Entrepreneurship — die große Unbekannte

Über ein Fremdwort, das sich zu lernen lohnt

Catharina Bruns
Happy New Monday
10 min readNov 24, 2017

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Bild: Aus dem Buch “Frei sein statt frei haben”. © Happy New Monday

(Solo-)Selbstständigkeit, Freiberuflichkeit, Start-Up, Freelancing, Unternehmertum und Entrepreneurship — Selbstständigkeit kann viele Formen annehmen und teils sehr verschiedene Vorraussetzungen haben. Eigentlich interessiert die Differenzierung nur das Finanzamt, aber: Wenn wir beginnen, zwischen den verschiedenen Herangehensweisen der Selbstständigkeit zu unterscheiden, wird klar, warum vor allem im Entrepreneurship Chancen für alle liegen.

Bei Happy New Monday geht es um Entrepreneurship. Dass viele der Ansicht sind, die Selbstständigkeit sei nur für ganz bestimmte Leute geeignet, liegt auch daran, dass hierzulande alle Formen der Selbstständigkeit in einen Topf gerührt werden, aber Entrepreneurship kaum jemand kennt.

Wenn schon der alltägliche Sprachgebrauch nicht differenziert, wie soll man dann wissen, was alles im Entrepreneurship steckt? Wichtig ist: Entrepreneurship betont die kreativen Aspekte der unternehmerischen Praxis und eine innovative Geschäftskonzeption. Aber von vorn…

1.Jeder hat irgendeine Vorstellung von der Selbstständigkeit, aber die formale Selbstständigkeit, bedeutet nicht gleich Entrepreneurship.

Freiberufler

Wer selbstständig ist, ist übrigens nicht automatisch ein „Freiberufler”, denn streng genommen hat das nichts mit „freiem Arbeiten” zu tun, sondern damit, ob man einen der so genannten freien Berufe ausübt. Die Einordnung ist vom Gesetzgeber vorgegeben, jedoch nicht absolut trennscharf — bei den kammerfähigen freien Berufen, wie etwa Ärzten, Architekten, Steuerberatern oder Rechtsanwälten, die durchaus auch angestellt sein können, ist die Zuordnung klar, aber auch andere Selbstständige können vom Finanzamt als Freiberufler anerkannt werden. Dazu müssen aber bestimmte Kriterien erfüllt sein, wie etwa der Nachweis über die Qualifizierung im praktizierten Fach (etwa ein Studium) und zB. eine lehrende, künstlerische, freie und nicht gewerbliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit. Beispiele für Freiberuflichkeit sind Heilberufe, Rechts- und Steuerberatende Berufe, technische und (Natur-)wissenschaftliche, sowie Kulturberufe.

Die meisten Freiberufler sind also keine Entrepreneure mit kreativem Geschäftskonzept, sondern gehen zunächst einmal einer nicht-gewerblichen Tätigkeit nach. Sie unterscheiden sich im Steuerrecht von Gewerbetreibenden und haben zudem teilweise eigene Versorgungswerke (Kammern) oder es besteht Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung — die Altersvorsorge ist, anders als bei anderen Selbstständigen, dann obligatorisch geregelt.

Selbstständige werden, auch wenn es nicht immer zutrifft, häufig als Freiberufler bezeichnet, Freiberufler dafür generell mit Freelancern gleich gesetzt. Das stimmt auch nicht immer, aber sie haben oft eins gemeinsam: Auch sie sind selten Entrepreneure.

Freelancer

Freelancer sind häufig kreative oder beratende Freiberufler, die als freie Dienstleister arbeiten. Auch sie haben nicht notwendigerweise ein kreatives Geschäftskonzept, das ihrer Arbeit zugrunde liegt, sondern bieten ihre Arbeit frei für Auftraggeber und auf Honorarbasis an. Beispiele hierfür wären sämtliche freien Designer, IT-Berater, freie Projektmanager, Texter, freie Journalisten etc. Sie sind ihr eigener Chef, ohne dabei innovativ sein zu müssen. Das kann sehr gut laufen, oder auch nicht, oder sogar vom Gesetzgeber kriminalisiert und als „Scheinselbstständigkeit” deklariert werden.

„Solo-Selbstständigkeit”

Wer sich Wörter wie „Scheinselbstständigkeit” ausdenkt, denkt sich auch Wörter wie „Solo-Selbstständigkeit” aus. „Solo-Selbstständige” können Freelancer sein, oder auch einfach Selbstständige ohne Angestellte, die keine Dienstleistung anbieten, sondern z.B. einen Online-Shop betreiben — oder beides. Die Solo-Selbstständigkeit kann durchaus mit den Prinzipien des Entrepreneurships gestaltet werden („Solopreneur”), viele sind aber klassische Freelancer und haben daher leider unter Umständen auch mit den gleichen Problemen, etwa der unsicheren Rechtslage der so genannten „Scheinselbstständigkeit” zu kämpfen. Solo-Selbstständigkeit ist oft auch (zunächst) nur ein Nebenerwerb, also ein Projekt zusätzlich zum Job. Problematisch kann die Solo-Selbstständigkeit werden, wenn betreffende Selbstständige eigentlich lieber angestellt wären, oder sich komplett in die Abhängigkeit von Service-Plattformen, wie etwa von Online-Lieferdiensten begeben (Stichwort „Gig-Economy”). Hier arbeiten Solo-Selbstständige zwar frei, sind es aber nicht.

Klassische Selbstständigkeit

Auch in der klassischen gewerblichen Selbstständigkeit (eigener Laden, Café, Joga-Studio…) kann es schwierig werden mit der Freiheit. Hier kann man zwar seine unternehmerischen Träume verfolgen, gerät aber leicht in die Mühle von „selbst” und „ständig”. Besonders wenn das Geschäft zu wenig Kunden überzeugt, oder die gesamte Lebenszeit konsumiert. Wenn die Arbeit nicht zum gewünschten Leben passt, (man sollte eventuell kein Restaurant eröffnen, wenn man das Wochenende liebt) und zudem noch die Laufkundschaft ausbleibt, kann die Selbstständigkeit zu einer existenzbedrohlichen Belastung werden. Wer die Selbstständigkeit ablehnt, hat meist genau dieses Bild von ihr im Kopf.

Auch ein herkömmlicher Laden, Einkauf-Verkauf, Gastronomie etc. hat also nichts mit Entrepreneurship zu tun, aber wenn es gut läuft, möchten viele ihre Arbeit nie wieder mit der Festanstellung tauschen. Neben Industrie, Handel und Dienstleistung, ist natürlich auch das Handwerk ein Bereich klassischer Selbstständigkeit. Ein wiederum anderer Bereich ist die Landwirtschaft. Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist allerdings kein Gewerbe und bevor es nun zu kompliziert wird:

Das ist alles gut, aber eben erstmal kein Entrepreneurship.*

Start-Ups

Entrepreneurship-Dynamik führt häufig in die Welt der Start-Ups. Tatsächlich ist das ein ganz eigener Mikrokosmos, mit viel Getöse und wenig Zeit.

Bei Start-Ups geht es um Innovation, „Disruption” und Wachstum — all das hört sich erstmal gut an.

Worum es aber nicht geht, sind Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Die dazugehörige Realität wird häufig vergessen, wenn davon geschwärmt wird „sein eigener Chef zu sein”, dann aber Geschäftsanteile an Investoren abgegeben werden. Denn dann, fühlt man sich schneller wieder fremdbestimmt, als man „rien ne va plus” sagen kann. Wer Investoren ins Boot holt, verkauft seine unternehmerische Freiheit und wird zum „CEO”, der in letzter Konsequenz nichts mehr zu sagen, sondern höchstens noch etwas zu vermelden hat. Nützt aber nichts, wer schnell wachsen will, braucht Geld.

In vielen Definitionen von Entrepreneurship, spielt das in Kauf nehmen von Risiken eine zentrale Rolle. Der Entrepreneur sei risikoaffin und wachstumsorientiert. Er will nicht nur etwas auf den Markt bringen, er will auch alle Wettbewerber wegfegen.

Ich würde das eher zu den zentralen Merkmalen von Start-Up Gründern zählen. Denn durch eine intelligente Geschäftskonzeption, lassen sich Risiken minimieren und exorbitantes Wachstum, muss man sich leisten können. Wer Märkte dominieren will, braucht viel Kapital, wer Entrepreneur sein will, nicht unbedingt. Risikobereitschaft gehört zum Unternehmertum, aber klug mit Risiken umgehen zu können, ist das Geheimnis zu nachhaltigem Erfolg.

Entreperneurship führt also häufig zu einem Start-Up Unternehmen— dass so viele Start-Ups scheitern, lässt jedoch die Vermutung zu, dass die Ausarbeitung eines kreativen Konzepts oft vernachlässigt wird und zu sehr auf Geld, statt auf das Konzept gebaut wird.

Ideen, für die es gar keinen Markt gibt, gibt es reichlich. Oder, für die der Markt nicht so groß ist, dass Gewinne maximiert und Investorenwünsche erfüllt werden können. Trotzdem werden vor allem Start-Up Gründer als Entrepreneurship-Helden gefeiert. An dem hartnäckigen Helden-Mythos sind Gründer und Gründermedien natürlich nicht unschuldig, denn das Bild der chronisch überbeschäftigten Kämpfernatur wird gnadenlos hochstilisiert: ein Lifestyle, der immer auf den nächsten Pitch, den nächsten Flug und ständig durchgearbeitete Nächte ausgerichtet ist.

Auf einige mag das eine reizende Wirkung haben, die meisten Leute finden das aber zu Recht stressig, und wünschen sich eher weniger, als mehr Stress in ihrem Arbeitsleben.

Die gute Nachricht ist: Entrepreneurship muss nicht so aussehen.

Mit fremdem Geld zu gründen ist Frage der persönlichen Herangehensweise und abhängig vom Produkt, aber sicher kein Weg, der für viele Menschen infrage kommt oder machbar wäre. Nicht umsonst heißt es „Risikokapital”. Und nicht umsonst heißt es „Start-Up” — man startet für den Exit. Wem das gelingt, wird möglicherweise Millionär. Bis dahin, ist man zwar Chef, aber oft genauso fremdbestimmt, wie alle anderen in der Festanstellung.

Wir halten fest: Selbstständige werden einerseits heroisiert, andererseits oft bedauert. Wer selbstständig ist, fühlt sich nicht automatisch frei und die Selbstständigkeit ist auch nicht per se attraktiv. Hauptsächlich deswegen, weil unser Land hochbürokratisch ist, und zudem die Sozialversicherungen um die abhängige Beschäftigung herum gebaut wurden.

Die Unwegsamkeiten und die Normalität des Angestelltseins führen dazu, dass die Selbstständigkeit für viele unvorstellbar bleibt. Wer es trotzdem will, sollte sich mit den Prinzipien des Entrepreneurships vertraut machen. Erstrecht, wenn er keinen freien Beruf, keinen Meister und keine Investoren hat.

Etwas unternehmen (Worüber ich rede, wenn ich von Entrepreneurship spreche)

Entrepreneurship ist ein doofes Wort, aber eine tolle Art ein Unternehmen zu gründen. Egal wie man es nun nennt — es ist die logische Art und Weise, ein unternehmerisches Projekt umzusetzen, auch wenn man nicht über viel Geld verfügt und auch sonst keine Förderung erhält.

Entrepreneure können aus sich selbst heraus aktiv werden. Sie bauen nicht auf Kapital, sondern auf ihre Kreativität, bringen ihr Engagement auf den Markt und gestalten ihn so gleich mit — so kreativ wie ein Künstler, so dynamisch wie ein Unternehmer.

Günter Faltin sagt:

„If people really understood entrepreneurship, there would be a revolution by tomorrow.”

Was aber ist so revolutionär an Entrepreneurship?

Misst man Selbstständigkeit am Grad der Unabhängigkeit, persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung, können diese Versprechen am besten durch Entrepreneurship, aber nicht in der herkömmliche Selbstständigkeit, der klassischen Freiberuflichkeit, nicht bei Freelancern und viel seltener als man denkt, in Start-Ups eingelöst werden.

Klingt komisch? Auf das Konzept kommt es an!

Wenn ich bei Happy New Monday mit Selbstständigen zusammenarbeite, geht es mir darum, ein unschlagbares Konzept zu erarbeiten, die nötige kreative Umsetzung anzugehen, aber auch Entrepreneurship so zu vermitteln, dass unsere Kundinnen und Kunden unabhängig sein und sich in viele Richtungen entwickeln können.

2.Aus Entrepreneurship muss man keine Wissenschaft machen. Im Gegenteil, Entrepreneurship gehört dringend von der Heldensage befreit und sollte möglichst vielen Menschen zugänglich sein. Dazu muss man wissen, worauf es ankommt:

Entrepreneurship ist kein Beruf und auch kein Job, sondern eine unternehmerische Praxis.

Der Unterschied zu allen anderen selbstständigen Unternehmungen, liegt in der besonderen Einstellung des Gründers und der kreativen Konzeption des Geschäfts, also in deiner persönlichen Antwort auf einen Mangel am Markt.

Auf dich, auf deine Werte, auf dein Konzept und deine Fähigkeit unvollkommene Zustände zu erkennen kommt es an. Dein unternehmerischer Erfolg ist nicht mehr abhängig von viel Kapital und Überstunden, sondern von deinem besonders cleveren Konzept.

Hierbei liegt auch der Unterschied zu klassischem Unternehmertum. Unternehmertum muss nicht unbedingt Entrepreneurship sein — es gibt viele traditionsreiche Unternehmen, die schon vor Jahrzehnten den Grundstein ihres Erfolgs gelegt haben und nun Märkte dominieren. Frische Ideen kaufen sie ein, bei ihnen funktioniert vieles immer noch nur mit viel Geld.

Und wie man an Start-Ups sieht, ist Entrepreneurship nicht für alle dasselbe. Weil man Entrepreneurship auch ganz anders betrachten kann und weder Arbeits- noch Innovationskultur exitgetriebenen Start-Ups allein überlassen sollte, ist Bürgerinitiative gefragt.

Günter Faltin spricht daher auch von „Citizen Entrepreneurship”.

Entrepreneurship der Bürger

Das Neukombinieren von bereits vorhandenen Strukturen, um etwas Neues entstehen zu lassen und Altes abzulösen („Schöpferische Zerstörung” — google Schumpeter”), ist Triebfeder des Entrepreneurships.

3.Ob nun ein Start-Up daraus wird, es bei der Solo-Selbstständigkeit bleibt, es auf dem Bauernhof oder gar innerbetrieblich versucht wird — Entrepreneurship kann überall wirken. Dazu muss man aber ganz anders herangehen, als an die herkömmliche Selbstständigkeit: Kernstück ist die kreative (Geschäfts)-konzeption.

Wo gibt’s etwas zu verbessern? Wo kann man etwas einfacher, zeitsparend, intelligenter lösen? Wo ächzen alle, aber keiner macht sich zuständig? Dort ist Entrepreneurship gefragt!

Es gilt, aus seinen Talenten, Qualifikationen, Werten und Interessen ein Geschäftskonzept und Angebot zu entwickeln, das Alternativen auf den Markt bringt, anstatt an der herkömmlichen Selbstständigkeit oder einer Berufsbezeichnung zu kleben.

Steht erstmal ein Konzept, nutzt man für die Umsetzung am besten das Know-How der Dienstleistungsgesellschaft als Bausteine. Genauso, wie man keine eigene Fabrik mehr braucht um Unternehmer zu sein, muss man auch nicht mehr alles selbst können, um seine Ideen umzusetzen.

Das Nutzen und Neukombinieren von vorhandenen Strukturen spielt eine wichtige Rolle. Man sollte nicht Wissen oder Führung delegieren, aber auf jeden Fall die nötigen Arbeitsschritte an Experten auslagern.

In einem meiner früheren Unternehmen „Lemon Books” zum Beispiel, war der gesamte Druck und Logistik an unseren Partner, eine Qualitätsdruckerei, ausgelagert während wir uns um andere Bereiche des Unternehmens kümmern. Wir können also hochprofessionelle Drucksachen anbieten, ohne selbst das Druckhandwerk zu beherrschen oder gar Maschinen zu besitzen. Auf das Konzept kommt es an!

Dank Digitalisierung und Internet ist es für alle einfacher geworden unternehmerisch tätig zu werden. Heute ist nicht nur Zugang zu nötigem Wissen da, sondern auch zu den nötigen Strukturen:

  • Zugang zum Markt
  • Einfache Wege zur Vermarktung und Vertrieb
  • Zugang zu Dienstleistern und Herstellern auf globalem Markt und Möglichkeit des intelligenten Auslagerns von Geschäftsbereichen
  • Kostengünstige Möglichkeit der PR und der Kommunikation
  • Alternative Finanzierungswege (zB. über die Crowd)

Die Kunst ist es, vorhandene Ressourcen zu bündeln und zu nutzen.

Frei sein

Die Möglichkeiten sind also da. Der Zugang liegt in der eigenen, neuen Haltung zur Selbstständigkeit und Unternehmertum.

Entrepreneurship fängt dort an, wo man beginnt in Chancen und Lösungen zu denken, und zeigt sich darin, unternehmerisch an die notwendige Arbeit zu gehen.

Das sind gute Nachrichten für alle, die eine Idee, aber keine Millionen haben. Wer hat die schon? Ich hatte keine, aber mit den Prinzipien des Entreprenerships gründen konnte ich trotzdem. Einige Entrepreneurship Definitionen beschreiben Entrepreneurship als kreativen Prozess, der aus nichts als einer Idee ökonomische Werte schafft. Damit rückt der Mensch als kreativer Unternehmer und Problemlöser in den Vordergrund.

Frank Zappa soll bekanntlich gesagt haben:

„Art is making something out of nothing and selling it.”

Entrepreneurship hat viel mehr mit Kunst gemeinsam, als mit Betriebswirtschaftslehre.

Und das Beste an der ganzen Sache ist: Entrepreneurship ermöglicht Arbeit, die zum Lebensentwurf und den eigenen Interessen passt. „Sinn in der Arbeit” ist Frage der eigenen Gestaltung. Mein Traum von „work is not a job “— das Arbeit selbstbestimmt sein und unabhängig machen soll, wird erst durch Entrepreneurship real. Habe ich deswegen niemals Stress? Quatsch. Ist das Gründen deswegen völlig risikolos? Nein. Habe ich daher keinerlei Verpflichtungen? Doch. Habe ich.

Aber: Obwohl inzwischen verschiedene Unternehmen und Projekte gleichzeitig laufen, arbeite ich nie mehr als ein paar Stunden am Stück, schon gar nicht, wie in der Gründer-Heldensage, die Nächte durch. Sondern selbstbestimmt, widme mich Menschen und Dingen, die mir wichtig sind, gehe 200–300km pro Monat laufen —all das geht am besten in der Selbstständigkeit — aber nur wenn man Prinzipien des Entrepreneurships beherzigt.

Fazit: Erst die besondere Einstellung und Herangehensweise des Entrepreneurships machen Unternehmertum gangbar und die Selbstständigkeit zu einem idealen Arbeitsmodell für viele.

Tatsächlich könnte mehr Entrepreneurship nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Arbeitswelt grundlegend verändern.

Wer etwas unternehmen will, sollte Entrepreneurship lernen, mitmischen bei Themen, die ihn bewegen, unternehmerisch Alternativen anbieten und es anders machen, als andere.

Alles beginnt mit einer bestimmten Haltung zur eigenen Zuständigkeit. Und damit meine ich nicht die vielstrapazierte Floskel „Jeder kann alles erreichen, wenn er nur will” — denn es braucht ein starkes Konzept. Ein funktionierendes Geschäftskonzept ist keine Glückssache, sondern Hauptarbeit.

Die schwierigste Aufgabe ist es, ein Konzept zu entwickeln, das kreative Antworten auf Bedürfnisse in der Gesellschaft findet, aber auch der eigenen Persönlichkeitsstruktur und Lebensweise Rechnung trägt. Und um dabei zu unterstützen, haben wir Happy New Monday gegründet.

Meine Lieblingsspruch, der einer stimmigen Definition von Entrepreneurship zuträglich wäre, ist übrigens: Dem Entrepreneur ist nichts zu schwör. In diesem Sinne!

*Ich möchte hier keine Wissenschaft daraus machen und auch keine schlussendliche oder allgemeingültige Definition suggerieren, die es nicht gibt. Der Text soll lediglich zum besseren Verständnis und der Differenzierung beizutragen.

Quellenhinweise

Bruns, Catharina; Pester, Sophie (2016): Frei sein statt frei haben. Mit den eigenen Ideen in die kreative berufliche Selbstständigkeit. Campus Verlag

Faltin, Günter (2008): Kopf schlägt Kapital. Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust Entrepreneur zu sein. Hanser

Wenn du den Entrepreneur in dir aufwecken willst und Unterstützung bei der Unternehmensentwicklung suchst, arbeite mit mir und Happy New Monday.

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Catharina Bruns
Happy New Monday

Hi. Ich bin Cathi Bruns. Kreative Unternehmerin. Pragmatische Vollzeit-Idealistin. Verwechselt Freiheit nicht mit Freizeit und Arbeit nicht mit Job.