Wir bauen um

Veränderung braucht manchmal ein neues Äußeres. Unsere Wandlung zu mehr Nachhaltigkeit soll auch im Gastraum spürbar sein. Bald beginnt der Umbau des Restaurants

Fürstenfelder
Fürstenfelder Magazin
3 min readDec 4, 2017

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Das neue Fürstenfelder-Signet ist bereits fertig. Im Frühjahr wird es den umgebauten Gatsraum schmücken.

Essen ist Leidenschaft und Kommunikation, Kochen ebenso. Das ist vielleicht die einfachste Erklärung dafür, warum Menschen in Restaurants gehen. Denn hier treffen diese Leidenschaften aufeinander. Ob sie zusammenpassen, beantwortet sich für den Gast bestenfalls schon beim Betreten des Gastraum.

In unserer Bio-Küche kommt vermehrt Saisonales wie Regionales auf den Teller. Zur Stärkung der Nachhaltigkeit gehört für uns auch, dass nur wenig ausgewähltes Fleisch auf der Speisekarte steht und Gemüse in den Fokus rückt. Während sich die Küche verändert, ist der Gastraum des Fürstenfelders seit Jahren der gleiche. Zeit für einen neuen Haarschnitt?

Neuer Hauptdarsteller: das Essen und seine Zubereitung

Ganz so einfach haben wir es uns nicht gemacht. Denn als Restaurant in Bayern fragen wir, wie unsere Gäste und unser Team den Weg zu mehr Nachhaltigkeit gemeinsam gehen können. Eine fleischreduzierte Ausrichtung macht manchen Gast skeptisch — selbst in nicht explizit bayerischen Restaurants. Schweinebraten, Haxn und Wurstsalat gehören für viele Bayern selbstverständlich auf die Karte. (Versuchen Sie mal, als Vegetarier oder gar Veganer in eine traditionell bayrische Familie einzuheiraten.) Und wir kochen nicht nur für die Zugereisten. Doch als Produzenten und Konsumenten von Speisen tragen wir Verantwortung. Und wir Fürstenfelder glauben, dass Fleisch nur ein Bestandteil des Kochens ist. Was Gemüse in Kombination mit ausgewählten On-Tops kann, wollen wir unseren Gästen zeigen, indem wir die Zutaten und ihre Zubereitung in den Mittelpunkt stellen.

Hasan Göktepe (links) betreibt mit seinen Söhnen die Kunstgießerei München. In traditioneller Handarbeit wird hier das Signet in die Gipsform gegossen.

Wie lässt sich das in unseren großen Gastraum mit seinen historischen Bauelementen integrieren? Welche Anforderungen muss der Raum außerdem für unser Küchenteam und den Service erfüllen? Und wie verändern wir ihn so, dass sich unsere Gäste in erster Linie wohlfühlen, statt auf zu viel Förmlichkeit zu treffen?

Erst Kopfarbeit, jetzt Handwerk

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, sind wir in den vergangenen Monaten selbst zu Gästen geworden. Wir haben uns inspirieren lassen von anderen Restaurants — zum Beispiel in London und Stockholm, deren Konzepte uns interessieren. Im Fürstenfelder-Team denken, kochen und diskutieren wir: Was wollen und können wir umsetzen und wie wollen wir arbeiten?

Wir freuen uns, dass nach vielen Monaten des Redens jetzt der Umbau ansteht. Auf Facebook und Instagram werden wir ihn dokumentieren. Währenddessen nutzen wir die Zeit, um neue Gerichte zu entwickeln, neue Zubereitungsmethoden auszuprobieren und Strukturen in Küche und Service zu vereinfachen. Und wenn wir im Frühjahr wieder aufmachen, erwartet unsere Gäste ein freundlicher Raum mit offener Küche. Auf den ersten Blick ist dann sichtbar, ob hier zwei Leidenschaften aufeinandertreffen.

Am Rohguss wird noch gefeilt und geschliffen.

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