Event Recap: Digital Trust Matters
Das Trend-Event zu digitalem Vertrauen — organisiert von Blockchain HELIX und evan.network
Eine spannende Thematik, charmante Moderatoren und eine zwanglose Atmosphäre — das ist die Grundlage eines gelungenen Events. Die Krönung eines solchen Events aber sind die geladenen Experten und wie vielfältig ihre Meinungen und Backgrounds sind. Für den Zuhörer ergeben sich dabei völlig neue Einblicke in ein bereits bekanntes Thema. Es macht einfach Spaß einer Diskussion zu folgen, die kontrastreich ist und zum Denken anregt.
Eine solche abwechslungsreiche Experten-Runde fand sich zum Trend-Event Digital Trust Matters ein. Organisiert von uns, Blockchain HELIX, und unserem Partner evan.network luden wir hochkarätige Blockchain-Experten und Vertrauens-Experten, am Donnerstag den 12. März, in das FinTech Headquarter ein. Das Thema des Abends: Digitales Vertrauen und wie die Blockchain-Technologie ein vertrauensvolles digitales Miteinander fördern kann.
Bei der Paneldiskussion waren dabei:
- Dr. Harry Behrens — Leiter der Blockchain Factory bei Daimler Mobility
- Eva Schulte-Austum — Vertrauens-Expertin, Wirtschaftspsychologin, Speaker, Coach, Autorin
- Stephan R. Peters — Leiter des Geschäftsfelds Identität und Betrugsprävention bei SCHUFA Holding AG
- Prof. Wolfgang Prinz — Stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer FIT
Ghazaleh Koohestanian, CEO von Re2you GmbH, war leider verhindert. Wir freuen uns aber, sie bei zukünftigen Events bei uns begrüßen zu dürfen.
Die Moderatoren des Abends waren Oliver Naegele, Gründer und CEO von Blockchain HELIX und Thomas Müller, Mitgründer und CEO von evan.network.
Trotz allgemeiner Unsicherheit aufgrund des Coronavirus, siegte die Neugierde bei vielen. Das Event war dementsprechend gut besucht, für genug Desinfektionsmittel war gesorgt. Bei Drinks und Flying Dinner entstand schon zu Beginn eine ausgelassene Stimmung zwischen den Teilnehmern.
Das Live-Video vom Event kannst du bei uns auf Twitter nachschauen.
Der Panel-Diskussion ging ein interaktives Quiz voraus, um die Zuhörer auf die Themen des Abends einzustimmen. Eine Frage brachte dabei viele zum schmunzeln: “Wie viele Kleinkinder in Deutschland unter zwei Jahren besitzen bereits einen sogenannten “digitalen Fußabdruck”? 10%, 30%, 50% oder doch ganze 90%?”
Richtig ist Letzteres: 90% aller Kleinkinder unter zwei Jahren sind bereits im Internet zu finden (dazu zählen z.B. Fotos des Kindes, die von den Eltern gepostet werden). Das zeigt ganz klar, dass Datenschutz wichtig für jeden Einzelnen und unabhängig vom Alter ist. Selbst wenn man bewusst seine Daten zu schützen versucht und so wenig wie möglich über sich im Internet preisgibt, hinterlässt man immer einen digitalen Abdruck. Auch Kleinkinder, die noch nicht mal wissen was das Internet ist.
Wenn du wissen möchtest, welche deiner Daten von Internet-Unternehmen gesammelt werden, klick hier.
Blockchain-basierte Digitale Identitäten
Die Thematik der Diskussionsrunde könnte kaum aktueller sein: Was braucht es, um nachhaltig Vertrauen in der digitalen Welt zu erschaffen? Können neue Technologien, wie beispielsweise die Blockchain-Technologie (Distributed Ledger Technology), digitale Interaktionen authentisch und vertrauensvoll machen?
Um den Spannungsbogen nicht unnötig hinauszuzögern: Ja, können sie. Tatsächlich ermöglicht die Blockchain-Technologie einen grundlegend neuen Ansatz für die Verwaltung der Daten der Internet-Nutzer, nämlich selbstverwaltete Digitale Identitäten.
Der Nutzer ist nicht mehr abhängig von einem zentralen Anbieter, der seine Daten speichert und sie ihm zur Verfügung stellt, denn die dezentrale Natur einer Blockchain ermöglicht eine selbstbestimmte Verwaltung der eigenen Daten. Zusätzlich können Daten fälschungssicher und beständig gespeichert werden. Also bestens geeignet für sensitive Identitätsdaten, auf die man nur selbst Zugriff haben möchte.
Ein Einführung in das Konzept selbstverwalteter Digitaler Identitäten findest du hier.
Durch sichere Digitale Identitäten kann man sich der Authentizität des digitalen Gegenübers sicher sein. Böswillige Nutzer können nicht mehr die (Pseudo-)Anonymität des Internets für die gezielte Verbreitung von Fake-News und Hassnachrichten nutzen. Online-Betrug, bei dem Personen die digitalen Identitäten Anderer annehmen, wird ebenso der Vergangenheit angehören. Unser digitales Leben wird damit mindestens so vertrauensvoll wie unser reales Leben. Wenn nicht sogar noch vertrauensvoller.
Der stellvertretende Institutsleiter des Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik FIT, Prof. Wolfgang Prinz, ging noch einen Schritt weiter. Für ihn zeigte die Paneldiskussion “welches Potenzial die Blockchain als Netzwerkinfrastruktur für sichere Transaktionen hat. Dies geht weit über die Verwaltung digitaler Identitäten hinaus, sondern bietet Unternehmen die Möglichkeit ihre Produkte mit digitalen Zusatzdiensten auszustatten, die sie selbstbestimmt und unabhängig von zentralen Plattformen betreiben.”
Auch Unternehmen können die Blockchain-Technologie wirksam einsetzen, wie zum Beispiel bei Marktplätzen für digitale Dienste ohne eine zentrale Autorität. Dort bieten Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an, ohne einen kostspieligen Intermediär als Vertrauens-Garant zu benötigen. Denn die Blockchain-Infrastruktur bildet eine gemeinsame Vertrauensbasis, für Unternehmen und Nutzer gleichermaßen.
Für den Leiter des Geschäftsfelds Identität & Betrugsprävention bei der SCHUFA, Stephan R. Peters, hingegen ist nicht die Blockchain-Technologie der Knackpunkt, sondern die Nutzerakzeptanz:
“Digitale Identitäten über die Blockchain werden funktionieren. Die drängende Frage ist aber: Wie wird eine Digitale Identität sicher und verbraucherfreundlich gestaltet?”
Nutzerakzeptanz als große Herausforderung
Der Schwerpunkt der Diskussion verschob sich daraufhin zu der Nutzerseite und wie das schlummernde Potenzial sicherer Digitaler Identitäten auf Blockchain-Basis auch von Privatpersonen genutzt werden kann. Deutschlands bekannteste Vertrauens-Expertin, Eva Schulte-Austum, wusste genau, was es braucht, damit Nutzer Vertrauen zu neuen Produkten und Technologien fassen. Der Nutzer ist ein Gewohnheitstier und mag es bequem; es braucht also seine Zeit, bis er sich von bisherigen Produkten löst. Dass Lösungen für selbstverwaltete Digitale Identitäten ein absolut hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit brauchen, stand dabei gar nicht erst zur Debatte.
Laut Eva, sind Erstanwender von innovativen Lösungen wichtige Beschleuniger für die Nutzerakzeptanz, durch ihre Reputation fassen andere Nutzer schneller Vertrauen zu den Produkten oder Dienstleistungen.
Für Moderator Thomas Müller stand die Vertrauensfrage ebenso im Mittelpunkt. So fasste er das Event wie folgt zusammen:
“Ganz Abseits von Blockchain und digitalen Identitäten, Stand der Abend im Zeichen des Vertrauens. Die Diskussion im Panel hat gezeigt, dass für Vertrauen mehr benötigt wird als Technologie. Vor allem sind innovative Vertrauensgeber gefragt, die als Wegbereiter der digitalen, vertrauensvollen Kooperation dienen.”
Zu guter Letzt danken wir allen Teilnehmern, dass sie unser Event trotz widriger Umstände besucht haben. Unser Dank gilt ebenso den Panelisten, die mit ihren vielfältigen Meinungen und tiefgründigen Ansichten eine lebhafte Diskussion erst möglich gemacht haben. Das abschließende Fazit zum Event kommt von unserem Gründer Oliver Naegele:
“Ein großartiger Rundflug, um das Thema Digitales Vertrauen aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Alle Teilnehmer inklusive der 4 Experten waren sich der überragenden Bedeutung des Themas einig: am Ende kommt es auf vertrauensvolle Digitale Identität an. Eine wirklich großartige Diskussion, die erst den Anfang darstellt. Wir freuen uns auf weitere spannende Events zu diesem Thema.”
Falls dir dieser Event Recap gefallen hat, dann folge unserem Blog und unserem Twitter. Auf unserer Webseite werden wir alle bevorstehenden Events von und mit Blockchain HELIX ankündigen. Falls du auch bei einem unserer Events dabei sein möchtest, bleibe auf dem Laufenden und melde dich an — schon bist du dabei. Wir freuen uns auf dich.
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