Gravelbiking auf komoot — robuster Trend oder kurzfristige Erscheinung

Maximilian Seidl
Komoot
Published in
3 min readMar 17, 2021

Bereits seit einigen Jahren taucht der Begriff Gravelbike regelmäßig in den Fachzeitschriften der Bike Branche auf. Was in den Weiten der USA schon lange zum Standard gehört, ist hierzulande erst so richtig in den letzten 4–5 Jahren zu Bekanntheit gelangt.

Ein kurzer Test bei den Google Trends zeigt, dass der Begriff Gravelbike dort erst Mitte 2017 an Interesse gewonnen hat und seitdem in den Suchanfragen stark ansteigt. Besonders im letzten Jahr hat die Kategorie dann auch wirklich Nennenswertes Interesse geweckt.

Hier zeigt sich auch die Parallele zu den Fahrradgattungen Mountainbike und Rennrad, welche ein wellenförmiges Suchaufkommen, im Sommer mehr und im Winter weniger, aufweisen und sich bis Anfang 2020 in einem relativ gleichbleibenden Korridor bewegten, um dann im Laufe des Jahres 2020 ein deutliches Wachstum zu verzeichnen.

Soweit die Analyse, die auch der Blick vor die eigene Haustür, bzw. das Gespräch mit Bekannten oder die mediale Aufmerksamkeit bereits erahnen ließen. Wir wollen uns nun mit dem Thema Gravelbike, zu Deutsch “Schotter-Fahrrad”, nun auch aus touristischer Sicht, bzw. aus Sicht von komoot nähern und wie wir den Nutzer, seine Herkunft und sein Interesse wahrnehmen.

Auf komoot findet Gravelbiken bereits in Form einiger Partner Collections statt, aber auch im Bereich der Core Community wächst das Interesse stetig. So lassen sich seit 2020 im Routenplaner Graveltouren explizit planen. Die gut gewartete Datengrundlage bei Openstreetmaps liefert uns hierfür die Basis. Denn dort ist die Beschaffenheit von Wegen, insbesondere deren Oberfläche, aber auch die Breite hinterlegt, wodurch es uns möglich ist, entsprechende geeignete Wege für Gravelbiker zu identifizieren. Hier zeigen unsere Zahlen bereits einen robusten Trend zur Planung von Graveltouren. Auch das Engagement der User bei den bestehenden Gravel Collections (Gravelfondo , Dachstein-Salzkammergut) zeigt uns, dass erhebliches Interesse an Gravel Content besteht.

Im Durchschnitt planen die komoot Nutzer Graveltouren mit einer Strecke von knapp 60km und gut 511 Höhenmetern. Damit liegen sie genau zwischen dem typischen Mountainbiker, der 36km bei 580 Höhenmetern zurücklegt und dem Rennradler, der 74km und 687 Höhenmeter macht. Die Touren fokussieren sich beim Gravelbiker im Wesentlichen auf Forststraßen, die gut gesandet oder geschottert sind. Der Singletrail, den viele Trailbiker suchen, ist dabei eher nebensächlich. Aufgrund der Nähe zum Rennrad sind mehrere Kilometer auf Asphalt auch kein Hemmnis. Somit eignen sich viele Mountainbike-Routen aus früheren Zeiten hervorragend für Gravelbiker. Bei den Anstiegen gilt es aber die Übersetzungsbandbreite der Räder zu beachten. Zumeist finden sich einfach-Antriebe auf den Rädern — also ein Kettenblatt vorne — und damit eine eingeschränkte Abstufung der Gänge. Steile Anstiege jenseits der 15% sind daher oftmals ungeeignet für Gravelbikes. Regionen, die diese Eckpunkte beachten, dürften einen Großteil der Graveler zufriedenstellen.

Die leuchtenden Punkte zeigen, an welchen Orten Graveltouren auf komoot geplant werden. Die Zentrierung auf die Metropolregionen ist eindeutig zu erkennen.

Wenn wir nun unsere Datengrundlage nach den Regionen, in denen Graveltouren gemacht werden, analysieren, dann zeigt sich deutlich, dass der Trend aus dem urbanen Umfeld kommt.

Das ist es auch, was den Gravel-Trend mitunter so attraktiv für den Tourismus macht. Zum einen ist die Form des Gravelbikes so vielfältig, dass gerade Städter die Räder für den Weg zur Arbeit nutzen, aber auch ihre Abenteuer am Wochenende damit erlebbar gemacht werden können. Gepaart mit dem Trend zum Bikepacking, also dem Bepacken des Fahrrads mit allem Wichtigen für eine Mehrtagestour, macht das Gravelbike zum idealen Begleiter in der Stadt, aber auch im Urlaub.

Aus touristischer Sicht erschließt sich dadurch eine junge, zahlungskräftige und abenteuerlustige Zielgruppe, die mit den richtigen Tourenvorschlägen und der zielgruppengerechten Ansprache für die eigene Region gewonnen werden kann.

Wir sind überzeugt, dass der Trend nachhaltig sein wird und dass die Gravelbiker bereits auf komoot ihr Zuhause gefunden haben. Wir helfen Ihnen gerne Ihre Inhalte richtig auszuspielen um die Nutzer für die Reise zu inspirieren.

Meldet euch mit Fragen gerne an: partner@komoot.de

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