Eine Risikoanalyse — die du so noch nicht kanntest.

Wie weit gehen Unternehmen und welche Risiken gehen sie bei der Datensammlung und personalisierten Werbeplatzierung wirklich ein?

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5 min readNov 25, 2021

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Jeder kennt es und die Meinungen hierzu gehen weit auseinander — personalisierte Werbung. Ob auf Facebook, Instagram oder anderen Websiten, sehr oft wird uns genau das angezeigt, was wir bereits gegoogelt haben oder was uns in letzter Zeit beschäftigt hat. Doch wie kommt das? Kennen alle Big Tech-Unternehmen meine Vorlieben und Interessen und was nehmen sie in Kauf, um ihr Wissen über uns so gut es geht zu Geld zu machen?

Doch fangen wir erst einmal von vorne an: Wir wissen aus unseren vorherigen Artikeln bereits, dass unsere Daten im Internet so gut wie “frei zugänglich” sind. Unser digitales Leben wird nahezu vollständig dokumentiert, gespeichert, ausgewertet und im schlimmsten Fall monetarisiert.

Was wir meinen mit “im schlimmsten Fall”? Nun ja, du kannst dir das so vorstellen: alles was du im Internet tust hat einen Wert und dieser Wert bezieht sich auf deine Daten. Es werden von jedem User und jeder Userin Benutzerprofile angelegt, die persönliche Informationen über dich enthalten. Dabei handelt es sich um private Informationen wie Vorlieben, Hobbys, Familienstand, Krankheiten, Klamotten bis hin zu deinen Wünschen und Träumen. Woher sie das alles wissen? Das meiste ist bereits aus deiner Google Suche ersichtlich. Weiteres erschließt sich beispielsweise durch die Nutzung anderer Social Media Kanäle, Shopping-Seiten oder Ratgeber im Netz. Wie lange schaust du dir welches Produkt an, wie oft bist du bei bestimmten Schlagwörtern beim Scrollen stehen geblieben, all das und mehr speichern die Tracker und Cookies im Netz über dich und dein Online-Verhalten.

Dazu muss man sagen, dass nahezu fast alle Apps und Webseiten Tracker von Facebook, Amazon, Microsoft oder Google nutzen, was umso beängstigender ist. Auch Geo-Tracking wird hier und da von Google genutzt, wenn es nicht aktiv vom User in den Einstellungen deaktiviert wird. Mit Geo-Tracking kann Google genau sehen, wo sich die User oder die Userin zurzeit aufhalten, aber auch ob andere bekannte Nutzer:innen in der Nähe sind. Mit Geotracking sollen Suchanfragen optimierter bearbeitet werden können (nächstes Restaurant, schnellste Verbindung zu einem bereits Googel-bekannten Ort). Dazu ist die Standort-Funktion immer eingeschaltet und ortet die User, auch wenn die Anwendungen von Google nicht verwendet werden.

Die unendlich vielen Nutzerdaten von Google-Usern beinhalten oft persönliche Dinge, neben Passwort und Username, alle Dinge die User:in jemals bei Google eingegeben oder sich angeschaut hat. Daraus erstellt Google eine Vermutung und ein Interessenprofil. Jeder Nutzer kann genau diese Daten einsehen und verwalten. Wusstest du das?

Hier kommen die 3 wichtigsten Tipps für deine Datensicherheit

  1. Suche deine Browser-Einstellungen und deaktiviere alles, was du für irrelevant empfindest, wie die Standortfreigabe, Web- & App-Aktivitäten und personalisierte Werbung.
  2. Gehe regelmäßig in deine Einstellungen und lösche deine Cookies, Verläufe und Aktivitäten.
  3. Führe regelmäßig Drittanbieter-Prüfungen durch und bringe somit in Erfahrung, welche anderen Anwendungssysteme mit deinem Web-Browser verknüpft sind und entferne diese falls notwendig

Psychologisches Targeting
Auf Basis dieser umfassend gesammelten User-Daten können spezielle Benutzerprofile erstellt werden. Genau diese Nutzerprofile können monetarisiert oder zum Vorteil genutzt werden, um zielorientierte Werbung zu schalten. Durch die Daten haben große Unternehmen die Möglichkeit an Insights der Psyche der User:innen zu gelangen. Somit wissen Datensammler ziemlich genau was eine Person triggert und auf was sie anspringen könnte. Genau diese Tatsache ist für Werbepartner wichtig, denn dann lohnt es sich Werbeanzeigen zu schalten. Denn die Trefferquote erhöht sich und die Gewinnchance damit auch.

Google Ads
Bei jeder unserer Google Suchen sind die ersten drei bis vier Ergebnisse eine Werbeanzeigen von Google Adverts. Vor 20 Jahren kaufte man Schlüsselwörter und die Anzeige erschien in der Ergebnisliste. Heute sieht das ganze schon etwas anders aus: Google speichert seit 20 Jahren Daten. All diese Informationen können Werbetreibende-Unternehmen nutzen, um gezielt Menschen und Zielgruppen anzusprechen (Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus, Mieter oder Immobilieninhaber, wichtige Lebensereignisse, Surfverhalten im Internet).

Es geht hierbei darum Marktanteile von Google zu steigern und gesammelte User-Daten, die heutzutage — wie wir bereits in diesem Artikel lernten eine besondere Währung darstellen, zu monetarisieren. Bei genau solchen personalisierten Werbeanzeigen gehen Unternehmen sehr weit und nutzen oft Momente der Unsicherheit und des Unbehagens der Nutzer aus. Dazu gehören beispielsweise die Ausstrahlung von Werbungen zu Diäten gezielt an User:innen mit ehemals oder aktuellem essgestörtem Verhalten. Mit den Ads werden die User:innen dann mit Abnehmen-Tabletten oder Tees konfrontiert, da die Chance hier einen Kauf und damit Gewinn zu erzielen sehr hoch ist. Ob dies moralischer vertretbar ist? Wir denken nicht.

Dennoch gibt es die andere Seite, die wir auch betrachten wollen. Einige User, wissen welche Daten von Ihnen gesammelt und ausgewertet werden und dennoch finden sie personalisierte Werbung hilfreich. Denn wenn wir etwas neues Kaufen möchten und im Internet suchen, werden wir meist nicht sofort in der ersten Suche fündig. Die nächsten Internetseiten werden genau die Werbung schalten, die zu unserem gesuchten Produkt passt. Auch bei Youtube werden uns personalisierte Videos angezeigt, die zu unseren vorherig geschauten Videos passen. Doch ist es uns das Wert, so viel persönliche und intime Dinge preiszugeben? Dies sollte weiterhin jeder für sich entscheiden.

Welche Risiken nehmen Unternehmen in Kauf
Bei den großen Big-Tech Unternehmen wird bereits in der Ausbildung jedes mögliche Szenario durchgespielt, welches in der Zukunft ein Risiko für das Unternehmen darstellen kann — in juristischer Hinsicht. Es wird analysiert bei welchen Fällen eine Klage absehbar ist und wie hoch der Imageschaden des Unternehmens hierfür wäre.

In einem Interview verriet ein Ex-Mitarbeiter von Google und Youtube, dass bereits während der Ausbildung die Risikoanalyse trainiert wurde. Hier wird nämlich die Frage gestellt: “Wie wahrscheinlich ist es, dass uns jemand verklagt und wie wahrscheinlich ist es, dass die Strafe deutlich geringer als der Verdienst durch die Straftat ist?”.

Das bedeutet im Klartext: Ja, es kann zwar sein, dass ein Rechtsbruch begangen wird. Jedoch, wenn der Verdienst bei 10 Millionen Dollar liegt und die Strafe nur 100.000$ betragen würde, würde sich der Rechtsbruch lohnen und viele Unternehmen würden ihn in Kauf nehmen. Dazu muss noch beachtet werden, dass die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden und den Betrag zahlen zu müssen, bei 1:1000 liegt.

Mit unserer brandneuen monatlichen Serie “Wem oder was vertrauen wir?” möchten wir unsere Leser:innen für das Thema Datenschutz sensibilisieren und ihnen mit einfachen Beispielen aufzeigen, welche Daten unbewusst preisgegeben werden und wie die Big Tech Unternehmen mit diesen Daten umgehen und handeln.

Dieser Artikel handelt konkret darüber, wie risikobereit große und mächtige Firmen wirklich sind, um an möglichst viele persönliche Daten und Wissen über unser digitales Verhalten zu gelangen. Natürlich geben wir dir dazu Tipps und Tricks wie jede:r seine persönlichen Daten so sicher wie möglich für sich behält.

Wenn du mehr über Datenschutz und Datensicherheit wissen willst, schau in unsere “Digital Trust Hero” Kampagne hier auf Medium rein und folge uns gerne auf unserem Instagram Kanal @helixidofficial, um immer up-to-date zu sein, wenn’s um den Schutz deiner persönlichen Daten geht.

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