Game Over. Für mich.

Warum ich bald kein Zocker mehr bin

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Ich jammere immer wieder darüber, dass früher alles besser war. Und wie einfach und toll es damals™ war, auf einem Mega Drive oder Super Nintendo Spiele zu zocken.

Dass das mittlerweile alles nicht mehr so einfach und mit Updates und Installationen verbunden ist, sehe ich mittlerweile ja vielleicht einigermaßen ein. OK.

Die Spiele sind viel größer geworden, viele sind auch besser als damals und machen einigen Radau.

Doch kaum habe ich mich an diese Komponente gewöhnt und komme einigermaßen damit klar, kommt ein neuer Fremdkörper in die Gaming-Welt, der mir vor Augen führt dass ich wahrscheinlich mittlerweile nicht mehr zur Zielgruppe gehöre:

In-App-Käufe und Freemium Games

Angefangen hat das ganze relativ harmlos mit dem AppStore. Zumindest war es bei mir das erste mal, dass ich davon etwas mitbekommen habe. Als Steve Jobs und (der damals noch hoch gelobte) Scott Forstall diesen vorgestellt haben, kamen relativ schnell IAP (In-App-Purchase) dazu.

Die Idee war, über diese dann Spiele und andere Apps in Zukunft erweitern zu können. Man kann theoretisch also das Spiel kaufen und wenn zu einem späteren Zeitpunkt weitere Level gebaut werden, kauft man diese später nach.

Dadurch, dass alle Updates eines Spieles oder einer App im AppStore eigentlich kostenlos sind, ist das natürlich für die Entwickler auf diese Art und Weise fairer.

So wie das aber im Leben und in der Gesellschaft nun mal ist, wird gerne eine gute Idee für dummen Scheißdreck missbraucht, weil irgend ein Dödel, der grundsätzlich böse und fies ist, anderes vorhat.

Dass mit diesem Dödel im Endeffekt natürlich wieder EA gemeint sein muss, wird wohl jedem klar sein. Aber ich will es gar nicht auf die bösesten aller bösen Publisher beschränken. Irgend ein Dödel hatte also dann die Idee, das ganze auf die Spitze zu treiben.

Und zwar geht das relativ einfach:

Man nehme ein Spiel, das nicht Leistung belohnt, sondern echtes Geld. Oder man knöpfe den Leuten Geld dafür ab, dass sie nicht warten wollen, bis sie wieder spielen dürfen.

Nehmen wir also an ihr spielt ein Rennspiel, bei dem nach jedem Rennen eure Reifen abgenutzt sind und ihr warten müsst, bis sie gewechselt werden. Vorher dürft ihr nicht weiter fahren. Wenn ihr aber dem Mechaniker ein paar Euro an die Mütze steckt, dann beeilt er sich natürlich und ihr dürft gleich weiter fahren. So ist das natürlich auch beim Autohändler im Spiel. Der schickt euch die neuen Fahrzeuge schneller wenn ihr ihm ein Bündel Scheine in den Schoß werft.

Das Spiel ist dann, großzügig wie der Entwickler nun mal ist, kostenlos.

In der Theorie zumindest.

Ich habe rein gar nichts dagegen, dass Entwickler Geld verdienen. Ich werfe da gerne Geld rein. Aber ich will ein Spiel kaufen, besitzen und dann so oft und lange spielen, wie ich es für richtig halte. Und ich will nicht an jeder Ecke irgend welche dummen Münzen einwerfen müssen, nichts mehr durch gute Leistung erreichen können sondern immer an die Paywall stoßen.

Große machen mit

Man könnte jetzt mit dem Argument kommen, dass das ja im AppStore, wo es kleine Spiele für kleines Geld gibt, kein allzu großes Problem darstellt.

Leider beschränkt sich das ganze aber nicht nur darauf.

Ich habe den Fehler gemacht eine XBox zu besitzen (mittlerweile ist sie weg, weil sie natürlich kaputt gegangen ist). Und bei der XBox One gibt es tolle Spiele für um die 70 Euro. Auch dort wird mittlerweile nicht mehr auf diese IAP verzichtet.

Bestes Beispiel: Forza 5. Ein Rennspiel, in dem ihr einen Jaguar zu Beginn des Spiels für umgerechnet 60 Euro kaufen konntet, andere Karossen für um die 20 Euro pro Transaktion.

Da hört für mich der Spaß auf. Und ging es nicht mal um Spaß beim Spielen?

Wie gesagt: Vielleicht bin ich einfach zu alt. In meiner Familie spielt ein 16 Jähriger nämlich einfach 20 iPhone Spiele am Tag. Jedes Spiel ungefähr 10 Minuten, bis er warten muss dass seine Farm ausgebaut oder seine Schlümpfe Eier gelegt haben oder was weiß ich.

So lange spielt er dann eben was anderes. Das scheint wohl die neue Art des Spielens zu sein. Inklusive Burnout vor dem Einstieg in den Beruf oder so. Jippie! ;)

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