet nicht nur, dass wir dir dabei helfen, deine Finanzen zu organisieren — wir haben es uns auch zum Ziel gesetzt, dir die Suche nach den besten Verträgen zu erleichtern. Aus diesem Grund haben wir die Genius Verträge ins Leben gerufen: Exklusive Tarife von handverlesenen Partnern. Zum Beispiel für Ökostrom, der nicht nur dem Namen nach öko ist.

Für eine grünere Zukunft brauchen wir Stromtarife, die 100% erneuerbare Energien enthalten. Mit NATURSTROM haben wir dafür einen der deutschen Grünstrom-Pioniere als Genius Partner an Bord geholt. 1 Cent (netto) pro kWh wird direkt in Wind-, Photovoltaik-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen in ganz Deutschland investiert.

Deine Steckdose soll ein bisschen grüner werden?

Alle Details zu unserem exklusiven NATURSTROM-Tarif findest du in der Finanzguru App.

¹Vgl. https://www.energie-und-management.de/dienstleistungen/oekostrom, zuletzt abgerufen am 14.12.2019, 16:02 Uhr.

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