(Passive) Einkommensstrategien mit Kryptowährungen

Milan
KryptoKompass
Published in
22 min readMar 25, 2020

Viele wollen passiv Geld verdienen, ohne viel dafür tun zu müssen. Und so manch einer wollte schon immer Bitcoin kaufen, ohne dafür Kapital zu investieren. Warum also nicht ungenutzte Ressourcen zu Geld machen?

Passives Einkommen mit Kryptowährungen ist immer relativ. Ein Coin kann heute 1 Dollar wert sein, morgen aber nur noch die Hälfte. Wer seine Profite nicht direkt in Fiatwährung tauscht, riskiert trotz Erträgen aus Mining, Lending, Staking und Masternodes ein Minusgeschäft. Besonders in Bear Markets kommt es zur Kündigung von Cloud Mining-Verträgen oder Exit Scams wie der Lending-Plattform BitConnect. Wer für aktive Arbeit Nebeneinkünfte sucht, kann sich als Content Creator beweisen oder wird am besten gleich zu einem gefragten Mitarbeiter. Neben dem Ökosystem Kryptowährung gibt es auch viele klassische und dennoch lukrative Wege, passiv Geld zu verdienen.

Bastian von Talerbox stellt dir die populärsten Möglichkeiten für passives Einkommen in diesem Video vor

Rechenleistung

Das bekannteste Beispiel für monetarisierte Rechenleistung in einem dezentralen Netzwerk ist Bitcoin. Bitcoins werden durch Mining verdient, indem sogenannte Miner Rechenleistung dafür aufbringen, die Lösung eines kryptographischen Rätsels als erstes zu lösen, einen Block mit Transaktionen zu erstellen und für das Hinzufügen zur Blockchain mit Bitcoins belohnt zu werden. Da das Bitcoin-Netzwerk mittlerweile über hunderttausend Terahash pro Sekunde stark ist, ist es aussichtslos, heute noch mit einem herkömmlichen Computer zu minen. Die Rechenleistung ist viel zu gering, um Erträge erwarten zu können, geschweige denn ein rentables Mining zu betreiben. Man müsste einen ASIC-Miner, also spezielle Hardware nur fürs Mining anschaffen und sich einem Mining Pool — also einem Konsortium an Minern — anschließen, nur um überhaupt eine Chance auf Erträge zu haben. Renditen sind aber unzuverlässig und der Preis von Bitcoin schwankt zu stark für eine adequate Kosten/Nutzen-Kalkulation. Selbst Miner in Billigstromländern geben regemäßig vom Netz, wenn die Betriebs- und Instandhaltungskosten die Einnahmen übersteigen. Mit dem Bitcoin Halving werden Miningerträge zudem alle vier Jahre halbiert, was Verkaufsdruck vom Markt nehmen und zu einem Kursanstieg führen soll. Das nächste Halving findet Mitte Mai 2020 statt.

Bei der Alternative Cloud Mining mietet man Mining-Hardware über das Internet bei einem Dienstleister, für im Auftrag des Kunden Bitcoins mint. Das wirft zwar tägliche Renditen ab, die Erträge übersteigen die Anschaffungskosten aber nur geringfügig. Ein Kauf rentiert sich oft erst nach über einem halben Jahr, was die Verträge mit oft jährlicher Laufzeit wenig attraktiv macht. In der Kryptoszene passiert in einem Jahr so viel wie in anderen Branchen in 10 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass der Anbieter bankrott geht oder gar abtaucht, als dass hier ein solides passives Einkommensmodell aufgebaut werden kann.

Darüber hinaus gibt es Startups wie das Golem Project, die mit einem Supercomputer erschwingliche und individuell abstimmbare Rechenleistung der Community für Geschäftskunden anbieten wollen. Diejenigen, die Rechenleistung zur Verfügung stellen, werden dafür in GNT bezahlt. Derzeit mangelt es jedoch noch stark an Nutzern und Kapazitäten, sodass etablierte Firmen (vorerst) weiter auf zentralisierte Lösungen wie AWS von Amazon setzen dürften.

Fazit

Mining ist für die Allermeisten, besonders für unerfahrene Privatanwender, heute nicht mehr profitabel und zu empfehlen. Auch oder gerade Alternativen wie Cloud Mining sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Das Risiko/Nutzen-Verhältnis ist in der Regel unvorteilhaft.

Lending

Kapitalzinsen, von denen Bankkunden nur träumen können: Ethereum macht es möglich mit dezentralen Finanzdienstleistungen. DeFi schließt im Sprachgebrauch auch Dienstanbieter ein, die wenig bis gar nichts mit Dezentralisierung gemein haben. Viel eher handelt es sich also um „Finance Services on the Blockchain“, die dezentral oder zentral gestaltet sein können. Der Begriff CeFi (Centralized Finance) hat sich im Gegensatz zu DeFi (Decentralized Finance) allerdings noch nicht etabliert und wird es vielleicht auch nie, denn welche Firma verzichtet schon freiwillig auf das Schlagwort „Dezentralisierung“…?

P2P-Kredite

Eine Kreditvergabe war bislang eine klassische Dienstleistung von Banken. Mit P2P-Krediten kann auf Plattformen wie Mintos* oder Bondora heute jeder zum Kreditgeber werden und dabei eine doppelstellige Jahresrendite einfahren.

Bastian von Talerbox erklärt auf YouTube geeignete AutoInvest-Einstellungen für Mintos

Wir raten dir auf Mintos nur mit Kreditvermittlern der Klasse A und B zu kooperieren und nur in Kredite mit Rückkaufgarantie zu investieren. Wähle nur Kreditvermittler aus, die auch auf verspätete Kreditrückzahlungen Zinsen zahlen (siehe Interest income on delayed payments), wenn eine Rückzahlung weniger als 60 Tage überfällig ist und bevor die Rückkaufgarantie greift. Das verschafft dir eine sichere, kalkulierbare Zinsrate. Vorsicht bei der universellen „Invest & Access“-Option. Hier kannst du dein Geld zwar für gewöhnlich sofort zurückbekommen und bist an keine Laufzeiten gebunden, allerdings ist hier das Risiko höher, da auch in Kredite von Agenturen mit schlechtem Rating investiert wird. Brechen eine oder mehrere weg, könnte es zu Liquiditätsengpässen bis hin zum Totalverlust deiner Anlage kommen.

Kryptobörsen

Zinsen auf Kredite gibt es auch im Kryptobereich. Man muss allerdings zwischen den einzelnen Modellen genauer unterscheiden. Oft leiht man seine Assets nicht von Person zu Person (P2P), sondern an eine Plattform bzw. einen Liquiditätspool, die dann Interessenten jene Gelder als Kurz- und/oder Langzeitkredite anbieten und entweder einen schwankenden oder festgelegten Zinssatz zahlen. Schwankende Zinsen gibt es in der Regel auf „echten“ DeFi-Plattformen wie Compound, Dharma, dydx, InstaDApp oder Nuo. Feste Zinsen — zumindest über einen gewissen Zeitraum — findet man hingegen auf zentralisierten Plattformen. Exchanges bieten Lending meist nur zum Zwecke des Margin Tradings an. Trader leihen sich Kryptowährungen, um mit Hebel auf steigende oder fallende Kurse zu spekulieren. Die zu erzielenden Renditen aus Margin Lending sind generell niedrig und Renditen nur schwer abzuschätzen. Hinzu kommt das Risiko, dass schon morgen eine Börse gehackt werden und insolvent gehen kann, wie von CryptoRank veranschaulicht.

Eine Besonderheit der Börse KuCoin*: mit der Dividende für KCS Holder von ca. 3% Jahresrendite erhalten Investoren 50% der eingenommenen Transaktionsgebühren. Eine Alternative zu Dividenden ist das Burning: Binance* „verbrennt“ stetig einen Teil der Gesamtmenge an BNB aus den eigenen Teamreserven, was zwar theoretisch einen höheren Preis durch Rarität erzeugt, jedoch keine Coins vom Markt nimmt und somit nicht zu einem schwindenden Angebot führt.

DeFi/CeFi-Plattformen

Wie bei Kryptobörsen ist es auch auf den meisten DeFi-Plattformen nicht möglich, Fiatwährung wie auf dem Tagesgeldkonto zu parken und dafür Zinsen zu erhalten. Dieses muss erst in unterstützte Assets umgewandelt werden. Den o.g. „echten“ DeFi-Plattformen mangelt es ganz einfach an der fehlenden Infrastruktur und einer Lizenz, Fiatgelder zu verwalten. Zudem bleibt die Liquidität und Zinsen weit hinter zentralisierten Anbietern zurück, die meist den essentiellen Fiat-zu-Krypto-Tausch anbieten. Doch auch zentrale Plattformen bieten nicht unbedingt ein Konto für US-Dollar oder Euro.

Die Lösung ist einfach wie genial: Auf etablierten Börsen wie Coinbase*, Binance*, Huobi*, KuCoin*, Gate.io* oder BitMax* kauft man mit Fiatgeld über Kreditkarte oder selten auch Banküberweisung einen Stablecoin und damit einen digitalen US-Dollar oder Euro.

Wichtig: Stablecoins sind keine staatlich ausgegebenen Zahlungsmittel, sondern tokenisierte Schecks von Unternehmen oder Organisationen, die für die ausgegebenen Tokens mindestens die selbe Anzahl an Rücklagen verwahren und sich zentral oder dezentral organisieren. Ein Beispiel für eine dezentrale, autonome Organisation ist MakerDAO mit dem Dai als Abbild des US-Dollar.

Weitaus bekannter ist jedoch der meistgehandeltste Stablecoin USD₮ im Kryptomarkt der privaten Firma Tether Limited mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln. In den AGB Art. 3 gibt Tether an, „100% backed by Tether’s Reserves“ wobei „die Zusammenstellung der Tether Reserve, um Tether Tokens zu decken, der alleinigen Entscheidung Tethers unterliegt“. Es ist also fraglich, ob hinter jedem Tether-Token ein echter US-Dollar steckt. Zudem sollte man wissen, dass „das Recht, Tether Tokens [für welche Assets auch immer] einzulösen, sich auf ein Vertragsverhältnis begründet und kein allgemeines Recht für jedermann“ ist. Tether druckt wie eine Zentralbank fleißig Tokens nach, ohne sich jemals einer staatlich anerkannten Prüfung unterzogen zu haben. Die eigens veranlasste Depotkontrolle durch die Kanzlei FSS geht auf Juni 2018 zurück. Wer passive Renditen durch das Verleihen von Stablecoins in Erwägung zieht, sollte vorzugsweise Alternativen zu Tether wie TrustToken, Paxos oder Börsen-Dollar wie USDC von Coinbase, GUSD von Gemini oder BUSD von Binance halten. Bis DeFi-Plattformen auch Renditen auf Fiatwährungen unterstützen, wird es noch eine Weile dauern, da dies einiges an regulatorischen Anforderungen mit sich bringt. Bis dahin sollte dir bewusst sein, dass Stablecoins alles andere als „stable“ sind:

Quelle: CoinCodex, Stand: 12/2019

Schwankungen von +/- 1% sind an der Tagesordnung und ermöglichen den Firmen, durch die Spreads ihr Geschäft zu betreiben. Achte beim Tausch von Fiatwährung in Stablecoins also darauf, dass du eine 1:1-Tauschrate erhältst.

Welche Plattformen eignen sich nun für möglichst hohe Renditen auf Stablecoins bei möglichst geringem Risiko?

Crypto.com

Crypto.com* unterstützt über 50 Kryptowährungen und etliche Fiatwährungen. Die kostenfreien Visa-Karten mit Euro-Wallet gibt es auch in Europa. Wer sein Kryptovermögen per Debitkarte ausgeben will, muss es zuerst in Fiatwährung tauschen — praktischerweise zum Marktpreis in der Crypto.com App. Der 2016 gegründete Anbieter mit Sitz in Hong Kong und DLT-Lizenz in Malta hat ein etwas undurchsichtiges Kostenmodell, das nur per App einsehbar ist. Per Cashback-Programm erhält man für bestimmte Käufe CRO Tokens als Pay Rewards, wenn man über 10.000 CRO hält. Das tut man am besten in der App und sichert sich so bis zu 18% jährliche Rendite. Darüber hinaus bietet die Plattform durch Crypto Loans attraktive Zinsen: garantierte jährliche Renditen von bis zu 12% auf Stablecoins und bis zu 8% auf populäre Kryptowährungen (und damit besser als die meisten P2P-Kredite) abhängig von der Lock-up Period und den gestakten MCO Tokens. Wer mehr Risiko eingehen will, kann mit dem Hedgefonds theoretisch eine noch höhere Rendite erzielen — vorausgesetzt, man ist Crypto.com Private Member mit über 5.000 MCO. Support gibt es per Email und Live-Chat zu jeder Tageszeit.

Das Team legt großen Wert auf Sicherheit der Plattform: Sämtliche Vermögenswerte werden in Kooperation mit dem Hardware Wallet-Hersteller Ledger in Cold Storage aufbewahrt und sind darüber hinaus mit 100 Millionen US-Dollar durch BitGo versichert. Hot Wallets sind das Eigentum der Firma, womit ein Hack nicht zulasten der Nutzer ginge. Fiatgeld befindet sich in Konten regulierter Banken und ist durch staatliche Einlagensicherungen abgedeckt. Ab Mitte 2020 will das Team eine Non-Custodial Wallet anbieten, bei der die Nutzer die Private Keys erhalten. Dann wäre auch eine selbstständige Tokenwiederherstellung von nicht unterstützten oder per Airdrop verteilten Tokens möglich. Allerdings bleibt die Frage, ob die Plattform die Private Keys (auf Nachfrage) z.B. als Backup behält. Bis dahin ist nur eines sicher: Mit dem Referral Code qdfn5sjvfd erhältst du 50$ in MCO Tokens nach der KYC-pflichtigen Registrierung in der App, wenn du 50 MCO kaufst und für 6 Monate stakst, um Zinsen und eine kostenlose Visa Debitkarte zu erhalten.

Nexo

Nexo.io ist wie Crypto.com ein Treuhand-Verwalter und wirbt mit „Licensed & Regulated“ auf seiner Homepage. Auf wiederholte Nachfrage gibt das Unternehmen für EU-Nutzer lediglich eine estnische Finanzlizenz heraus. Der Firmensitz bleibt Geheimsache. In den AGB heißt es: „Diese Bestimmungen werden gemäß den geltenden Gesetzen der Gerichtsbarkeit des Webseiteninhabers geregelt und ausgelegt.“ Bei der US-Börsenaufsicht wurde das Unternehmen mit einer Briefkastenadresse auf den Kaimaninseln angemeldet. Nicht unüblich für die Branche, aber angesichts der Werbung als lizenziertes Unternehmen irreführend. Über das fehlende Vertrauen können auch die jährlichen Dividenden für NEXO Holder etwa jedes 3. Quartal nicht hinwegtäuschen. Immerhin: Nexo berücksichtigt nicht nur den Tag der Ausgabe, sondern für Loyalty Rewards auch zu einem Drittel die durchschnittliche Menge an NEXO Tokens, die sich zwischen den Dividendenausschüttungen in der Nexo Wallet befunden haben. Eine Ankündigung erfolgt auf dem Blog von Nexo. Renditen im Lending sind ordentlich genau wie die Mindesteinzahlung für Banküberweisungen: 1.000 US-Dollar. Nexo ignoriert auf seiner Webseite die härtesten Gegner beim Vergleich der eigenen Leistungen und zieht die Schlusslichter der Branche als Maßstab heran.

Celsius Network

Celsius.Network* ist weniger progressiv, dafür umso regelkonformer — anders wäre es mit Niederlassungen im hochregulierten Amerika auch nicht möglich. Das Unternehmen legt großen Wert auf seine kleine, wenn auch stetig wachsende Community mit dem Kredo: „We can do well after we do good for our community“. Die 80% Gewinnbeteiligung jede Woche sind jedoch keine Dividende, sondern übliche Lending-Erträge, wie sie auch andere DeFi-Unternehmen an ihre Kreditgeber ausschütten. Anders als Crypto.com gilt hier aber das Prinzip #FeeFree. Neben den soliden Grundfunktionen täte der Plattform eine Listung auf einer populären Börse gut. Ansonsten läuft ihr Gründer, Geschäftsführer und Erfinder der IP-Telefonie Alex Mashinsky Gefahr, dass seine Bemühungen um Sicherheit und Nutzererfahrung nicht die Masse erreichen. Über diesen* Link erhältst du 10$ Willkommensbonus bei einer Einzahlung im Wert von >200 USD.

Pundi X

Pundi X setzt auf eine App in Verbindung mit seinem XPOS-Terminal, über den Händler Zahlungen per Kreditkarte oder XPass Wallet akzeptieren können. Nutzer können virtuelle Kreditkarten in der Smartphone-App einrichten — zum Beispiel mit dem futuristisch anmutenden Smartphone des Partners Function X Foundation. Der XPOS ermöglicht es Entwicklern, über den eigenen App Store weitere Tools hinzuzufügen — in einem geschlossenen Ökosystem mit begrenztem Anwendungsspektrum ein gewagtes Vorhaben. Darüber hinaus dient der Terminal auch als Node zum Verifizieren von Transaktionen des dezentralen Netzwerks, was wenigstens ein paar Transaktionsgebühren einbringen dürfte. Der eigene Token NPXS fungiert als (hochvolatiles) Treueprogramm, dessen Preis in 2019 stetig gefallen ist. Die Anzahl der unterstützten Coins und Tokens ist mit Bitcoin, Ether, BNB, DGX, KCS, KNC und NPXS sehr gering. An die Private Keys kommt der Nutzer nicht heran.

Consensus listet über 100 Unternehmen im DeFi-Bereich. LoanScan vergleicht die Zinsraten der bekanntesten Decentralized Finance-Unternehmen. Eine Übersicht derer mit guten Produkten und Dienstleistungen erhältst du durch den Kauf des Krypto-Ebooks „Tipps & Tricks für Bitcoin und andere Kryptowährungen“ für 10€ auf kryptokompass.info

Quelle: CryptoDiffer.com, Stand: 29/03/2020

Fazit

Lending ist eine tolle Möglichkeit, verhältnismäßig hohe Renditen auf sein (Krypto-)Kapital zu erzielen. Das erfordert etwas mehr Einarbeitung, als sein Geld auf dem Bankkonto zu parken, lohnt sich aber bei vielen Anbietern. Man sollte jedoch wählerisch sein, was den Standort, die Sicherheitsvorkehrungen und etwaige Schutzmechanismen wie eine Versicherung sowohl des Stablecoin-Herausgebers, als auch der Lending-Plattform anbelangt.

Staking und Masternodes

Staking bezeichnet das Halten von Coins einer Proof of Stake (PoS)-Kryptowährung in einer Staking Wallet zur Konsensfindung des Netzwerks, was je nach Kryptowährung durch Staking Rewards in der jeweiligen Kryptowährung belohnt wird. Dafür generieren Blockchains wie NEO, Ontology oder Theta einen separaten Token, sogenanntes Gas bzw. Fuel, das man zum Senden von Transaktionen benötigt. Proof of Work-basierte Kryptowährungen nutzen hingegen ihren eigenen Coin als Gas, weshalb man für Transaktionen auf ethereum immer etwas ETH in seiner Wallet halten sollte.

Je mehr Coins einer PoS-Blockchain man stakt, umso höher fallen die Renditen aus. Staking Rewards sind in den meisten Fällen niedriger als die Zinsen für Stablecoins durch Lending auf Plattformen wie Crypto.com* (6-10%), Celsius Network* (~4%) oder Nexo (8%), dafür aber umso risikoreicher durch die starke Preisvolatilität der Kryptowährung. Eine Anschaffung von PoS-Coins allein zum Staking ist daher unlukrativ(er). Staking ist nur in dafür vorgesehenen Wallets möglich. Einige Exchanges wie Binance unterstützen das Staking ausgewählter Coins und verteilen Staking Rewards proportional. Das kann gerade für aktives Staking hilfreich sein, bei dem man die Wallet offen und mit dem Internet verbunden halten muss, um Rewards zu bekommen. Die Kurse schwanken zu stark, als dass man von garantierten Renditen gemessen an Fiatwährungen sprechen könnte. Wer glaubt, nur für die täglichen Snapshots einen Staking Coin auf einer Börse halten zu können, zahlt mehr Handelsgebühren als er in Staking Rewards einnimmt.

Quelle: CryptoDiffer.com, Stand: 11.03.2020

Manche Projekte implementieren zusätzlich zum Proof of Stake-Konsensalgorithmus sogenannte Masternodes. Hierbei handelt es sich um eine gewisse Anzahl an Coins in einer Wallet, die zusammen zu einer Validator Node berechtigen. Um eine Masternode zu betreiben, transferiert man eine gewisse Summe in eine Wallet, die als Full Node die gesamte Blockchain speichert und erstellt darin einen Key, mit dem man Transaktionen für das Netzwerk validieren kann.

Mittlerweile gibt es hunderte von Kryptowährungen und damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, das große Los mit einer Masternode zu ziehen und eine heute noch günstige, später aber erfolgreiche Kryptowährung zu staken. Dennoch lässt sich durch eine Masternode ein paar Prozent in der jeweiligen Kryptowährung verdienen. Je höher das Return on Investment (RoI) ausfällt, umso höher ist die Inflation und der Coin wird vermutlich kontinuierlich an Wert verlieren, da mehr Leute den Coin verdienen und verkaufen müssen, um die Serverkosten zu bezahlen, wie es auch die Miner von und mit Bitcoin tun.

Quelle: masternodes.online, Stand: 01.01.2020

Masternodes gibt es in jeder Preisklasse. Die Kosten einer Masternode bedeuten nicht zwangsweise eine gute oder schlechte Kryptowährung. Man sollte aber wissen: Eine teure Masternode ist potentiell „zuverlässiger“, die Fallhöhe zum Beispiel bei einem Fehler im Code aber natürlich eklatant. Wichtig ist vor allem das Handelsvolumen: Coins, die kaum aktiv gehandelt werden, sind meistens nutzlos. Eine Übersicht findest du auf masternodes.online und MasterNodesPro. Die YouTuber Altcoin Buzz haben ein Tutorial für Einsteiger parat. Es kann sich lohnen, einen Server z.B. Ubuntu vServer mit statischer externer IP-Adresse zu mieten. Cloud- bzw. Root-Server sind vollwertige, dedizierte Rechner und nicht nur Instanzen eines virtualisierten Systems. Auf HostTest und WebhosterWissen findest du einen Vergleich der besten deutschen Hosting-Anbieter, teilweise mit Ökostrom. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch einen kostenpflichtigen Masternode-Service wie Allnodes beauftragen.

Fazit

Die Kurse von Coins schwanken zu stark, als dass man bei Masternodes von garantierten Renditen im Dollarwert sprechen könnte. Wer an einen PoS-Coin glaubt und aufgrund seines Wertes investiert, sollte sich Einnahmen durch Staking und Masternodes nicht entgehen lassen. Doch von einer Investition rein zum Zwecke der Stakingerträge ist abzuraten.

Bandbreite bereitstellen

Full Nodes speichern eine Kopie der Blockchain. Auch, wenn sie die Daten anderen zur Verfügung stellen, werden in der Regel nicht belohnt im Gegensatz zu Minern oder Validator Nodes, die Transaktionen validieren. Doch es gibt Ausnahmen. Welche Full Nodes der Top 100-Coins sich potentiell rentieren, erfährst du im Krypto-Ebook „Tipps & Tricks für Bitcoin und andere Kryptowährungen“ für 10€ auf kryptokompass.info.

Aufgepasst bei Reward Calculators für Einnahmen mit Nodes oder bereitgestellte Ressourcen! Auch oder gerade die Teams stellen gerne einen Open-End-Calculator auf ihre Webseite oder führen im Whitepaper oder Blogbeitrag absurde Rechenbeispiele an mit Kalkulationen, die den Status Quo an Transaktionsvolumen um teilweise mehr als das Hundertfache übersteigen, was zur Folge hat, dass ein Investor statt 10 Euro nur 10 Cent im Monat verdient, aber trotzdem mehrere Dollar Miete für den Server zahlen muss. Vielleicht hörst du davon zum ersten Mal, was daran liegen kann, dass man nicht gerne mit Fehlentscheidungen hausieren geht.

Sentinel Network

Das Sentinel Network befindet sich noch im Aufbau und will als dezentrales virtuelles privates Netzwerk (dVPN) den Internetverkehr der Nutzer verschlüsselt und anonym durchs Netz leiten. Jeder kann zu einem Netzwerkknoten werden und seine Bandbreite der Community zur Verfügung stellen und damit SENT Tokens verdienen — mehr oder weniger eine monetarisierte Alternative zum langsamen Tor Netzwerk. Im Gegensatz zu Sentinel ist das aber schon länger bekannt, hat mehr Nutzer und den auf Firefox basierenden Tor Browser. Daneben existieren auch weitere blockchainbasierte Netzwerke, darunter Bit Tube, Lethean, Orchid, Substratum und WinQ. Allesamt haben bis dato aber nur browserbasierte Add-ons, eine zu kleine Community, sind noch in der Betaphase und/oder stagnieren in der Entwicklung.

Der Unterschied zu einem regulären Virtual Private Network (VPN) besteht darin, dass der Internetverkehr nicht über zentrale Server eines Dienstes, sondern über die Rechner der gesamten Community läuft, was seltener zur Blockierung einer speziellen IP-Adresse und weniger Captcha-Abfragen führen soll. Der gesamte Traffic ist vom Endgerät bis zum VPN-Server bzw. der Sentinel Node verschlüsselt. Das ist für illegale Streams verlockend, kann aber für die Exit Nodes des Netzwerks durch ihre sichtbare IP-Adresse zum Problem werden. Ein VPN schützt vor Hackern in unmittelbarer Umgebung wie bspw. in einem öffentlichen WLAN. Würden die Zielserver auch einen Knoten betreiben, wäre sogar die gesamte Verbindung verschlüsselt und für Internetprovider und staatliche Organisationen nicht mehr einsehbar. Wer seine Emails vor neugierigen Blicken der NSA schützen will, kann dies mit einem PGP-Key tun, den Sender und Empfänger vorab austauschen müssen oder über einen Keyserver abrufen können. Darüber hinaus bedarf es natürlich auch weiterhin einem effektiven Schutz persönlicher Daten auf den Servern deines Webhostinganbieters.

BitTorrent

BitTorrent ist zweifelsohne das bekannteste dezentrale Netzwerk für oft illegal genutztes P2P-Filesharing. Mit BitTorrent Speed erschien 2019 die Erweiterung für die Integration des eigenen Krypto-Tokens BTT in μTorrent. Das Ziel ist ein höherer Downloadspeed dank Verdienstmöglichkeit in BTT. So sollen mehr Netzwerkteilnehmer ermutigt werden, als Seeder eines Torrents die heruntergeladenen Dateien anderen Leechern zur Verfügung zu stellen. Das Konzept ist simpel: Leecher werben um mehr Bandbreite von den Seedern per Bidding-Mechanismus ähnlich dem „Trinkgeld“ bei Transaktionen für Validators. Je mehr man bereit ist zu zahlen, umso höher fällt die Downloadgeschwindigkeit aus. Wer vor allem an Einnahmen fürs Seeding interessiert ist, kann über die einschlägigen Seiten Torrents suchen, für die es wenig Seeder aber viele Leecher gibt. Eine „Discovery of Demand“-Funktion für Tracker ist in Planung. Die meisten populären Börsen sorgen mit der Listung von BTT für Liquidität. Das Team hinter BitTorrent arbeitet an einem eigenen dezentralen Datenspeicher namens BTFS.

Cloud-Speicher

Cloud-Speicher könnte mithilfe der Blockchain dezentral zur Verfügung gestellt werden, indem jeder mit ausreichend Speichervolumen Daten anderer Nutzer verschlüsselt auf seinen Datenträgern speichert und bei beständiger Internetverbindung bereitstellt. Der Algorithmus von Storj.io verteilt die Daten möglichst global, um regionalen Ausfällen vorzubeugen. Storage Node Operators (SNOs) verdienen für ihre bereitgestellten Ressourcen STORJ Tokens zu festgelegten Konditionen. Damit Storage Nodes möglichst lange am Netz bleiben, werden die Einnahmen erst mit der Zeit ausgezahlt, wobei auch nach 15 Monaten „Bewährungsprobe“ ein gewisser Betrag bis zum geordneten Ausscheiden aus dem Netzwerk zurückgehalten wird. Storj Labs konkurriert mit Sia Tech und Opacity um die Vorherrschaft als meistgefragte Cloudspeicher-Lösung basierend auf Blockchain. Was allen Diensten noch fehlt, sind mit Google Drive vergleichbare (dezentrale) Applikationen.

Stand: 23.03.2020

Die obige Tabelle veranschaulicht die Preise aus Nutzersicht. Jemand, der möglichst günstig an Cloud-Speicher gelangen will, wird wohl das Sia-Netzwerk oder das Startup Opacity wählen. Im Umkehrschluss ist der Betrieb einer Node im Sia-Netzwerk wenig lukrativ. So lassen sich mit dem Download von 1 TB nur wenige Cents verdienen — im Storj-Netzwerk hingegen 20$. Die Frage ist, ob das Team hinter Storj.io genügend Partner für ihren im März 2020 gestarteten Tardigrade Cloud Storage Service findet, die fleißig Daten herunterladen, damit sich der Betrieb einer Storage Node auch tatsächlich lohnt.

Die Anforderungen für eine Storage Node sind hoch:

  • 1 Prozessorkern
  • Min. 500GB Festplattenspeicher
  • Min. 2TB Bandbreite pro Monat
  • Uplink >5Mbps
  • Download >25Mbps
  • Max. 5 Stunden Downtime

Besonders letzteres dürfte die größte Hürde darstellen. DSL-Anschlüsse haben nicht selten einen Ausfall von mehr als 5 Stunden im Monat. Da besonders zu Anfang Renditen stark eingekürzt und erst nach 10 Monaten voll ausbezahlt werden, ist damit zu rechnen, dass man früher oder später unvorteilhaft disqualifiziert wird. Der Heimcomputer taugt also wenig als Storage Node, auch wenn sich Storj.io an private Hosts richtet.

Stellen wir uns die Frage, ob sich das Reselling eines virtuellen privaten Servers lohnt. Wir haben zwei VPS betrieben, einen mit 4 Kernen, 16GB RAM, 4TB HDD und einen mit 8GB RAM und 1TB HDD — beide mit unbegrenzter Bandbreite. Wir können vorweg nehmen, dass im letzten halben Jahr während der Testphase die Mindestanforderungen an die Bandbreite nicht ausgeschöpft wurden. Die Einnahmen und Ausgaben beliefen sich in Q1/2020 wie folgt:

Ausgaben:
30.12.2019: 15,13$ Servermiete
01.01.2020: 22,00$ Servermiete
28.01.2020: 14,85$ Servermiete
01.02.2020: 22,00$ Servermiete
26.02.2020: 14,69$ Servermiete
01.03.2020: 22,00$ Servermiete
= 110,67$

Einnahmen:
04.01.2020: ~197 STORJ @ ~0,103 USD = 20,33$
05.02.2020: ~638 STORJ @ ~0,140 USD = 89,29$
10.03.2020: ~468 STORJ @ ~0,125 USD = 58,54$
= 168,16$

Dabei ist zu beachten, dass unsere Server seit August 2019 online sind und daher 50% der erworbenen Einnahmen ausbezahlt bekommen. Folglich hätten wir mit einer vollwertigen Node über 10 Monaten Laufzeit das Doppelte erhalten. Der zurückgehaltene Betrag ist reserviert für den Fall eines vorzeitigen, ungeregelten Ausscheidens oder Disqualifikation und begleicht die in der Tabelle genannte Reparatur-Bandbreite durch andere Nodes, die die selben Daten gespeichert haben und zur Umverteilung hochladen. Bislang sind noch keine Daten im Storj-Netzwerk verloren gegangen und das Team aus Atlanta tut einiges, damit das auch so bleibt. Ansonsten würde der Dienst den hohen Preis für Downloads nicht rechtfertigen können. Es ist zu beachten, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und kein Versprechen für ein lukratives Einkommensmodell. Während der Testzeit 2019 hatten wir trotz der Boni des Teams mehr Ausgaben als Einnahmen. Mit dem öffentlichen Start von Tardigrade ist jedoch eine steigende Nachfrage zu erwarten und damit hoffentlich auch steigende Gewinne.

Was den Wert der Storage Tokens angeht, hat es der Programmierer des Oyster Protocols auf den Punkt gebracht, nachdem er seinen Exit Scam begangen hat:

I advise all of you to get out of crypto. Go educate yourselves about what is happening with Tether. The entire crypto sphere is a giant Ponzi scheme. […] If you want to sell back to a greater fool then you will only find yourself to be that fool. […] If you understand how the storage-peg works then good for you, you realize that current price shocks are ephemeral and that the price of PRL will eventually become bubble-resistant and associated with the fair-market value of storage.

Theta Network

Theta Labs benötigt Bandbreite zum Videostreaming. Caching und Validator Nodes werden mit TFuel, dem Gas für Transaktionen im Theta-Netzwerk, belohnt. Die Höhe der Erträge hängt vom geteilten bzw. hochgeladenen Content ab, rangiert aber tendenziell im Centbereich pro Tag. Sliver.tv ist bereits Streaming-Partner und kooperiert zusätzlich mit dem Chromium-basierten Brave Browser*.

Fazit

Noch ist unklar, mit welchen Plattformen man langfristig die besten Renditen auf seine ungenutzten Ressourcen erzielt. BitTorrent ist zum Beispiel ein großes dezentrales Netzwerk, aber mit mehr Teilnehmern kommt auch mehr Wettbewerb und senkt in der Regel 2die Erträge. Andererseits: wenn ein Dienst wie das Sentinel Network zurzeit so gut wie keine Nutzer hat, sind Renditen nur schwer abschätzbar. Lohnenswert könnte das US-amerikanische Cloud Storage-Startup Storj.io sein. Am besten ist immer, man macht seine eigene Recherche und betreibt einen Netzwerkknoten bei zu erwartenden, guten Renditen erstmal nur probeweise ohne große Verpflichtungen und Ausgaben.

Content Creators belohnen

Dank den APIs großer Plattformen wie YouTube, Twitch und Twitter ist es möglich, Content Creators zu belohnen. Der Brave Browser* erlaubt die Weitergabe von Basic Attention Token, die Nutzer für das Ansehen unaufdringlicher, nicht-personalisierter Werbung erhalten. Mehr dazu im Kapitel Basic Attention Token.

Die Plattform Verasity dreht den Spieß um: Publisher und Werbetreibende können VRA/VRAB Tokens kaufen und gezielt das Anschauen von Videos belohnen — auch von Werbung. Verasity bindet neben dem Plug-in auch die VeraWallet in die eigene Webseite ein, sodass der Nutzer nicht zwischen verschiedenen Applikationen wechseln muss.

Die Videoplattform DLive* vereint beide Modelle und bietet Streamern eine Plattform, auf der sich alles um Communityinteraktion dreht. 2020 zog das Projekt von der Lino- zur Tron-Blockchain um und ist seither mit seiner dApp Teil des BitTorrent-Ökosystems.

Airdrop

Airdrops sind oder vielmehr waren eine tolle Möglichkeit, ein paar Tokens gratis zu sammeln. Eine rein kostenlose Tokenvergabe ist die Ausnahme, da Tokenverkäufe in den letzten Jahren eine sehr lukrative Finanzierungsmethode dargestellt haben. Bei den heute wenigen ICOs nutzen Projekte kostenlose Airdrops meist nur noch als Werbekampagne und um (künstlich) ihre Community zu vergrößern, da man dem Projekt auf diversen Kanälen folgen muss, um im Gegenzug ein paar Tokens zu erhalten. So können auch inhaltlich schwache Projekte eine beachtliche Communitygröße erreichen.

Kostenlose Airdrops bekommt man meist nur per Referral von Influencern oder über das Sammelsurium an Posts im ältesten Krypto-Forum Bitcointalk. Vergibt ein Team seine Tokens ausschließlich nach Interaktion in sozialen Kanälen ohne ein reelles Produkt, wird der Token vermutlich nicht viel Wert haben. Manche Teams nutzen einen später wertlosen Token nur, um an persönliche Daten einer Zielgruppe mittels Know Your Customer (KYC) und Anti-Money Laundering (AML)-Verfahren unter dem Vorwand der Erfüllung von Anti-Geldwäsche-Richtlinien zu kommen. Das sind reine Schneeballsysteme, bei denen das große Geld nicht auf die Teilnehmer, sondern die Betreiber wartet, wenn sie die Daten an Dritte verkaufen. Sei daher äußerst wählerisch, wem du deine persönlichen Daten anvertraust, denn Daten sind die Währung von morgen.

Manche Projekte vergeben ihre Tokens an Stakeholder eines Coins (der zugrundeliegenden Blockchain). Ein Beispiel hierfür ist BitTorrent, die via monatlichem Snapshot ihre BTT Tokens an TRX Holder über die Tron-Blockchain verteilen. Das Verhältnis ist jedoch so gering, dass sich ein Kauf und Verkauf von TRX am jeweils 11. Tag des Monats zum Erhalt der BTT Tokens nicht lohnt.

Die kurzfristige Mitnahme eines Airdrops durch ein Investment ist besonders außerhalb der Top 10-Coins aufgrund mangelnder Liquidität sehr riskant wie bspw. der „Mega-Airdrop“ von TrueDeck zeigte. Der Token ist durch die 2:1-Verdopplung der Umlaufmenge um 80% im Preis binnen weniger Stunden gefallen. Wer den Anspruch auf Coins durch Airdrops eines Zweittokens oder Hard Forks dennoch riskieren will, sollte in jedem Fall sein Guthaben auf einer kooperierenden Börse parken, um direkt nach dem Snapshot verkaufen zu können. Nutze zur Ermittlung der Block Height einen Block Explorer in Echtzeit wie Ethstats.net für Ethereum. Wer seine Coins in einer eigenen Wallet aufbewahrt, benötigt zu lange, um diese nach dem Snapshot in eine Börse einzuzahlen.

Ein Airdrop ist nicht zu verwechseln mit dem Hard Fork einer Blockchain, wenn dieser nicht für die Entstehung einer neuen Blockchain, sondern zur Behebung eines Fehlers initiiert wird. In dem Fall wird zwar das Protokoll entscheidend geändert, aber kein neuer Coin ausgegeben. Auch ein Token Swap ist nicht dasselbe wie ein Airdrop, obwohl der Stakeholder für seine Tokens Coins auf einer neuen Blockchain erhält. Die vorherigen Tokens werden aber erklärtermaßen wertlos, da die neuen Coins von nun an als das gültige Medium im Netzwerk fungieren.

Faucet

Faucet steht als „tropfender Wasserhahn“ für Webseiten, die Coins oder Tokens kostenfrei oder für das Absolvieren von Aufgaben oder Umfragen einem Nutzer gutschreiben und diese ab einem Schwellenwert meist über die kontopflichtige Plattform FaucetHub oder CoinPot ausbezahlen. Wirklich passiv ist das Ganze also nicht. Nicht selten wird mit bis zu 5000 Satoshis pro Captcha geworben. Im Durchschnitt kannst du aber drei Nullen abziehen.

Wer sollte dir auch Geld schenken? Das maximal Logische ist eine Beteiligung an Werbeeinnahmen, was aber durch die zahlreichen Adblocker kaum noch Erträge abwirft. Teilt man diese auch noch mit den Webseitenbesuchern, können die Betreiber eines Faucets nicht mehr als ein paar Cent am Tag „verschenken“, zumal das Risiko besteht, dass jemand mit mehreren Accounts und IPs gleichzeitig den Hahn anzapft. Manche Faucet-Webseiten sperren den Zugang bei Verwendung eines Adblockers. Oft handelt es sich auch um Betrugsseiten, die dich auf einer werbeverseuchten Webseite sinnlose Captchas klicken lassen, am Ende nicht bezahlen und im schlimmsten Fall noch Malware auf deinen Computer schleusen. Die Zeit von Gavin Andresens 5 BTC Faucet ist in jedem Fall vorbei. Die allermeisten Seiten sind reine Zeitverschwendung!

Wenn es dir nur darum geht, dass keine Verbindung zwischen deinen Wallets hergestellt werden kann, du aber ein wenig Ether von einer fremden Wallet als Gas für eine Tokentransaktion benötigst, kannst du Wallets mit Atomic Swaps oder integriertem Wechselservice nutzen. Du bleibst jedoch nur so weit anonym, wie keine ausgehende Transaktion an eine Plattform geht, bei der du per KYC verifiziert bist. Alternativ gibt es auch gebührenpflichtige, vertrauensbasierte Mixing Services. Gebe weder einem Anonymisierungsanbieter und insbesondere keinem Faucet-Betreiber deine private Email-Adresse, wenn du nicht in Zukunft mit Spam geflutet werden willst.

Quelle: mohamed_hassan, Pixabay

Aktives Einkommen mit Kryptowährungen

Neben den verlockenden passiven Methoden gibt es natürlich auch das konventionelle Modell: Zeit gegen Geld. Auch wenn sich viele von Kryptowährungen finanzielle Freiheit für die Zukunft erhoffen, hilft für den Moment oder als Einstieg auch die ein oder andere aktive Beteiligung:

Coinbase* bietet als eine der ersten Plattformen „bezahltes Lernen“ an. Auf Coinbase Earn* kann man nach dem Anschauen eines Videokurses zu einer Kryptowährung an einem Quiz teilnehmen. Für jede richtige Antwort bekommt man ein paar Dollar des jeweiligen Coins gutgeschrieben. Einige Projekte bieten auf ihren sozialen Kanälen auch Gewinnspiele (siehe hier).

Viele, um nicht zu sagen so gut wie alle Blockchain-Projekte suchen händeringend nach IT’lern. Coder, die sich mit der Blockchain-Technologie auskennen, finden jederzeit eine Anstellung. Hier kann man tatsächlich noch davon träumen, als berühmt-berüchtigter digitaler Programmier-Nomade am Strand von Bali zu liegen und zwischen Touchpad und Cocktail hin und herzuwechseln. Jedem, der noch heute Programmieren lernen will, sei aber gesagt: Der Feld-und-Wiesen-Programmierer von heute wird vermutlich in einigen Jahren durch KI, die er (oder vielmehr seine Kollegen) geschaffen haben, auch arbeitslos werden. Stattdessen kannst du versuchen, heute als Übersetzer, Gruppenmoderator, Gründer oder ähnlichem im Blockchain-Bereich und darüber hinaus Fuß zu fassen.

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Quelle: kryptokompass.info

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Milan
KryptoKompass

writer. filmmaker. blockchain enthusiast from 🇩🇪