Demokratie — Gibt’s das auch in digital?

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3 min readOct 23, 2017

Beim Bundestagswahl Hackathon nächstes Wochenende geht es um mehr Transparenz und Spaß an der Demokratie. Unterstützt wird das Event von der Open Knowledge Foundation und der Stadt Köln. Seid dabei!

In anderthalb Wochen findet die Wahl zum 19. Bundestag statt. So weit, so unspektakulär. Die Wähler haben ihre Wahlunterlagen erhalten und wissen, wo sie sich am 24. September anstellen müssen, um ihr Kreuz zu machen. Auf dem Weg zur Arbeit werden sie von unzähligen Wahlplakaten gegrüßt, die mit wenigen Worten ganze Weltsichten transportieren wollen. Manche Wähler haben schon abgestimmt, ganz old school per Brief.

Das unverändert analoge Prozedere bei Wahlen in Deutschland steht im deutlichen Kontrast zu dem, was vorher und nachher das Leben der Bürger bestimmt. Die Mehrheit der Deutschen ist nämlich beruflich wie auch privat online. Sie informieren sich im Netz und in den sozialen Medien über aktuelle Neuigkeiten. Und wenn sie etwas über Politik und Parteiprogramme wissen wollen, schauen sie — im Internet.

Online-Tools fördern Partizipation und Transparenz

Dort finden sich viele Informationen, von Online-Medien über Angebote von Parteien und Stiftungen bis hin zu Blogs und Social Media. Neuigkeiten, Analysen, Meinungen, Polemiken — nicht immer ist es einfach, bei dieser Informationsfülle das zu finden, was einen selbst interessiert — oder auch nur zu erkennen was wahr ist, wie die Debatte um Fake News seit Monaten zeigt. Hilfestellungen gibt es durchaus: Am bekanntesten ist der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Dieser führt Wähler durch eine Reihe an Fragen aus unterschiedlichen Politikbereichen, um die Partei zu identifizieren, die seine Meinungen am besten vertritt.

Der Wahl-O-Mat ist aber nur eins von vielen denkbaren Hilfsmitteln, um Positionen von politischen Parteien abzugleichen. Fragen über den festgelegten Katalog hinaus beantwortet er nicht. Wie sieht es zum Beispiel mit dem Abstimmungsverhalten von Abgeordneten aus? Abgeordnetenwatch gibt Antworten und hilft bei der Entscheidung für einen Kandidaten. Oder mit der Alters- und Geschlechtsverteilung von Bundestagskandidaten? Eine Übersicht darüber lieferte vor der Bundestagswahl 2013 die Direktkandidaten-Map. Hier konnten Nutzer für jeden Wahlkreis einsehen, wer sich für ein Direktmandat zur Wahl stellt. Durchschnittsalter sowie Männer- und Frauenanteil der einzelnen Wahlkreise sind farblich codiert und erlauben einen Vergleich auf einen Blick.

Bundestagswahl Hackathon: neue Ideen für nützliche Services gesucht

Das zweite Beispiel zeigt: Es muss nicht gleich ein Riesen-Projekt wie der Wahl-O-Mat sein, um einen Nutzen für Bürger und Wähler zu stiften. Im Netz finden sich viele frei verfügbare Daten, die Erkenntnisse und Antworten auf unterschiedlichste Fragen liefern können — auch so simple wie: Wo ist mein Wahllokal? Diese Daten zu finden und auszuwerten ist die Herausforderung und eine Gelegenheit, mehr Transparenz zu schaffen, das Interesse an der Demokratie zu fördern und selbst jede Menge Spaß zu haben.

Bei unserem Bundestagswahl Hackathon, der vom 22. bis zum 24. September im Kölner HEADQUARTER[S]stattfindet, habt ihr die Gelegenheit euch mit anderen Entwicklern, Designern, Kreativen und sonstigen Interessierten auszutauschen und gemeinsam an Ideen und Projekten für die Nutzung offener Wahldaten zu arbeiten. Ziel ist es, daraus nützliche und informative Werkzeuge und Services für die Bevölkerung entstehen lassen.

Partner des Bundestagswahl Hackathons sind die Open Knowledge Foundation sowie die Stadt Köln. Weitere Informationen und Anmeldung unter http://hack.institute/de/bundestagswahl-hackathon/

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