Humor ist kein Quatsch
Haben Sie sich auch schon mal gewundert, warum es in den GOP Varieté-Theatern an der Garderobe rote Nasen und Hörbücher mit Witzen gibt? In einigen Häusern gibt es sogar auf den Toiletten etwas zu lachen, denn aus den Lautsprechern schallen Witze von Hellmuth Karasek oder Jürgen von der Lippe. Dahinter steckt der Arzt der Nation: Dr. Eckart v. Hirschhausen. Seine ersten Schritte als Moderator und Entertainer machte er vor über 20 Jahren im GOP Han-nover. Und in alter Verbundenheit unterstützen Werner Buss und die Familie Grote seit 2016 seine Stiftung: HUMOR HILFT HEILEN.
Ist Lachen tatsächlich die beste Medizin?
Gegenfrage: Haben Sie sich nicht auch schon mal nach einem Abend in einem GOP Varieté-Theater jünger und gesünder gefühlt als davor? Groucho Marx sagte: Ein Clown wirkt wie Aspirin, nur doppelt so schnell. Lachen hilft wirklich gegen Schmerzen. Wer das nicht glaubt, kann es ganz leicht ausprobieren: Hauen Sie sich mit einem Hammer zweimal auf den eigenen Daumen, einmal alleine und dann noch einmal in Gesellschaft. Sie spüren den Unterschied. Wenn ich mit Anderen lachen kann, lässt der Schmerz nach. Deshalb sollte im Krankenhaus niemand, vor allem kein Kind, lange alleine sein und immer etwas zu lachen bekommen.
Gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Besuch eines Varieté-Theaters und einer Clownsvisite im Krankenhaus?
Ja, jede Menge! Wir bringen das Lachen dorthin, wo es manchmal gerade nicht viel zu lachen gibt. Unsere Clowns verwandeln in Kinderkrankenhäusern für einen kurzen Moment das Bett in eine Bühne und die kleinen Patienten, Eltern und Pflegekräfte werden zu Mitspielern. Es gibt aber keine festen „Nummern“, sondern ein sensibles Improvisieren mit der Situation. Mal kurz, mal lang, mit Musik oder still mit Seifenblasen oder einem Zaubertrick. Wenn diese Momente der Leichtigkeit gelingen, ist das wirklich magisch.
Was habt Ihr mit HUMOR HILFT HEILEN erreicht?
Eine Menge. Seit ihrer Gründung vor 10 Jahren hat die Stiftung bundesweit bereits mit mehr als 3,5 Millionen Euro bisher 500 Workshops, 170 Projekte und sechs wissenschaftliche Studien gefördert und mehr als 10.000 Pflegekräfte geschult. Direkter menschlicher Kontakt, Singen, Musik, Lachen, Improvisationstheater, all das hat großen therapeutischen Wert und wurde leider lange vernachlässigt. Jetzt entdecken wir es zum Glück wieder.
Warum sind Dir die Pflegekräfte so wichtig?
Es geht in unseren Workshops und in den Programmen für Pflegeschulen nicht darum, aus Pflegenden Clowns zu machen. Viel eher kommt in den Übungen die eigene Persönlichkeit wieder zum Vorschein, die Freude im Kontakt, das Vertrauen auf die Spontanität in der Begegnung. Ein wichtiger Aspekt ist die eigene „Seelenhygiene“. Wie kann man belastende Dinge loslassen, was baut Stress und Anspannung ab und wie sorge ich gut für mich, damit ich auch für andere sorgen kann. Das ist alles leider bislang nicht Teil der Ausbildung, weder für Mediziner noch für Pflegekräfte, da können wir einen kleinen Beitrag leisten zu einem hoffentlich großen Umdenken.
Hat sich die Wahrnehmung der Stiftung verändert?
Sehr. Anfangs wurden wir belächelt, jetzt werde ich als Eröffnungsredner für Ärztekongresse gebucht und arbeite mit Ministerien und anderen Stiftungen zusammen. Vielleicht stehen unsere größten Erfolge uns noch bevor, dass es Humor auf Krankenschein gibt. Bislang sind wir auf Spenden angewiesen und auf so treue Partner wie das GOP!
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Spendenkonto:
IBAN DE24 2001 0020 0999 2222 00
BIC (SWIFT-Code) PBNKDEFF
