
Verlass dich nicht auf die Rente — Warum der Bankberater dagegen nicht hilft und was du tun kannst
In diesem Artikel wirst du erfahren, warum du deinem Bankberater nicht glauben solltest, deine Rente allein nicht reichen wird und 3 Strategien, was du gegen einen drohenden sinkenden Lebensstandard tun kannst.
Ich weiß nicht, wie es dir geht — ganz persönlich gehe ich nicht davon aus, dass meine Rente irgendwann reichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten. Das hat mehrere Gründe:
- Am Anfang habe ich in einem schlechten Job wenig einbezahlt
- Danach war ich selbstständig und hatte sowieso keine Ansprüche
- Jetzt ist der Job gut und trotzdem glaube ich nicht so recht daran
- Wer weiß, was ich in 10 Jahren machen werde
Das DIW Berlin schreibt dazu:
Mehr als der Hälfte der 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen reichen derzeitige Rentenanwartschaften nicht, um aktuellen Konsum vollständig zu decken — Private Versicherungen reduzieren diesen Anteil nur geringfügig — Potentielle Versorgungslücke beträgt durchschnittlich rund 700 Euro im Monat
Gefühlt beschäftigen sich nur die wenigstens mit dieser Thematik. Gründe dafür gibt es vermutlich viele, einige davon sind:
- Das 3-Affen-Prinzip: Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen — einfach ignorieren
- “Vater Staat wird richten”: Das alleinige Vertrauen auf den Staat
- Future-Me wird’s richten: Alles erscheint noch weit weg und es besteht kein Handlungsbedarf
- Prinzip “Hoffnung”: Irgendwie wird es schon gehen
Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier keine Panik verbreiten — mir geht es um einen vernünftigen Umgang mit der Rente und um das Thema Vermögen.
In meinem Artikel 10 Zeichen, dass du nicht mit Geld umgehen kannst — und wie du das änderst geht es auch um die Frage: Wieviel sparst du gerade?
Altersarmut stelle ich mir schrecklich vor
Wenn es irgendwie geht, möchte ich Altersarmut auf jeden Fall für mich vermeiden. Alleine schon, um meinen Kindern nicht irgendwann als Last auf dem Geldbeutel zu liegen. Hinzu kommt mein Wunsch nach finanzieller Autonomie und darüber mein Ziel nach finanzieller Freiheit.
Vergiss deinen Finanzberater
Mit 26 habe ich mich das erste mal mit dem Thema “Altersvorsorge” (das klingt schon unsexy) beschäftigt. Ich bin, weil ich keinen blassen Dunst hatte, damals zu meiner Bank gestiefelt und habe mich beraten lassen.
Der Bankberater erklärte mir dann, dass jetzt der perfekte Moment sei. Immerhin würden im Jahr darauf (müsste so 2012 gewesen sein), die Beiträge für Männer und Frauen angepasst. Das wäre schlecht für mich, also schnell handeln.
Mein Sparbetrag waren damals 50 EUR im Monat. Das sei nicht viel, wie mir der Bankberater mitteilte und ich solle auf jeden Fall noch einmal wiederkommen, wenn mehr möglich sei.
Begriffe wie “Garantierter Zins” und “Garantierte Auszahlung” wurden dabei genannt. Das klang damals für mich alles sinnvoll. “Wir investieren das in einen Fond und jedes Jahr wissen Sie dann, wie viel Geld Sie haben”. Gefühlt drei Regenwälder Papier später hieß es dann: “Unterschreiben Sie hier, eine gute Wahl!”
Ok. Sagte der Affe und klatschte in die Hände.
Heute bin ich etwas zynischer und weiß, dass das einzig sichere die Steuern und der Tod sind.
Zum Glück, auf Intelligenz will ich es nicht schieben, wurde mir das bereits nach 7 Monaten klar, dass da irgendwas nicht stimmt. Ich transferiere Geld irgendwo hin, die machen damit irgendwas und irgendwann in ferner Zukunft bekomme ich dann Geld.
Das wirkte so befremdlich auf mich, dass ich nach 7 Monaten das Ganze wieder gekündigt habe. “Herr Tröger, denken Sie an die Rente” — Danke, genau das habe ich und mich deswegen dagegen entschieden.
In Wahrheit sind diese Finanzprodukte so kompliziert, dass selbst Finanzexperten und Juristen lange an der Nuss knabbern müssen. Garantiezinsen werden zu “vermutlich Zinsen”, Garantieauszahlungen zu “weniger als Sie eingezahlt haben”.
Diese Produkte riechen eigentlich nach: “Sein sie froh, dass wir Ihnen noch etwas übrig gelassen haben”.
Die Berater von Banken ködern ahnungslose Kunden oft damit, dass die Beratung “kostenlos” ist. Die Bank ist ja schließlich der Freund des Kunden?
Weit gefehlt, viele Finanzprodukte knöpfen geradezu horrende Summen ab. Aus 100 EUR Einzahlungssumme werden so netto 90 EUR. Oft gilt die versprochene Garantie dann auch nur für diese 90 EUR — gepaart mit der Tatsache, dass viele Finanzprodukte mies sind und die 10% Kosten sowieso nie wieder reinholen…
Deshalb musste eine andere Strategie her.
In den letzten Jahre habe ich eine für mich funktionierende Strategie gefunden, die du kopieren kannst.
Wichtig für eine Strategie für mich ist:
- Sie soll Spaß machen und mich motivieren
- Sie muss einfach sein
- Sie muss mir Luft lassen und nicht “auf Kante” genäht sein
Was kannst du tun, um im Alter auf nichts verzichten zu müssen?
Die Antwort auf diese Frage ist sehr komplex. Trotzdem möchte ich dir ein paar Inspirationen mit auf den Weg geben:
Egal, was andere erzählen: Fang an zu sparen
Better safe than sorry, sagt ein Sprichwort — und ich halte es für einen guten Rat in Bezug auf meinen Lebensabend. Mein Interesse an Aktien und Sparen kommt aus dem Wunsch heraus, möglichst unabhängig zu sein.
Investiere in ETF und zocke nicht
Ein ETF ist ein “Aktienkorb”, er bildet viele Aktien ab. Einige von ihnen bilden mehrere tausend Unternehmen ab. Damit wird das Risiko eines Totalverlusts breit gestreut. Ich bin leidenschaftlicher Spekulant, wenn es um Aktien geht — fast schon etwas Spielsüchtig.
Womit ich nicht zocke, ist meine Zukunft.
Das “schnell hektisch reich werden”-Spiel verlieren die meisten. Wenn du für’s Alter solide anfangen möchtest zu sparen, dann leg dein Geld in einen ETF an.
In welchen ETF solltest du investieren?
Das ist einen eigenen Blog-Post wert. Grundsätzlich gibt es dort diverse Strategien.
Such dir einen Vermögensverwalter
Wenn du selbst kein Geld in Aktien investieren möchtest, dann kann ein Vermögensverwalter eine gute Lösung sein.
Moment, habe ich weiter oben nicht davor gewarnt?
Ein Finanzberater hat Produkte, die muss er verkaufen, dafür gibt’s Provision. Ein Vermögensverwalter ist ein Dienstleister, der das Geld aktiv verwaltet. Das kostet Geld.
Eine sehr grobe und sicher nicht alle berücksichtigende Definition.
Auch ein Grund, wieso die meisten zum Bankberater gehen: “Da ist alles kostenlos”. Ja, schön, was hilft das, wenn die Kosten auf Seite 228 versteckt sind?
Worauf du bei einem Vermögensverwalter achten solltest:
- Sind die Kosten transparent? z.B. X % pro Jahr
- Wenn dein Geld aktiv verwaltet wird: Liegt es auf deinem Depot, das nur verwaltet wird?
- Wird versucht, dir ein bestimmtes Produkt zu verkaufen? Ein Indiz dafür, dass keine Unabhängigkeit vorliegt
Was tust du, um deine Altersvorsorge sicherzustellen?