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BigGAN und die Metamorphose von einfach Allem

4 min readDec 9, 2021

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Veröffentlicht/published in Merzazine (2018.12.18).

Digitale Metamorphosen

Aber BigGAN als ein kreativer Kunstmotor ist nur der Anfang einer unendlichen Reise tief in den Geist einer Maschine.

Francisco de Goya

Wie Goya einst meinte,

El sueño de la razón produce monstruos (Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer)

aber ich nehme die Freiheit zu behaupten:

Der tiefe Schlaf (deep dream) der künstlichen Intelligenz bringt Wunder hervor.

Gut, einige davon sind allerdings tatsächlich ziemlich gruselig.

Die Digitalisierung ermöglicht uns Arbeitsabläufe, die in den langweiligen analogen materiellen Bereichen unserer Realität nicht möglich wären. BigGAN erlaubt uns zum Beispiel die Metamorphose von zwei Dingen ineinander. Was auch immer das ist.

Probieren Sie also zum Beispiel die Standardeinstellungen mit zwei völlig zufälligen Entitäten aus:

Verwandeln wir nun einen Yorkshire Terrier in ein Space Shuttle (denn warum eigentlich nicht?). Das spannende ist: KI sagt nie “nein”, es gibt keine Fehlermedungen, keine Abstürze oder Facepalms. Sie macht’s einfach.

Yorkshire Terrier => Raumfähre

Sie können die Veränderungsgrade deutlich sehen — und die Zwischenzustände sind höchst interessant. Die Chimären — oder Schönheiten — des Transfers. Interessant ist, dass die Anfangs- und End-Images ja fast fotorealistisch wirken. Vor allem die Naturhintergründe.

Warum das so ist?

Ich habe dafür zwei Erklärungen:

  1. Natürliche Hintergründe sind am häufigsten im Bildpool vorhanden und werden zum Training der neuronalen Netze verwendet. Denn auch als ein “Beiwerk”, z.B. als Hintergrund, dennoch sie sind immer präsent.
  2. Pareidolie. Das ist unser Gehirn, das versucht, vertraute Motive zu erkennen. Wir können schnell einige Störungen und seltsame Artefakte entdecken, besonders bei bekannten Objekten wie Gesichtern und Körpern. Aber unser Gehirn kümmert sich nicht wirklich um die visuellen Anomalien eines Astes oder einer Landschaft, die für das Überleben nicht relevant sind. Ja, eine alte Geschichte aus den alten Tagen. Sie wissen schon, Mammuts, Holzkeulen und so. Überlebensnotwendig war es, eher ein Busch mit einen Tiger zu verwechseln und mehr aufzupassen, als den Fleischfresser direkt vor sich nnicht merken zu können.

Schauen Sie zum Beispiel das hier an: Megalithisches Bauwerk => Schreibmaschinentastatur

Beides — der Megalith und die Schreibmaschine sieht auf den ersten Blick so vertraut aus. Auf den ersten Blick. Betrachtet man die Tasten der Schreibmaschinentastatur oder die Hintergründe hinter den Megalithen genauer an, stellt man fest, dass nichts so aussieht, wie man es kennt. Es sind — mal wieder! — weder Illustrationen noch Simulationen der Objekte, sondern vielmehr ein visuelles Konzept einer Idee. Interessanterweise sogar im Falle einer Schreibmaschine, die im Durchschnitt eine ähnliche Anzahl von Tasten haben sollte.

Es sei denn, es handelt sich um eine alte japanische Schreibmaschine mit 2273 Zeichen auf der Tastatur.

Die Transformationen zwischen zwei inkompatiblen Einheiten sind faszinierend.

Hier sehen Sie die kurze Zusammenfassung von Kafkas “Die Verwandlung”. In Varianten.

Oder die Kutsche von Aschenbrödel — mangels Kürbis im Trainingsdatenset verwandelt sie sich um Mitternacht in einen Blumenkohl.

Oder ein Wissenschaftler in seiner akademischen Robe wird nach einigen Teleportationsvorfällen zu einer Fliege (OK, Jeff Goldblum war eigentlich lässig gekleidet).

Welche weiteren Metamorphose-Geschichten kennen Sie noch? Welche könnten wir mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz hier illustrieren?

In meiner Serie “KI & Kreativität” möchte ich mit Ihnen die neuesten Tendenzen beobachten, neue Tools ausprobieren und die #KI-Künstler vorstellen.

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Vladimir Alexeev
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