Viel Design für wenig Geld

Mit dem Design Transfer Bonus 15.000€ für Designleistungen geschenkt bekommen

Manuel Großmann
Fuxblau

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Gutes Design erhöht die Kundenzufriedenheit, stärkt die eigene Marke und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit. Leider fehlt gerade kleinen Firmen und Startups oft das Budget, um sich gutes Design leisten zu können. Hier hilft das Förderprogramm “Design Transfer Bonus”, mit dem Berliner KMUs bis zu 15.000€ Fördersumme für Designleistungen bekommen können. Meiner Erfahrung nach kennen viel zu wenig Firmen dieses unkomplizierte Förderprogramm, weshalb ich es hier kurz vorstellen möchte.

Der Design Transfer Bonus richtet sich an KMUs mit Sitz in Berlin, die ein innovatives Produkt entwickeln. Für Designleistungen mit Gesamtkosten bis zu 21.000€ netto übernimmt das Land Berlin zwei Drittel der Kosten (maximal 15.000€). Das Förderprogramm ist erstaunlich unkompliziert zu beantragen und die Sachbearbeiter*innen beantworten kompetent und hilfsbereit mögliche Fragen.

Ich habe in den vergangenen Jahren mit diversen Firmen zusammengearbeitet, die dieses Programm genutzt haben und dadurch hochwertige Designarbeit zu 1/3 des tatsächlichen Preises einkaufen konnten.

Daniel Fodor, Co-Founder des Berliner Startups DearEmployee sagt hierzu folgendes:

“Ein professionelles Service Design ist für ein erfolgreiches Digitalprodukt absolute Grundvoraussetzung, für Startups jedoch gerade zu Beginn nicht immer leicht finanzierbar. Der Design Transfer Bonus löst dieses Dilemma.

Wir haben den Design Transfer Bonus zweimal genutzt und konnten damit einen Quantensprung in unserem Produkt realisieren.”

Daniel Fodor — Co-Founder von DearEmployee

Wer kann einen Antrag stellen?

Beantragen können den Design Transfer Bonus alle Unternehmen die:

  1. Ihren Sitz in Berlin haben.
  2. KMUs sind.
  3. An einem innovativen Produkt arbeiten.
    (Ein innovatives Produkt kann hier vieles sein: Eine App für einen neuen Service, ein zentrales neues Feature innerhalb eines bestehenden Dienstes…)

Die Seite des Design Transfer Bonus schreibt:

“Gefördert werden die Ausgaben für externe Entwurfsarbeiten sowie für weitere Leistungen des Designs wie Beratung, Konzeption, Projekt- und Designmanagement, die darauf ausgerichtet sind, neue oder veränderte Produkte, Dienstleistungen und Produktionsverfahren bis zur Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten. Dazu gehört auch das Interface- und Interactiondesign für neue softwarebasierte Produkte und Verfahren sowie Service Design.”

Wie stellt man den Antrag?

Als Unternehmen füllt man ein paar Vordrucke aus. Das sind beim Design Transfer Bonus aber keine 100-seitigen Formulare, sondern ca. 2–3 Seiten Fließtext, in dem man das eigene Vorhaben begründet und herausarbeitet, was an dem Produkt oder Service innovativ ist. Die Designleistung wird grob beschrieben und im Anschluss quasi ausgeschrieben.

Ist das Projekt prinzipiell förderfähig (hier helfen die Sachbearbeiter*innen gerne und geben hilfreiches Feedback zur Formulierung des Antrags) holt man sich 3 Vergleichsangebote von Designanbieter*innen ein. Man entscheidet sich für einen der Anbieter*innen und begründet die Entscheidung bei der Förderstelle. Sobald man die Zusage erhält, kann das Projekt starten.

Wichtig ist: Das Projekt darf nicht starten, bevor die Zusage zur Förderung eingeht. Bereits laufende Projekte oder Zusammenarbeiten können rückwirkend nicht gefördert werden.

Die Unternehmen, mit denen wir zusammen gearbeitet haben berichten, dass vom ersten Ausfüllen des Antrags bis zur finalen Zusage nur ca. 4–6 Wochen vergehen.

Wie bekommt man das Geld?

Die Fördersumme wird rückwirkend nach erbrachter Leistung an das Unternehmen gezahlt.
Sprich: Nach Beendigung des Projektes zahlt das Unternehmen die zunächst die gesamte Rechnungssumme an den Designdienstleister. Im Anschluss wird sowohl die bezahlte Rechnung als auch das Arbeitsergebnis bei der Förderstelle eingereicht. 2/3 der Rechnungssumme werden dann rückerstattet (es werden maximal 15.000€ rückerstattet). Wichtig ist also: Als KMU muss man den Rechnungsbetrag kurzfristig vorverauslagen.

Sollte man sich den Antrag für den “richtigen Moment” aufheben?

Nein, denn man kann auch mehrfach einen Antrag stellen. Ein Antrag kann für eine wichtige Innovation gestellt werden. Es kann also z.B. auch pro Relaunch ein neuer Antrag gestellt werden.

Beispiel: Ein Startup möchte eine App entwickeln, mit der man Mietfahrräder in Berlin buchen kann und lässt sich die Designleistung der App fördern. Ein Jahr später soll die Community stärker einbezogen werden und auch Fahrräder von Nutzer*innen im Sinne einer Community-Plattform angeboten werden. Hierfür sind vollkommen neue Funktionen notwendig. Meiner Erfahrung nach kann ein Unternehmen hierfür einen neuen Antrag stellen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: KMUs können mit dem Design Transfer Bonus unkompliziert eine finanzielle Förderung bekommen, um mit Hilfe von Design die eigenen Produkte und Services wettbewerbsfähiger zu gestalten.

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Dieser Artikel ist ein Erfahrungsbericht. Genaue Informationen zur Antragstellung und Förderfähigkeit finden Sie auf der offiziellen Webseite des Design Transfer Bonus.

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Manuel Großmann
Fuxblau

I am an independent service design consultant and father of two sons, based in Berlin.