Lieber Willi…wo sind nur die Anderen?

Die vielfältigen Gründe der Sprachlosigkeit unserer Branche

Michael Klems
Mein lieber Willi…

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Es sind genau diese Tweets die einen bestätigen etwas richtig gemacht zu haben. Schade, dass man immer wieder das Gefühl hat einer von ganz Wenigen zu sein. Lieber Willi, woran liegt es nur dass unsere Branche der Information Professionals kaum kommuniziert? Es folgt ein Deutungsversuch. Ich würde mich freuen, wenn ich gründlich daneben liegen würde.

Na ja — besser spät als nie und vor allem habe ich mich über diese Tweet von Vera Münch im Mai sehr gefreut. Die Nennung von @DGIINFO interpretiere ich als “schaut es Euch an — so kann man es machen.” Oder hat es Vera Münch anders gemeint?

https://twitter.com/observaitress/status/468661881776128001

Warum kommunizieren nicht schaden kann

Lieber Willi Du hast mir oft genug erzählt, dass Du eigentlich aus der PR kommst und ich habe Dir immer wieder Hochachtung entgegen gebracht, welche enorme Schreibleistung Du an den Tag legst. Wenn nur jeder einen Bruchteil dieser Zeichenzahl an den Tag legen würde, dann würde bei den Information Professionals richtig etwas in Bewgung kommen.

In Vorträgen habe ich mir den Mund fusselig geredet, wie wichtig das kommunizieren mit den aktuellen technischen Möglichkeiten ist. Die Social Media Szene und die Digitals machen es uns vor. Wir ziehen leider nicht mit. Der Abstand auch zu anderen Branchen die ebenfalls nicht so fix im kommunizieren sind wird größer.

Die große Suchmaschine mit dem einfachen Abfrageschlitz macht es notwendig. Denn nur gute Inhalte werden gefunden. Potenzielle Kunden suchen nicht nach dem Unternehmen sondern nach der Lösung zu einem Problem. Hierzu muss online geschrieben werden, sonst ist die Auffindbarkeit passé.

Sie schreiben nicht — der Versuch einer Deutung

Wenn eine Branche nicht kommuniziert und in diesem Falle nichts oder mal freundlich ausgedrückt nur wenig schreibt müssen hier Gründe vorliegen.

Ich möchte nicht einmal den Fokus auf Blogs, Twitter und unendlich andere Social Media Kanäle legen. Auch im klassischen Segment (Fachartikel, Bücher usw.) wird nicht geschrieben. Andernfalls lieber Willi würde Password Online vor Gastbeiträgen überlaufen. Schön wäre es?

Ich mag in meinen Deutungen bei dem einen oder anderen Kollegen daneben liegen. Dann wäre ein Kommentar hier hilfreich.

  1. Schreiben ist technisch ein Problem: Kann ich mir kaum vorstellen, da die Information Professionals beinahe täglich Auswertungen, Reports und Studien erstellen müssen. Hierzu ist eine Textverarbeitung sicherlich notwendig und vorhanden. Auch Online ist das Schreiben über diverse Blog-Dienste (Medium ist genial) relativ einfach. Daran kann es kaum liegen.
  2. Schreiben ist zeitlich ein Problem: Einer der meist genannten Gründe aller Menschen die eigentlich publizieren sollten, es aber nicht tun. Es fehlt an der Zeit oder den Zeiträumen die man sich setzt um dieses Unterfangen durchzuführen. Bei totaler Auslastung oder “alle Hände voll zu tun” ein gern gebrachtes Killerargument.
  3. Schreiben ist unnötig: Sehe ich persönlich anders ist aber ein Argument und so akzeptiert. Dies gilt sicherlich für Kollegen unter Vollbeschäftigung oder als ausgelagerte IuD Stellen eines Konzernes als “Sub-Lieferant/Dienstleister”.
  4. Schreiben bringt nichts: Tolle Erkennnis! Hat es der Kollege, lieber Willi, denn wenigstens schon einmal versucht? Hier wäre etwas Geduld und vor allem Fleiß von Vorteil. Ein Erfolg stellt sich nicht über Nacht ein.
  5. Schreiben ist schwierig: Unterschreibe ich sofort. Nicht jeder ist zum Autor mit Ambitionen für den Pullitzer Preis auf die Welt gekommen. Ich würde hier den Ansatz von Andreas Quinkert empfehlen und durch viel “Lesen” das “Schreiben zu lernen.

Prinzipiell sind dies Gründe die auch andere Berufsgruppen nennen können. Information Professionals sind was die Gründe des “Nicht-Schreibens” angeht somit austauschbar. Hoffen wir, lieber Willi, dass es nur bei diesem Aspekt der Austauschbarkeit bleibt.

Wie kommen wir aus dieser Stille raus?

Es gibt sicherlich kein Allheilmittel zur Lösung dieser Kommunikationsstille. Gerne, lieber Willi, würde ich Dir in einem anderen Beitrag hierzu etwas schreiben.

Mit den besten Grüßen von Sonthofen nach Hattingen

Michael

In der Reihe “Liebe Willi” schreibe ich offen und für JederFrau/Mann lesbar an den Herausgeber von Password Online. Willi Bredemeier ist unter @wilhelmheinrich mit aktuellen Meldungen zu lesen.

P.S. Nachlese

Zum Beitrag erfolgten dann folgende Reaktionen und Beiträge im Netz die ich innerhalb einer Nachlese liste.

28.06.2014 — Facebook Meldung von Vera Münch

01.07.2014 — Tweet von Silke Bromann

https://twitter.com/Silke_Bromann/status/483985822169829376

Sie ist an einem Blog dran. Ich bin gespannt und freu mich darauf, dass gerade Japan als “Nischen-Thema” spannend und sicherlich jede Menge Informationen hergibt.

Bitte die Links hier als Response setzen.

Michael Klems — infobroker.de -

Michael Klems

Seit 1991 bin ich als Information Professional tätig. Ich bin der Kopf hinter infobroker.de. Beiträge auf medium.com sollen unsere Vorgehensweise Online in Bezug auf Inhalte (Content), Kuratierung und Marketing (Content Marketing) dokumentieren. Ich freue mich, wenn Sie diese Beiträge als “Best Practice Fälle” verstehen. Sie erreichen mich unter E-Mail info@infobroker.de oder über die Kontaktseite auf infobroker.de. Twitter Michael Klems, Xing

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Michael Klems
Mein lieber Willi…

Deutscher Informationsprofi und bekannter Experte in der Online-Recherche. Kopf hinter infobroker.de. Impressum http://t.co/RcLRakqhp0