Die Reise nach Hanoi

GOP Entertainment Group
GOP-Variete-Theater
3 min readJan 8, 2019

Die große Gabe eines Varieté-Regisseurs besteht darin, sich einzulassen auf die unterschiedlichsten Lebensentwürfe, kulturellen Backgrounds und Fähigkeiten von Künstlern aus aller Welt, um diese bestmöglich zu inszenieren.

Wenn jemand genau diese Kunst beherrscht, dann ist das Knut Gminder, der unter anderem bei Shows wie „Elektro“, „Humorzone“, „Asia“ und „Toys“ Regie führte. Alle Register seines Könnens zieht der Hannoveraner GOP Regisseur jetzt für die Show „Sông Trăng“ (sprich: ,Song Tjang’ ).

Zusammen mit Sandra Wawer von GOP showconcept und dem GOP Dokumentarfilmteam reiste er im April 2018 für sechs Wochen nach Hanoi. Dort wurde mit 13 Artisten der vietnamesischen Zirkusföderation intensiv an einer bis dahin noch groben Show-Idee gearbeitet. Für die Reisenden erwies es sich als genauso wichtig wie die Arbeit auf der Bühne, am Leben teilzunehmen, zu spüren, zu atmen, zu schmecken, wie das moderne Vietnam eigentlich tickt. „Die Show wird am Ende so sein, dass man das Gefühl hat, man wäre nach Vietnam gereist und habe diese Faszination mit allen Sinnen erleben dürfen“, meint Sandra Wawer — begeistert von den Impressionen ihres Arbeitsaufenthaltes.

Show „Sông Trăng“, GOP Varieté Theater

Sông Trăng mit dem wunderschönen Untertitel „Wenn der Mond sich im Fluss spiegelt“ — taucht tief ein in die unterschiedlichsten Spielformen der vietnamesischen Kultur, in ihre Mystik, ihre Faszination, ihre Bilder, ihre Widersprüche. So tief, wie keine GOP Produktion zuvor in die Kultur eines anderen Landes je eingetaucht ist. Eine Show, die eben weit mehr abbilden wird als asiatische Folklore…

Wie alles begann

Seinen „Urknall“ erlebte Sông Trăng bei einem Gespräch unter Freunden. Werner Buss, der Künstlerische Direktor des GOP, und Huynh Thanh Dinh, Akrobat aus Vietnam und langjähriger GOP Künstler, plauderten über die aktuelle Entwicklung von Zirkus und Akrobatik in seinem Land. Dinh erzählte von der staatlichen Zirkus-Föderation in Hanoi und deren Arbeit. Als sozialistisches Land ist das kulturelle Leben ein Auftrag des Staates, entsprechend sind die Artisten bei der Föderation angestellt und bereisen auch die Provinzen mit ihren Shows.

Werner Buss erkannte das Potenzial einer Kooperation, reiste nach Hanoi und war überwältigt von der Magie des Landes. Die Artisten und Musiker erlebte er als Rohdiamanten mit einer nie gekannten Spielfreude. „Es gibt in Vietnam artistische Traditionen und Requisiten, die hier bei uns noch völlig unbekannt sind. Wunderschön, dass wir die zeigen können. Aber es geht auch darum, die Dynamik des modernen Vietnams abzubilden. Darin bestand die Herausforderung, wir wollen beides zeigen und das ist uns nach einem wundervollen gemeinsamen Arbeitsprozess gelungen“, berichtet auch Regisseur Knut Gminder.

Proben Show „Sông Trăng“, GOP Varieté Theater

Das Beispiel Musik

Das Entwickeln einer Varieté-Produktion entsteht oft im Prozess. Wenn ein gutes Konzept im Vorfeld auch das Fundament ist: Noch wichtiger ist es, sich auf die Entwicklungen während der Proben einzulassen. Bei „Sông Trăng“ vielleicht noch mehr als bei anderen Shows. In Sachen Musik zur Show wich Knut Gminder zum Beispiel vom ursprünglichen Plan ab, ausschließlich mit traditioneller Live-Musik zu arbeiten.

Er befand den Sound als „viel zu anstrengend für westliche Hörgewohnheiten“. Und hörte sich auf seinem Hotelzimmer in Hanoi stundenlang durch die vietnamesischen Charts, besprach (mit Händen und Füßen und Google-Translator) die ausgewählten Titel mit dem Ensemble — und am Ende wird es jetzt eben in der Show auch mal einen vietnamesischen Pop- und einen Rap-Song zu hören geben. Gut für die Dramaturgie — wunderbar für den Horizont des Publikums.

Die kulturellen Gegensätze

Egal, wen der GOP Arbeitsreisenden man befragt, alle sind entzückt von Vietnam — von der Höflichkeit, der liebevollen Gastfreundschaft, den buddhistischen Lebenskonventionen, den Farben, dem Gewusel in der Metropole. Nur das traditionelle Essen stellte alle vor eine echte Herausforderung. „Es hieß, an seine Grenzen zu gehen“, formuliert Knut Gminder seine Erfahrung mit einem Lächeln.

Mehr Informationen: variete.de

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