Gesundheit im Homeoffice

So bleibst du im remote Arbeitsumfeld gesund.

Fanny Kleinmann
froach
6 min readJun 7, 2022

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Homeoffice wird immer beliebter

Die moderne Arbeitswelt ist stetig im Wandel. Zunächst durch New Work und neue Arbeitswelten, dann kam die Corona-Pandemie dazu, die plötzlich neue Strukturen erforderte. Klar ist: Wir arbeiten heute so flexibel, wie nie zuvor — oftmals aus dem Homeoffice.

Und dieser Anteil nimmt immer weiter zu. Das findet eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung im Januar 2021 heraus. Immerhin 24 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind zu diesem Zeitpunkt aus dem Homeoffice tätig.

Wieso es umso wichtiger ist, im Homeoffice auf die Gesundheit zu achten

Auch wenn es viele Vorteile, wie die Zeitersparnis durch das wegfallende Pendeln oder mehr Flexibilität, gibt, sehen viele Menschen sich auch Schwierigkeiten gegenüber. So leidet ein Großteil der Beschäftigten unter der eingeschränkten Kommunikation im Team und unter der fehlenden Trennung zwischen Privat- und Berufsleben. Die Entgrenzung im Homeoffice fällt 60 Prozent der Beschäftigten deutlich schwerer (Statista 2022). Außerdem schafft es laut DGB-Index Gute Arbeit “kompakt”, Ausgabe 1/2021 rund ein Fünftel der im Homeoffice Arbeitenden nicht, die vereinbarten Pausen und Ruhezeiten einzuhalten. Daraus kann eine Erholungsunfähigkeit entstehen, die gesundheitliche Risiken birgt. Fehlende Ruhepausen schaden der physischen und psychischen Gesundheit (Quelle: Polzer/Seiler 2014).

Auch der BAuA Stressreport Deutschland 2019 zeigte bereits deutlich: Psychische Belastungen nehmen immer mehr zu. Denn hat sich zwar die Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort und -zeit in den letzten Jahren stetig erhöht, so ist doch der Arbeitsumfang gleich geblieben oder sogar mehr geworden. Das führt zu verschiedenen Beschwerden bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Was der Report auch zeigt: Beschäftigte brauchen Unterstützung seitens ihrer Kolleginnen und Kollegen, aber auch von Führungskräften. Ausreichende Erholungsphasen, Kurzpausen sowie das sogenannte Detachment sind ausschlaggebende Kriterien, um im Arbeitsalltag leistungsfähig zu bleiben und den modernen Anforderungen genügend Resilienz entgegenzubringen.

40 Prozent der Erwerbstätigen empfinden aber laut Befragungen der Hans-Böckler-Stiftung die Situation im Januar 2021 als belastend. Der DAK-Psychoreport 2021 verdeutlicht zudem: Vom Jahr 2010 bis 2020 hat sich der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen um 56 Prozent erhöht.

Wir sehen: Trotz der vielen Vorteile bleibt die Gesundheit im Home Office oftmals auf der Strecke. Von psychischen Belastungen, über den Druck Arbeit und Haushalt gleichzeitig zu erledigen, bis hin zu schlecht ausgestatteten Arbeitsplätzen.

Tipps für ein gesundes Homeoffice

Wir möchten dabei helfen, dass Beschäftigte sowohl im Büro, als auch remote, gesund bleiben und auf sich Acht geben. Dafür haben wir hier ein paar Tipps gesammelt.

Ergonomischer Arbeitsplatz

Wusstest du, dass rund 80 Prozent der deutschen Beschäftigten unter Rückenschmerzen leiden? Übeltäter Nummer eins ist dabei das ständige Sitzen, das ein Büro-Job mit sich bringt. Was du dagegen tun kannst: deinen Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten. Arbeitgeber sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet dafür zu sorgen, dass du einen ergonomischen Arbeitsplatz hast–auch im Homeoffice.

Wir raten dazu, im Homeoffice einen eigenen Raum für diesen Zweck zu nutzen oder eine designierte Arbeits-Ecke, sollte der Platz nicht vorhanden sein. So hast du einen eigenen Raum, der für Konzentration da ist. Arbeitest du z. B. von der Coach oder am Esstisch können die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit schnell verschwimmen.

Zeitmanagement

Oftmals gibt es zwei große Zeitmanagement-Probleme im Homeoffice. Entweder du wirst immer wieder abgelenkt – z. B. durch Haushalt, Lieferungen, Kinder oder alles mögliche, was sonst so anfallen kann. Oder du hast gar keine Ablenkungen und verbringst somit viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm – vielleicht häufen sich dadurch auch mal Überstunden an.

Der erste Schritt zu einer Lösung für beide Varianten ist das Zeitmanagement. Plane dir deinen Tag oder deine Woche durch und notiere dabei genau, wann genau du produktiv sein möchtest und wann Zeit für “Ablenkungen” ist. Trage dir deine Pausen bereits vorab ein und versuche, dich an deinen Zeitplan zu halten.

Pausen machen

Und so kommen wir auch schon zu einem der wichtigsten Punkte: den Pausen. Denn schon kleine Pausen von vier Minuten zwischendurch können die Gesundheit langfristig verbessern. Neben längeren Pausen empfehlen Expertinnen und Experten alle zwei Stunden eine kurze Pause. Mit froach kannst du dich auch im Homeoffice an Pausen erinnern lassen und gleich ein paar Minuten Bewegungs-Auszeit nehmen. Regelmäßige Bewegung zwischendurch aktiviert nämlich den Stoffwechsel und kann so Diabetes Mellitus vorbeugen. Außerdem bekommst du deinen Kopf frei und kannst danach mit erneuerter Konzentration deine Aufgaben erledigen.

Multitasking vermeiden

Wusstest du, dass wir Menschen eigentlich gar nicht Multitasking-fähig sind? Experten sind sich da einig. Denn anstatt wirklich Multitasking zu betreiben wechselt unser Gehirn eher zwischen Aufgaben hin und her. Das führt nicht nur zu schlechteren Ergebnissen, sondern kann auch Stress verursachen. Die vielen Reize, denen wir uns dabei aussetzen, werden dann eher zu Stressquellen, die auf Dauer belasten. Widme dich lieber einer Aufgabe nach der anderen, anstatt allem auf einmal.

Fokuszeiten nutzen

Kennst du das Gefühl, wenn du gerade total fokussiert an einer Aufgabe arbeitest und plötzlich durch Nachrichten oder einen Anruf gestört wirst? Da verliert man schnell den Fokus. Plane dir also bestimmte Fokuszeiten ein, in denen du mal nicht erreichbar bist. Pausiere Benachrichtigungen oder stell dein Handy auf Flugmodus für diese Zeit. Egal ob für eine Stunde, eine bestimmte Aufgabe oder auch mal für die Mittagspause – Fokuszeiten helfen dir dabei, bei dir zu bleiben. Und es tut auch mal gut, nicht ständig erreichbar zu sein!

Gesundheit ist eine Stärke

Gesundheit ist das größte Kapital. Für dich selber, aber auch für dein Unternehmen. Hättest du etwa gewusst: Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schätzt die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle durch Arbeitsunfähigkkeit im Jahr 2020 auf insgesamt 87 Milliarden Euro.

Deine Gesundheit ist die Voraussetzung dafür, die täglichen Anforderungen im Berufs- und dem privaten Leben gut zu bewältigen. Denn nur wer gesund ist, kann leistungsfähig, kreativ und motiviert sein. Wenn du hingegen lange krank bist oder sogar in Frührente musst, dann reduziert sich deine Leistungsfähigkeit und letztendlich auch deine Lebensqualität. Und das geht oft auch mit einer deutlichen Verringerung des Einkommens einher. Daher solltest du dich — in jungen wie in fortgeschrittenen Jahren — gut um deine Gesundheit kümmern. So legst du ein starkes Fundament, um bis zum Renteneintritt fit und produktiv zu bleiben.

Auch immer mehr Unternehmen erkennen den Wertewandel: Die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rückt immer mehr in den Vordergrund. Daher investieren viele Unternehmen bereits in die Gesundheit ihrer Beschäftigten und haben ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt. Und das zahlt sich aus: Untersuchungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigen, dass Unternehmen mit einer Betriebliche Gesundheitsförderung weniger krankheitsbedingte Personalausfälle haben und deutlich weniger von Präsentismus betroffen sind als Unternehmen, die keine Präventionsmaßnahmen anbieten.

Merke dir

Unsere Gesundheit ist unser höchstes Gut. Umso wichtiger ist es die eigene Gesundheit stets zu priorisieren. Wir hoffen, dass dir das mit unseren Tipps für dein Homeoffice leichter fallen wird.

Wir bei froach helfen Unternehmen dabei, die Gesundheit ihrer Angestellten zu unterstützen.

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