Wie Unternehmen bei psychischen Belastungen helfen können.
Unternehmen können ihre Belegschaft am Arbeitsplatz unterstützen und Präventionsangebote machen. Wir zeigen Ihnen ein paar Möglichkeiten.
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Gesetzliche Vorschriften zur Prävention
Beginnen wir mit einem Punkt, den Unternehmen nicht nur umsetzen können, sondern müssen: der psychischen Gefährdungsbeurteilung. Seit Ende 2013 beinhaltet das Arbeitsschutzgesetz diesen Punkt in § 5. Das bedeutet: Alle Unternehmen und Organisationen müssen Gefährdungen für ihre Beschäftigten ermitteln, die sich aus der psychischen Belastung bei der Arbeit ergeben.
Dieser Pflicht kommen bisher allerdings zu wenige Unternehmen nach, wie die Trendstudie “#whatsnext2020 — Erfolgsfaktoren für gesundes Arbeiten in der digitalen Arbeitswelt” aufzeigt. Sie fand heraus:
“Der gesetzlichen Pflicht zur psychischen Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz kommen bislang nur 50.3 % der Organisationen nach. 15.4 % planen eine Umsetzung — vor allem mittels schriftlicher Befragung oder Interviews. Insbesondere kleinere Organisationen haben bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung Nachholbedarf.”
Sie ist also ein wichtiges Thema für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, bei dem viele Unternehmen Nachholbedarf haben.
Angebote machen
Dabei helfen Ihnen bei Bedarf verschiedene externe Dienstleister. Unterstützung finden Unternehmen bei spezialisierten Anbietern wie DearEmployee und MEDISinn — zwei Partner, mit denen übrigens auch froach vertrauensvoll zusammenarbeitet.
DearEmployee — Angestellte vor Burn-out schützen
Ein Unternehmen, das sich auf Mental Health spezialisiert hat, ist DearEmployee. Das Berliner Start-up führt psychische Gefährdungsbeurteilungen in Firmen durch und vermittelt dann aus einem Partnernetzwerk die passenden Gesundheits-Anbieter. DearEmployee befragt dafür die Angestellten und unterstützt Unternehmen dabei, deren psychische Belastung zu erkennen. Die daraus gewonnenen Daten bilden die Grundlage, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu helfen und unter Anderem Burn-out vorzubeugen.
MEDISinn — Mit eigens entwickelter Software-Lösung für psychische Gefährdungsbeurteilung
MEDISinn unterstützt Unternehmen mit Analysen, Maßnahmen und Lösungen, um die Gesundheit von Angestellten und Führungskräften nachhaltig zu verbessern. Das Münchener Unternehmen vermittelt zahlreiche Produkte und Dienstleistungen unter Anderem zu den Themen Stressbewältigung, Achtsamkeit und Burn-out-Prävention. Für die gesetzlich vorgeschriebene psychische Gefährdungsbeurteilung hat MEDISinn eine eigens entwickelte Software-Lösung herausgebracht.
froach — Die bewusste Pause
Der Berliner e-Health-Anbieter froach möchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter glücklicher und gesünder machen. Wie? Mit einer gesunden Pausenkultur im Arbeitsalltag. Dafür bietet froach Minipausen an. Das sind kurze, geführte Übungsvideos, die zu mehr Aktivität und Entspannung am Arbeitsplatz verhelfen. Der Hauptdarsteller ist froach — ein Frosch als Coach! Das Tool lässt sich als Baustein in das firmeneigene BGM integrieren. Zudem gibt es ein Angebot für Freiberuflerinnen und Freiberufler.
Wichtig: Für akut betroffene Menschen ist oft Unterstützung durch Fachkräfte notwendig. Diese Liste zeigt Möglichkeiten zur Prävention und ersetzt keine professionelle Hilfe im Einzelfall.
Strukturen schaffen
Daneben sollten Sie die bestehenden Strukturen in Ihrer Organisation überdenken. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt folgende Punkte:
- Einführen von Gesundheitszirkeln und das Festlegen von Ansprechpersonen für Fragen zur Gesundheit
- Analysieren oder Befragen von Beschwerden und Bedarf
- Schulen von Führungskräften im Umgang mit seelischen Belastungsfaktoren und im Erkennen von Beschwerden
- Erleichtern der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben
Auch die Stiftung Deutsche Depressionshilfe spricht Empfehlungen aus. Mögliche Maßnahmen, um dazu beizutragen, dass Betroffene schneller den Weg in eine professionelle Behandlung finden, sind laut der Stiftung:
- Schulungen von Personalverantwortlichen und Führungskräften
- Informationen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Als neuer Ansatz: Peer-Beratungen in Unternehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Depressionserfahrung bieten niederschwellige Beratungen für Kolleginnen und Kollegen an.
Hilfe für Unternehmen in Anspruch nehmen
Außerdem beraten die Krankenkassen seit 2017 Firmen in gemeinsamen regionalen Koordinierungsstellen zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Daneben gibt es Unterstützung beim Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung — auch hier ist froach Teil des Partnernetzwerks.
Bitte denken Sie daran: Nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche kann krank werden. Psychische Erkrankungen können in jedem Unternehmen und in jeder Branche vorkommen. Vor allem seit der Corona-Pandemie steigen die Fallzahlen stark an. Ein frühzeitiger Therapiebeginn und rechtzeitige Unterstützung erhöhen die Chance, dass eine Erkrankung nicht chronisch wird. Nehmen Sie Ihre Verantwortung Ihren Angestellten gegenüber wahr und helfen Sie, Scham und Stigma abzubauen. Schauen Sie genau hin und machen Sie Hilfs- sowie Präventionsangebote. So sorgen Sie für starke Belegschaft, in der das Individuum zählt und wertgeschätzt wird. Wir wünschen Ihnen und Ihren Beschäftigten alles Gute!
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