P.E.C.H. oder Shit happens

Claudia Sommer
Island Peak
Published in
3 min readJul 25, 2017

Letzte Woche war ich im wunderschönen Budapest Freunde besuchen und natürlich wird auch im Urlaub für Island Peak trainiert. Laufen stand auf dem Programm. Soweit so gut. Nur eines Morgens als ich meinen 10k Run zur und auf der schönen Margareteninsel machen wollte, bin ich mal ziemlich böse die Treppe runtergestürzt. Da jemand der Ansicht war, vor 6:00 das Treppenhaus mit einen Wasserschlauch abspritzen zu müssen. Man sagte mir das ist in Ungarn so üblich. Andere Länder, andere Sitten…

Morgenlauf an der Donau bei Sonnenaufgang

Also, ich habe eine Etage im Flug genommen und bin volle Kanne auf das Steißbein geknallt. Ich habe mich gleich einen Zentimeter kleiner gefühlt, so zusammengestaucht war mein Körper. Der Schmerz war so groß, dass ich gleich mental abgeschaltet habe und mich nur gefragt habe, warum ist es überall so nass… Vor lauter “Schmerz-Schock” bin ich dann tatsächlich noch 5k gelaufen. Sollte bitte keiner nachmachen! Es ist immer wieder erstaunlich zu was doch unsere Körper fähig sind.

Also was macht man, wenn man sich übelste Prellungen zuzieht?

  • Pause einlegen
  • Eis zum sofortigen Kühlen der betroffenen Stelle organisieren
  • Compression der betroffenen Stelle wenn irgendwie möglich
  • Hochlagern des Körperteils

Kurz gesagt: P.E.C.H.

Damit mich dieser Unfall nicht komplett für Wochen aus dem Training schmeisst, habe ich noch zusätzlich eine leichte Massage und Lymphdrainage in Budapest machen lassen. Zuhause bin ich umgehend zu meiner Osteopathin und habe das mal komplett aufdehnen lassen, war auch schmerzhaft… seitdem behandel ich meinen Hintern mit Wärme und dehne weiter brav meinen unteren Rücken und mein Becken auf.

Heute habe ich mal den ersten kleinen Testlauf gemacht und das ging schon relativ gut. Ich denke ab kommenden Samstag kann ich dann wieder beschwerdefrei Laufen gehen.

Shit happens — Mal sehen ob schon wieder was geht

Also, warum schreibe ich das und was nehme ich für mich mit?

  1. Ich weiß nun, dass ich auch unter größten Schmerzen laufen kann, dass ist im Himalaya nicht ganz unwichtig, da die Rettung per Helikopter schwierig ist und man in der Regel erstmal irgendwo hinlaufen muss, wo überhaupt ein Heli landen kann.
  2. Die P.E.C.H. Regel einzuhalten hilft ungemein bei einer schnellen Genesung
  3. Es ist gut sein Training nicht ohne Reserven für Verletzungen und/oder Krankheiten zu planen. Ich fange früh genug mit dem Training an, so dass eine Zwangspause kein Problem darstellt, pünktlich in eine ausreichende Form zukommen.

Von Schmerzsalben und Tabletten rate ich ab, insofern es sich nicht um einen absoluten Notfall handelt, denn sie verleiten nur dazu, den Schmerz nicht wahrzunehmen und in eine Überbelastung zu gehen, was eine Verletzung in der Regel nur verschlimmert.

Wer in europäischen Gefilden wandern geht, dem empfehle ich Eisspray mitzunehmen. Gehört für mich in jedes FirstAid Kit. In den Bergen kann immer was passieren… man rutscht aus oder knickt um, etc.

Shit happens and you never know!

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Claudia Sommer
Island Peak

A passionate visionary with over 20 years of experience in the digital world, strategically, creatively and technically