Wet the Show!
Ein großes Vergnügen für alle Beteiligten, aber auch eine stattliche Herausforderung: „Hamburg ist ein Nervenkitzel ohnegleichen. Mit seinen Musicals, mit den Theatern auf der Reeperbahn, mit dem ehrwürdigen Hansa-Theater und dem Palazzo als Dinner-Theater habe ich tiefen Respekt vor dem neuen Spielort“, versichert WET- Erfinder Markus Pabst und spricht damit auch der Familie Grote als GOP Inhabern, dem Künstlerischen Leiter, Werner Buss, und dem Geschäftsführer Olaf Stegmannaus der Seele. Was gleich zu Beginn die Nerven etwas beruhigt: Der jüngste Coup der GOP Group war im Juni noch gar nicht überall kommuniziert, als der Ticketverkauf schon munter anlief.
In ihrer Zusammenarbeit konnten sich alle GOP Verantwortlichen bislang immer auf ihren Instinkt für die richtige Show am richtigen Ort verlassen. Auch bei der Entscheidung für das vergleichs weise kleine Theater „Kehrwieder“ mit 300 Plätzen ist das nicht anders: „WET passt zu Hamburg und zu diesem Theater wie die Faust aufs Auge. Wasser ist das Element, um das sich alles dreht — in Hamburg wie bei WET. Die Show ist sinnlich, spektakulär, vergisst dabei nie das Augenzwinkern und ist vom artistischen Niveau einfach Weltklasse“, versichert Pabst, der von Berlin aus schon unzählige innovative Varieté-Konzepte nach Deutschland und in die Welt geschickt hat.
Seine erste Idee für WET, die Show, die sich gewaschen hat, kam ihm vor über zwölf Jahren. Damals entstand aus einer Laune heraus die Vision von Badewannen mit viel Wasser als Kulisse für ein Bühnenspektakel. Weltklasse Artistik einfach mal ins Feuchtgebiet zwischen Quietsche-Enten und Seifenschaum zu verlegen, hieß die kühne Idee. Doch schon damals — beim ersten Gedankenspiel — stellte sich prompt dieses „gute Gefühl“ ein: „Badezimmer haben als Biotop einfach eine natürliche Erotik und einen hohen Wohlfühlfaktor. Man ist hier selten üppig bekleidet, man ist ganz bei sich. Hier entspinnen sich immer sehr intime, sehr authentische Momente. Als Kulisse sind Badewannen natürlich eine ideale Spielwiese für verrückte Ideen und Phantasien. Die ideale Voraussetzung für gute Unterhaltung“, meinte Pabst schon damals und sollte Recht behalten.
Zusammen mit Maximilian Rambaek formulierte er das Konzept aus, castete großartige Artisten, Comedians und Musiker für die Produktion, ersann Romanzen und Dramen rund um die Protagonisten, entwickelte den idealen Soundtrack zur Show. Unter dem Titel „Soap“ sollte die Show zunächst nur für eine kurze Zeit im „Chamäleon-Varieté-Theater“ am Hackeschen Markt in Berlin spielen. In der Hauptstadt wurde die Produktion dann so geliebt, dass sie fast zwei Jahre auf dem Spielplan stand. Dann begann die große Erfolgs-Tour durch renommierte Theater, national und international und auch auf Festivals. Man spielte vor der Queen, in Australien, in Edinburgh, in Israel und Mexiko.
Als die Show ihre Erfolgsgeschichte in den GOP Varieté-Theatern weiter schrieb, wurde sie „WET“ getauft und begeisterte im letzten Winter im Festspielhaus in Füssen. Dramaturgisch und technisch erlebte das feuchte Spektakel mit den Jahren eine stetige Evolution. Und auch der Umgang mit Wasser auf der Bühne ist für die WET-Erfinder kein Mysterium: „Oft werde ich gefragt, ob unsere Künstler nicht ständig erkältet sind. Die Antwort: Das Wasser in den Wannen und auf der Bühne ist temperiert. Aber unsere Artisten müssen sich vor allem technisch auf das feuchte Element einstellen, denn Wasser ist für die ohnehin spektakulären Acts noch eine zusätzliche Herausforderung“, weiß der Profi. Für die Welt- und Wasserstadt Hamburg werden jetzt in der Probephase noch etliche neue Raffinessen eingebaut, der Cast ist spektakulär besetzt, die sechs Badewannen sind so ausgestattet, dass in, an, neben und über ihnen die verrücktesten Dinge möglich sind. „WET in Hamburg — das wird die High-End-Variante für alle Sinne“, ist sich Markus Pabst sicher.
Was ihn persönlich an seinem Badewannen-Spektakel jedoch am meisten fasziniert, ist der Zauber, den es beim Publikum — unabhängig von Alter oder kulturellem Hintergrund — überall auf der Welt entfaltet: „Zwar ist die Reaktion des Publikums in keinem Land, an keinen Abend gleich, aber ich habe noch nie eine Show erlebt, die so glücklich macht wie WET“, meint der Regisseur über sein Baby.
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