Das Besondere an Taiwans Geschichte

Mia Chen
Kitta-Insel.de
Published in
11 min readSep 21, 2019

Wegen der Kitta-Insel habe ich mich auf eine Reise der Neuentdeckung Taiwans begeben. Um ehrlich zu sein, sind meine Taiwan-Kenntnisse wahrscheinlich schlechter als die von Schülern. Viele Dinge habe ich auch in der Schule gelernt, aber nachdem ich angefangen habe zu arbeiten, habe ich auch viel wieder vergessen. Das ist wie mit meinem Englisch und wie wenn man mit einem Boot gegen den Fluss anfährt. Wenn man nicht weiter fährt, dann treibt man einfach zurück. Haben Sie auch eine ähnliche Erfahrung gemacht? Dann habe ich versucht, meine Taiwan-Kenntnisse wieder aufzufrischen. Jetzt teile ich mit Ihnen ein taiwanisches Geschichtsbuch, das ich in letzter Zeit gelesen habe.

Es gibt ein paar Fragen, auf deren Antwort Sie wahrscheinlich gespannt sind. Wo liegt Taiwan? Wer lebt in Taiwan? Was gibt es Besonderes in Taiwans Geschichte? Durch das Lesen des Artikels können Sie eine paar Vorstellungen von Taiwan bekommen.

In einem früheren Artikel habe ich Ihnen erzählt, dass Taiwan ungefähr so gross wie Baden-Württemberg ist. Die Insel dieser Größe in Süßkartoffelform liegt östlich von China und dazwischen gibt es ein Meer: die Formosastraße/die Taiwanstraße. Im Norden von Taiwan befindet sich Japan, im Süden die Philippinen, und im Osten von Taiwan brandet der Pazifische Ozean. Taiwan liegt an einem Ort, an dem die Nachbarländer natürlicherweise vorbeifahren müssen. Taiwan liegt einfach vor ihrer Haustür. Wem gehört Taiwan, hieß es früher(oder jetzt auch?), damit der Weg vor der Tür noch breiter und ohne Hindernisse ist.

Taiwan ist so bunt — vom Anfang bis heute

In der Eiszeit gab es noch keine Formosastraße zwischen China und Taiwan. Man konnte von China einfach zu Fuß nach Taiwan laufen. Nachdem die Eiszeit vorbei war, hat sich die Formosastraße gebildet. Die Leute, die zuvor nach Taiwan gekommen waren, konnten nicht mehr zurück nach China gelangen und haben deswegen in Taiwan gelebt. Wir gehen davon aus, dass die Menschen, die damals von China herüber gekommen sind, aus dem Süden von China oder aus Südostasien kamen. Die ältesten Überreste von Menschen in Taiwan, die wir gefunden haben, stammen aus der Changbin-Kultur (vor 20.000–25.000 Jahre, in Taidong). Damals war Taiwan noch mit China verbunden. Sie konnten schon das Feuer benutzen. Wir wissen nicht, ob diese Menschen die Vorfahren der taiwanischen Ureinwohner sind. Von der nachfolgenden Kultur (Dapenkeng Kultur, zwischen 4.000 and 3.000 v.Chr. , in der Jungsteinzeit) denken die Wissenschaftler, dass sie die Vorfahren der taiwanischen Ureinwohner sind. In der Vorgeschichte haben schon viele Völker, die sich mit Schiffen fortbewegen, auf Taiwan gelebt. Die Vorfahren der Taiwaner sind mit dem Schiff über das Meer gekommen, dann sind ein paar von ihnen zu den Philippinen und nach Indonesien gefahren. Nach Westen bis Madagaskar, nach Osten bis zu den Osterinseln und nach Süden bis Neuseeland haben sie sich ausgebreitet. Ich habe an einer Dorfführung in Hualien (eine Stadt im Osten Taiwans) teilgenommen. Da haben wir ein sich selbst-bewegendes Haus der Vorfahren von Taiwans Ureinwohnern gesehen. Der Führer hat erzählt, als die Maori auf Kulturreise in Taiwan waren und das Haus gesehen haben, konnten sie es nicht glauben, dass sie die gleiche Technik des Hausbaus auf der Nordhalbkugel sehen können. Sie fühlten sich, als ob sie zu Hause wären. Die Wissenschaftler haben auch viele Objekte wie Münzen und Keramik aus China oder Kupfer mit einem Kamelzeichen aus Mittelasien gefunden, die mit dem Handel in Verbindung stehen. Sie haben auf den Philippinen, in Thailand und Vietnam auch Jade aus Taiwan gefunden, die ein paar tausend Jahre alt ist.

Danach gliedert sich Geschichte Taiwans in fünf Perioden:

1. Europäische Mächte (1624–1662)
Haben Sie schon einmal von “Ilha Formosa” gehört? Das war die Beschreibung von Taiwan, als die Portugiesen Taiwan entdecken haben. Es bedeutet: die schöne Insel. Ich habe irgendwo gelesen, dass manche Wissenschaftler denken, was die Portugiesen damals gesehen haben, war wahrscheinlich eine Insel, die im Norden von Taiwan liegt. Aber wenn Menschen in anderen Ländern der Welt “Formosa” erwähnen, denken sie alle an Taiwan. Die Niederländische Ostindien-Kompanie ist danach nach Tainan gekommen. Sie haben gedacht, dass Taiwan ein guter Ort für sie ist, um mit anderen Ländern Handel zu treiben, weil Taiwan zu niemandem gehört. Das Klima ist warm genug für die Landwirtschaft und es gab zudem Formosa-Sikahirsche. Sie haben dann Reis, Rohrzucker und die Haut des Formosa-Sikahirsches exportiert und eine Kolonialverwaltung eingerichtet. Damals habe sie auch Mangos und Erbsen eingeführt und angebaut. Speisen wie getrocknete Mango mit Knoblauch-Sojasosse und Tomaten mit Ingwer-Sojasosse werden erfunden. (Mango mit Eisflocken ist sehr berühmt in Taiwan. Es ist gut , wenn man im heißen Sommer den Körper abkühlen will.) Die Niederländer haben in Taiwan Schulen gebaut. Sie lehrten Pingpu-Völkern (eine Gruppe der indigenen Völker Taiwans) die lateinischen Buchstaben, die von den Pingpu-Völkern im Handel mit den Han-Völkern (die Leute, die aus China kommen) in Verträgen benutzt wurden. Die Pingpu-Einwohner hatten viel Kontakt mit den Han-Völkern. Manche haben sogar Han-Menschen geheiratet und ihre Familienamen verändert. In dieser Zeit gab es auch christliche Missionare, aber nachdem die Niederländer Taiwan verlassen hatten, sind die lateinischen Buchstaben und die Religion auch langsam wieder verschwunden. In Tainan kann man die Ruinen der Festung der Niederländer sehen: Fort Zeelandia und Fort Provintia. Zwei Jahre, nachdem die Niederländer nach Taiwan gekommen sind, haben auch die Spanier (1626–1642) Taiwan besetzt- den Norden der Insel. Sie haben mit den Niederländern gekämpft und verloren. Heutzutage kann man in Tamsui noch die Burg “Fort San Domingo” besuchen.

2. Königreich Dongning(1662–1683)
Das war die Zeit, in der der Ming-Loyalist Zheng Chenggong und seine Nachkommen Taiwan regiert haben. Zheng Chenggong hat in Taiwan eine neue Ausgangsbasis für die Rückeroberung Chinas gefunden.(Die Qing-Dynastie ist die letzte Dynastie in China, die Ming-Dynastie ging Qing voraus. ) Er hat die Niederländer besiegt. Sein Sohn, Zheng Jing, hat mehr Infrastruktur in Tainan aufgebaut als andere Herrscher in dieser Epoche. Zheng Jing hat den Konfuzianismus nach Taiwan gebracht. Er hat den ersten Konfuziustempel (mit einer Schule) errichtet und einen Test für die Laufbahn als Beamte eingeführt.

3. Qing-Dynastie (1683–1895)

Kangxi, der Kaiser der Qing-Dynastie, wollte das Königreich Dongning zerstören. Er hat Shi Lang befohlen, dass er Taiwan erobern sollte. Die Regierung in Taiwan verhielt sich sehr passiv. Der Kaiser hat 3 Verbote verkündet: man darf nicht ohne eine Erlaubnis nach Taiwan fahren, man darf keine Familie mitnehmen, die Leute, die aus Chaozhou und Huizhou (Kanton) stammen, dürfen nicht nach Taiwan einreisen, weil es viele Piraten gab, die auch aus den beiden Gebieten kamen. Aber es fanden sich auch Leute, die heimlich nach Taiwan gingen, weil sie in ihrer Heimat nicht leben konnten und sie gehört hatten, dass Taiwan sehr reich sei. Sie sind über die gefährliche Formosastraße nach Taiwan gekommen. Sie waren nicht verheiratet, hatten keine Familie, keine Grundstücke und keine Arbeit. Später haben etliche von ihnen Pingpu-Taiwaner geheiratet. Die Taiwaner haben deshalb zu 80 % die Chance, ein bisschen das Blut der Vorfahren der taiwanischen Ureinwohner in sich zu tragen.

Damals gab es hatte viele Probleme in der Gesellschaft. Und die Beamten, die aus China kamen, durften nur 3 Jahre in Taiwan arbeiten. In solch kurzer Zeit und so weit weg von dem Kaiser ist es kein Wunder, dass die Beamten in Taiwan ein bisschen ein Durcheinander angerichtet haben. Da gab es zum Einen viele Völker, die sich gegen die Regierung stellten. Ausserdem gab es noch die Konflikte zwischen den Ureinwohnern und den Han-Völkern oder zwischen den Han-Völkern selbst. Sie haben wegen verschiedener Interessen oder wegen Unterschieden in ihren Kulturen miteinander gekämpft. Vorher haben die Leute zusammen gelebt, nachher haben sie durch die Sprache abgegrenzt. Manche Aborigines(Ureinwohner) haben mit den Han-Völkern zusammen gelebt, manche haben in den Bergen oder im Osten von Taiwan gewohnt. Es gab sogar Grenzsteine oder einen Graben, damit die Leute nicht in ein fremdes Gebiet kommen. Viele Leute denken, dass die Aborigines unkultiviert sind. Wissen Sie was? Wenn die Aborigines über die Grenze gingen, wurden sie von den Han-Völker getötet, in einer Suppe gekocht und bei einer Feier gegessen. Die Konflikte sind zum Ende der Qing-Dynastie langsam seltener geworden, und in der japanischen Kolonialzeit verschwunden. Die Gründe liegen wahrscheinlich darin, dass die Leute den Ort, wo sie wohnen, mitsamt den Menschen und Kulturen langsam angenommen bzw. akzeptiert haben. Vielleicht liegt es auch daran, dass damals immer neue Einwanderer gekommen sind, oder daran, dass sie einen neuen gemeinsamen Feind (Japan) hatten?

Bis zum Ersten Opiumkrieg wollte China nicht mit anderen Ländern handeln oder Beziehungen pflegen. In dem Krieg hat China gegen westliche Kolonialmächte verloren. China wurde gezwungensich anderen Ländern für den Handel zu öffnen. Großbritannien wollte verstärkt Handel treiben und die christliche Religion verbreiten. Sie haben mit Frankreich zusammen gearbeitet, um China zu bekämpfen. Daraufhin hat China mit den beiden Verträge abgeschlossen. Einer der Verträge hat mit Taiwan zu tun. In der Pekinger Konvention steht, dass China die Häfen in Taiwan öffnen muss. Dies sind die Häfen in Tamsui, Keelung, Tainan und Kaohsiung. Sie wollten Tee, Rohrzucker und Kampfer in die Welt verkaufen. John Dodd, ein Schotte, ist nach Taiwan gekommen und hat im Hügelland um Taipeh Teepflanzen angebaut. Er hat den Formosa Tee in New York verkauft. Der Formosa Tee wurde sehr beliebt und bald verkaufte er den Tee weiter in der ganzen Welt. Damals machte Tee über die Hälfte der Exportsumme Taiwans aus. In Taiwan wachsen auch viele Kampferbäume. Kampfer ist ein Ausgangsstoff von Zelluloid. Das erste Mal, dass ich von Zelluloid gehört habe, war wegen der Verwendung in alten Trickfilmen.

Die Anbaugebiete des Tees und des Kampferbaums liegen im Norden, deswegen hat sich das Zentrum der Wirtschaft auch in den Norden verlagert. Die Missionare haben in Taiwan Schulen und Krankenhäuser gegründet. Sie haben die Bibel in die taiwanische Sprache übersetzt und erste Druckerpressen mitgebracht. Bald hatten wir die erste Zeitung: die Kirchenzeitung. Nach dem Chinesisch-Französischen Krieg hat das Kaiserreich Liu Mingchuan nach Taiwan geschickt. Er war der erste Gouverneur, der Taiwan regierte, nachdem die Qing-Dynastie Taiwan als eine eigene Provinz eingerichtet hat. Er hat die Politik, die schon in China nicht funktionierte, mit nach Taiwan gebracht :-). Die erste Eisenbahn, das erste Energieversorgungsunternehmen und die erste Telegrafenleitung der Qing-Dynastie, das gab es alles in Taiwan. Taiwan war damals die am weitesten entwickelte Provinz Chinas.

4. Japanische Kolonie (1895–1945)

Nach dem Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg mussten die Qing Taiwan und die Penghu-Inseln an Japan abgeben. Am Anfang wollten die Taiwaner selbst nicht, dass sie eine Kolonie von Japan werden. Aber die Beamten und Soldaten, die aus China kamen, waren wie Räuber. Sie haben den Taiwanern viele Güter geraubt. Die Gesellschaft war in Unordnung. Die Taiwaner haben sich entschieden, sich zu ergeben. Sie hofften, dass Japan ihren Alltag in Ordnung bringen würde. Die Schwerpunkte zu Beginn der japanischen Regierung waren der Aufbau eines besseren Medizinsystems und die Verbesserung des Umwelt- und Seuchenschutzes. Sie haben in Taiwan auch in großem Maßstab Infrastruktur wie Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle errichtet und zudem die Geologie, die Familien, die Gesellschaft, die Berge, Wälder und einheimischen Bräuche untersucht. Alle Kinder mussten in die Schule gehen. In der Zeit gab es trotzdem viele Leute, die gegen Japan aufbegehren wollten. Nach grossen Kämpfen stellten sich die Taiwaner schließlich auf friedliche Art und Weise gegen die japanische Kolonialverwaltung. Es gab zahlreiche soziale Bewegungen in dieser Zeit. Schlussendlich hat die japanische Kolonialverwaltung zugestimmt, dass die Taiwaner eine Wahl abhalten dürfen. Obwohl viele Leute der Meinung waren, dass es keine “richtigen” Wahlen waren, war es dennoch die erste Wahl in Taiwan, und ein weiterer Entwicklungsschritt für alle Taiwaner.

1929 ereignete sich die Weltwirtschaftskrise in deren Folge Japan eine Imperialmacht geworden ist. Der Zweite Japanisch-Chinesischer Krieg begann. Japan hatte Angst, dass die Taiwaner sich gegen sie stellen würden. Deswegen haben sie eine bestimmte Politik betrieben: die Japanisierung. Sie wollten, dass die Taiwaner Japanisch lernen und ihre Familiennamen in japanische Familiennamen abändern. Im zweiten Weltkrieg wird Taiwan auch bombardiert. Vor dem Ende des Krieges haben Amerika, Großbritannien und die Republik China die Kairoer Erklärung veröffentlicht. In der Erklärung stand, dass Japan nach dem Krieg die Gebiete Taiwan und Penghu-Inseln an die Republik China zurück geben sollte. In der Potsdamer Erklärung haben sie die Kairoer Erklärung wiederholt und Japan sollte kapitulieren. Im Anschluss hat Japan kapituliert und die Republik China hat den General Chen Yi gesandt, um den Friedensvertrag anzunehmen. In dem Friedensvertrag von San Francisco (1951) stand, dass Japan Taiwan und die Penghu-Inseln aufgibt. Aber es stand nicht darin, welchem Land Taiwan und Penghu-Inseln in der Folge gehören sollen. Im Jahr 1952 wurde ein separater Friedensvertrag (Vertrag von Taipeh) geschlossen. Eine Frage ist, wenn Japan in dem Friedensvertrag von San Francisco Taiwan schon aufgegeben hat, wieso können Sie noch einen Vertrag bezüglich Taiwan und Penghu-Inseln aushandeln und unterzeichnen? Es gibt zwei Gruppen: Die eine denkt, dass der Zustand von Taiwan noch nicht entschieden wurde. Die andere Gruppe denkt das Gegenteil.

5. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis Heute (1945-Heute)

Der General der Kuomintang, Chen Yi, übernahm in Taiwan das Amt des Generalgouverneurs. Er hat alle Gewalten (Legislative, Exekutive, Judikative, Militärwesen) auf sich vereint und versagte Taiwanern die Möglichkeit, Beamte zu werden. Durch die Verderbtheit der Beamten, Soldaten und Polizisten wurden den Taiwanern Grundstücke, Fabriken und Arbeit weggenommen. Reis und Zucker verteuerten sich, weil sie nach China geschickt wurden, um den Krieg zwischen der Kuomintang Chinas und der Kommunistischen Partei Chinas zu unterstützen. Es gab in dieser Periode viele Geschehnisse wie Einschüchterung, Raub und Mord. Ein Teil der Infrastruktur und die Anlagen der Fabriken wurden abgebrochen, Bauteile aus Metall wurden entwendet und verkauft. Die Industrie und die Wirtschaft brachen ein. Bei dem Zwischenfall 228 (28.Februar) wurden viele Menschen getötet, darunter auch viele Intellektuelle. Danach wollten viele Taiwaner nichts mehr mit der Politik zu tun haben. Nachdem sich die Kuomintang Chinas wegen des Krieges ggeen die KP nach Taiwan zurückgezogen hatten, wurde Taiwan standrechtlich (unter Miltärverwaltung gestellt). In der Zeit wurden den Bürgern viele Freiheiten und Rechte entzogen. Wenn man dagegen vorging, dann wurde man ins Gefängnis geworfen (Weißer Terror in Taiwan). In der Zeit hatte die Regierung Angst, dass es Spione der neu gegründeten Volksrepublik China in Taiwan gibt. Wenn Sie an jemandem zweifeln, dann landet er im Gefängnis. Viele Leute wollten trotzdem, dass sie ihre Freiheit und Rechte zurück bekommen. Bei einer Demonstration in Kaohsiung hat die Regierung den Bürgerprotest mit dem Einsatz von Soldaten unterdrückt (Der Kaohsiung-Vorfall). Die Taiwaner haben es danach immer weiter versucht. Zum Schluss hat die Regierung den Bürgern Freiheit und Rechte zurückgegeben. In den vielen folgenden Präsidentenwahlen hat sich die Regierungspartei häufig abgewechselt. Wir haben die Liberalisierung und die Demokratisierung verwirklicht.

Haben Sie es auch so empfunden, dass Taiwans Geschichte einige Besonderheiten aufweist? Viele Völker sind nach Taiwan eingewandert oder haben Taiwan verlassen. Dadurch haben wir so viele verschiedene Kulturen in unserer Gesellschaft. Unsere Ethnien sind gemischt. Wahrscheinlich war Deutschland auch so? Aber ein Deutscher hat mich trotzdem gefragt: Wieso gibt es in Taiwan die relative religiöse/ ideologische Toleranz und Offenheit? Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ist es wegen unseres “Insel-Gens”? Wahrscheinlich lernen wir die Toleranz aus unserer Geschichte. Wahrscheinlich können wir wegen unseres Insel-Gens einfacher neue Sache annehmen, weil wir mit anderen Völkern und Nationen zusammenarbeiten und umgehen müssen. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund: Weil wir ein kleines Land sind, müssen wir unsere Gedanken und Fähigkeiten verbessern und Fremdes annehmen. Haben Sie auch eine Idee oder Theorie dazu?

Es gibt noch so viele Sachen, über die ich nicht geschrieben habe. Zwei Sachen muss ich noch erwähnen:
1. Die neuen Einwanderer: Sie sind wegen der Arbeit nach Taiwan gekommen (die Meisten kommen aus Indonesien, Thailand, Vietnam, Philippinen). Oder Sie bleiben hier, weil sie Taiwaner heiraten. Als ich jung war, habe ich manchmal gehört, dass jemand die neuen Einwanderer diskriminiert hat. Danach haben die Regierung und viele Taiwaner ihnen geholfen, um die Leute, die die neuen Einwanderer diskriminieren, zu überzeugen und aufzuklären. Jetzt hat sich die Situation deutlich verbessert.
2. Wussten Sie das schon? Nach langen Anstregungen vieler Bürger, können homosexuelle Paare seit dem 24.05.2019 in Taiwan heiraten. Sie haben das gleiche Recht wie andere Paar auch. Damit ist Taiwan das erste Land in Asien mit gleichgeschlechtlicher Ehe.

Was denken Sie über Taiwan? Haben Sie jetzt mehr Lust darauf, Taiwan kennen zu lernen? Falls nicht, dann muss ich den Blog noch verbessern! :-0

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Mia Chen
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暫居德國。個性也許內向,但腦袋不內向。喜歡將各種事物連結起來,將自己放大縮小遊走這世界,更喜歡遊走於自然森林之間。