Warum Krautreporter in eine 20 Jahre alte, totgesagte Technologie investiert

Rico Grimm
Krautreporter Blog
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3 min readAug 15, 2018

Wer Krautreporter liest, kommt oft über Facebook, manchmal über Google und ganz selten über Twitter zu uns. Nur ein kleiner Prozentsatz unserer Leser besucht tatsächlich unsere Website, um dort nach Artikeln zu suchen. Dass unsere Beiträge trotzdem gefunden werden, wird so ein bisschen zu einem Glücksspiel, auf das wir als Redaktion nur bedingt Einfluss nehmen können: Zeigt der Algorithmus aus dem Silicon Valley dir auch wirklich die neuen Texte an? Hast du den passenden Tweet auch gesehen?

Dabei haben wir schon seit Gründung eine Funktion, die aus dem stolpernden Suchen ein gezieltes Finden macht. Die Technologie dahinter heißt RSS — und eigentlich dürfte es diese Technologie nicht mehr geben.

RSS steht für Rich Site Summary und erlaubt es Inhalte oder Änderungen, die auf einer Webseite veröffentlicht wurden, auf einer anderen darzustellen. Es ist der Kurierdienst des Internets und jeder kann ihn nutzen ohne seine Daten an Facebook oder andere Plattformen weitergeben zu müssen. Das sieht zum Beispiel bei Krautreporter so aus:

Alle Artikel laufen chronologisch ein und man kann die Texte durchgehen, wann man will. Sie werden dann als “Gelesen” markiert und rücken nach hinten. So verpasst man keinen Text.

Der Clou: Sogenannte RSS-Feeds werden von allen möglichen Seiten angeboten und mit ein bisschen Sorgfalt und Liebe kann man sich so einen wirklich personalisierten Nachrichtenstrom zusammenstellen, der nicht dem konventionellen Nachrichtendenken entspricht. Bei mir laufen dann zum Beispiel die Feeds vom World-Desk der New York Times gleichberechtigt mit den Berlin-Nachrichten des Tagesspiegels, BVB-News und den Artikeln des großartigen Politikwissenschaftsblogs Monkey Cage ein. Alles Dinge, die für mich persönlich wichtig sind.

Deswegen kann ich Simon Hurtz nur zustimmen, der gerade in der SZ schrieb: “Der Tag, an dem der letzte RSS-Feed verschwindet und der letzte RSS-Reader dicht macht, wäre ein trauriger.”

Krautreporter hat fast seit seinem ersten Erscheinen einen RSS-Feed. Mehrere Tausend Menschen hatten ihn abonniert — allerdings war dieser Feed auch immer ein hervorragender Weg, um unsere Bezahlschranke zu umgehen… deswegen haben wir ihn abgeschaltet und durch persönliche Feeds ersetzt, die unseren Mitgliedern vorbehalten sind. Jeder mit einem KR-Account kann sich diesen Feed holen. Und zwar so:

  1. Einloggen auf krautreporter.de

2. Rechts oben durch einen Klick auf das Bildchen das Profil öffnen

3. Nach unten scrollen und deinen Feed holen. Mit einem Klick auf das Ketten-Symbol wird der Link automatisch in deine Zwischenablage kopiert.

4. Feed in den Reader einfügen — das ist von Reader zu Reader unterschiedlich, funktioniert aber meistens über einen Knopf “Add Content” oder “Quelle hinzufügen”.

Sucht euch hier einen der vielen RSS-Reader aus(ich persönlich mag Feedly, weil es übersichtlich ist) und los geht es.

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Rico Grimm
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