SEO aus UX Sicht — Teil 3: eine gute User Experience

Marlena Reinke
Jung von Matt TECH
Published in
5 min readApr 20, 2023

Als UX Designer:in ist einem die Wichtigkeit einer guten User Experience bewusst und wir arbeiten ständig daran, dieses Ziel zu erreichen. Auch Google achtet darauf und definiert damit einige SEO-Richtlinien, die wir bei einem Webseiten-Relaunch beachten sollten.

Im ersten und zweiten Teil dieses Artikels haben wir die Bedeutsamkeit einer klaren Struktur und relevanten Contents kennen gelernt. Doch wie erzeugen wir eine gute User Experience? Damit beschäftigen wir uns im dritten und letzten Teil: SEO aus UX Sicht — Teil 3: eine gute User Experience.

Hierzu sollten wir uns beim Aufbauen der Seiten in die Nutzer:innen hineinversetzen. Gewisse Module und ein bestimmter Aufbau können User Journeys erzeugen und die Nutzer:innen so schnell an ihr Ziel bringen. Ein wichtiger Punkt beim Vermitteln von Informationen ist Glaubwürdigkeit — Trust. Erst wenn ein Inhalt glaubwürdig erscheint, die Nutzer:innen der Seite also vertrauen, kommt es zu weiteren Klicks, Registrierungen oder Kaufabschlüssen.

Expertise, Authority und Trust (E-A-T)

Trust ist nicht nur aus Nutzersicht wichtig, sondern auch ein Google Rankingkriterium. Anhand der Google Quality Rater Guidelines prüft Google die Inhalte einer Seite auf Expertise, Authority und Trust (E-A-T). Durch Fachwissen oder eine besondere Position im Markt zeigen wir, dass wir Expert:innen in unserem Bereich bzw. in unserer Branche sind.

Als Expertise bezeichnet Google Inhalte mit Fachkenntnissen, die vor allem an den Erfahrungen von Autor:innen gemessen wird. Sind die Autor:innen Expert:innen bzw. Spezialist:innen auf dem Fachgebiet? Eine Person, die aus ihrem Bereich berichtet, mit dem sie sich tagtäglich beschäftigt, hat laut Google eine höhere Expertise als Journalist:innen, die die Informationen durch Recherche gesammelt haben.

Eine weitere Möglichkeit die Expertise hervorzuheben, ist das Setzen von Links auf andere themenrelevante, qualitativ hochwertige Seiten. Hierdurch stützen wir Aussagen und machen unsere Seite zu einer qualitätvollen Quelle.

Autorität misst Google u.a. durch Links, die auf unsere Seite führen, aber auch daran, ob wir bereits bekannt sind. Wird der Name der Seite, der Name der Expert:innen oder das Fachwissen direkt gesucht?

Zu guter Letzt: Trust. Dabei geht es nicht nur um glaubwürdige Inhalte, sondern vor allem um die grundsätzliche Sicherheit der Seite. Auch hier spielen Links eine Rolle, genauso wie positive Bewertungen, ein Kundenservice, Datenschutzrichtlinien und eine SSL-Verschlüsselung.

Wie können wir neben den technischen Sicherheitsmaßnahmen schon im Konzept dafür sorgen, dass Google uns anhand dieser Aspekte positiv bewertet? Ein wichtiges Modul kann z.B. eine Quote sein. In dieser Quote gibt ein:e namentlich erwähnte:r Expert:in Fachwissen ab, das den restlichen Inhalt unterfüttert und glaubwürdiger macht.

Aber auch das Einbinden von Kundenbewertungen oder Meinungen von User:innen können Nutzer:innen überzeugen. Sehen Nutzer:innen, dass andere dem Produkt oder der Seite trauen und es positiv bewerten, wird es vertrauens- und glaubwürdiger.

Ein Modul, dass die Gütesiegel, Zertifikate oder Testergebnisse abbildet, hilft dabei zu zeigen, dass z.B. das Produkt geprüft ist. Hierdurch entsteht bei den Nutzer:innen ein gutes Gefühl, da eine externe Prüfung vorliegt, die somit einen vermeintlichen Betrug ausschließen könnte.

FAQ-Module oder FAQ-Seiten zeigen den Nutzer:innen, dass wir sie und ihre Fragen verstehen. Sie müssen nicht lange suchen und finden themenrelevante Fragen und Antworten. Sie fühlen sich verstanden und bauen Vertrauen zu den Inhalten auf.

Illustration: Marlena Reinke, Animation: Anja Lindner

User Flow

Ein wichtiger Faktor, um eine gute UX zu erzeugen ist eine klare Linkstruktur und das Setzen von internen Links. Die wichtigsten Inhalte sollten daher in der Navigation verlinkt sein. Aber auch innerhalb der Seite können Verlinkungen zu den jeweiligen Themen nützlich sein. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass den Nutzer:innen klar kommuniziert wird, was bei dem Klick auf einen Button passiert. Call-to-Actions können damit z.B. sein: „Jetzt registrieren“ oder „Zum Download“. In Ankertexten sollten relevante Keywords genutzt werden, damit die Nutzer:innen verstehen, was sie auf der verlinkten Seite erwartet.

Title und Description

Was unsere Seite zusätzlich noch braucht ist ein Titel und eine Beschreibung, und zwar jede einzelne Seite. Nutzer:innen stellen eine für uns themenrelevante Suchanfrage an Google, es werden Suchergebnisse angezeigt und der/die Nutzer:in entscheidet sich bestenfalls für unser Suchergebnis. In diesem Moment beginnt die User Journey für unsere Seite. Die Bedingung dafür ist die Entscheidung der Nutzer:innen unsere Seite zu wählen.

Der „Meta-Description-Tag“ ist eine kurze und prägnante Zusammenfassung des Inhalts einer Seite, der es den Nutzer:innen ermöglicht zu entscheiden, ob sie den Ansprüchen entspricht. Das Description-Tag wird nicht auf der Webseite selbst angezeigt, genauso wie der Titel. Je ansprechender und aktivierender Titel und Description sind, desto eher klicken Nutzer:innen auf diese Seite, wodurch höhere Klickraten erzielt werden. Nur wenn die Nutzer:innen klicken, bleibt die Seite auch oben im Ranking.

Sind die beiden Dinge nicht vorhanden, rankt Google unsere Seite schlechter und zieht sich den Titel meistens aus der ersten Headline der Seite. Dieser muss allerdings nicht zwangsläufig die Thematik der gesamten Seite beschreiben. Beim Schreiben der Titel und Beschreibungen sollte auf die Länge geachtet werden. Sind sie zu lang, werden sie in den Suchergebnissen abgeschnitten, was die Klickrate häufig reduziert. Ein Titel sollte zwischen 30 und 65 Zeichen lang sein, eine Description zwischen 120 und 320.

Fazit

Dies sind nur einige Punkte, die zu einer guten User Experience beitragen. Allerdings denke ich, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung machen, wenn wir uns auf diese grundlegenden Thematiken besinnen: Wie schaffe ich Vertrauen und einen verständlichen, sinnvollen User Flow?

Zusammen mit den Thematiken des ersten und zweiten Teils dieses Artikels haben wir das SEO-Universum nur gestriffen. Beachten wir diese 3 Schritte als UX Designer:in in unserem Arbeitsprozess und auch in dem Arbeitsprozess der anderen Teammitglieder:innen, sind die Segel in Richtung SEO-Optimierung gehisst. SEO ist nichts, was einmalig gelernt wird. Google passt seine Algorithmen laufend an. Folglich können auch wir dauerhaft weiter lernen.

Manchmal ist es sicher nicht einfach Konzept, Design, Texte und Development zu 100 Prozent den Google SEO-Richtlinien anzupassen. Ein wenig ist dennoch besser als gar nicht und häufig ist der Mittelweg schon ein Anfang. Also viel Erfolg bei dem Kampf um Platz 1 in den Google Suchergebnissen, der durch diesen Artikel womöglich leichter in Angriff zu nehmen ist.

Hier geht’s zur englischen Version: https://medium.com/jung-von-matt-tech/seo-from-ux-perspective-part-3-a-good-user-experience-ded3f22be739

Jung von Matt/TECH ist eine datengetriebene und technologieorientierte Agentur innerhalb der Jung von Matt-Gruppe. Jung von Matt ist — gemessen an den Auszeichnungen für Kreativität und Effizienz — die erfolgreichste Werbeagenturgruppe im deutschsprachigen Raum. Wir helfen unseren Kunden und Partnern, digitale Pioniere zu werden, indem wir Technologie und Daten nutzen, um digitale Plattformen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die Momentum schaffen.

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