Ansprache, Emotionen, Entscheidungsfindung
Warum Ihre Führungskommunikation heute besser sein muss
Entscheidungsfindung und die dazu gehörige Kommunikation von Führungskräften wir oft kritisiert.
Insbesondere in Zeiten, in welchen die Talentlage am Markt sehr knappt ist, ist es umso wichtiger, dass Ihre Kommunikation als Führungskraft vorbildlich ist. Heute können wenige Aussagen, einige Handlungsweisen, ein gezeigtes Verhalten den Unterschied machen zwischen einer zufriedenen Mitarbeiterschaft und einer hohen Fluktuation in der Belegschaft. Die Beschwerden über Führungskommunikation sind umfassend und facettenreich.
Worauf kommt es heute bei der Kommunikation wirklich an?
Entscheidungen
Der Hauptkritikpunkt, welcher oftmals vollkommen berechtigt ist, liegt bereits darin, dass viele Führungskräfte zu zögerlich, zu spät oder gar nicht entscheiden. Stattdessen wird versucht eine Entscheidung zu vermeiden, schließlich könnte jede Entscheidung falsch sein (Hinweis: dies gehört zum Arbeitsbild einer Führungskraft und keine vernünftige Organisation wird Sie nach einer Fehlentscheidung entlassen). Es wird ignoriert, ausgesessen oder notfalls wild delegiert. Rück- und Weiterdelegationen werden, oftmals ohne Regelwerk, praktiziert bis irgendwann die Aufgaben, nach viel zu langer Zeit auf einer hohen Ebene angelangt ist. Diese Eben kann natürlich mit der eigentlichen Aufgabenstellung nichts anfangen und weist eine Ebene unter sich eine Person an zu entscheiden. Wie falsch und praxisfern solche Entscheidungen sind, können Sie sich ausmalen.
Kommunikation
Die Kommunikation hierzu ist meist kaum besser. Nebulös und unklar halten sich Führungskräfte bedeckt. Der Konjunktiv erlebt Hochkonjunktur und zwischen rhetorischen Ergüssen wie „Jemand müsste mal schauen, wie wir in dem Projekt weiterkommen“ und deinem stets mahnenden „Die Deadline kann auf keinen Fall verschoben werden“ wird meist noch der ewig zitierte Satz „Wir glauben an Sie und unterstützen Sie, wo wir können“ zum Besten gegeben. Diese Unterstützung beinhaltet natürlich nicht mehr Personal, mehr Zeit oder mehr Budget. Somit unterstützt man verbal, wo es möglich ist, nur stets ohne Ressourcen. Ein Eldorado der Lippenbekenntnisse.
(Hinweis: alle genannten Beispiele sind in Realprojekten so passiert, kein Beispiel ist älter als sechs Monate).
Führung
Sehr gute Führungskräfte stellen sich hier besser auf.
Entscheidungen beinhalten klare Richtungsvorgaben — ja, nein, wird gemacht, wird nicht gemacht, wir gehen nach A, wir entwickeln uns in Richtung B. Klare Entscheidungen beinhalten ein für alle verständliches Ziel. Nahezu jede Entscheidung ist besser als keine Entscheidung (Ausnahme: Entscheidungen können sich verzögern, wenn sehr zeitnah eine bessere Sachlage klar, belegbar und sicher zu erwarten ist — keine Verzögerungsmanöver!).
Kommuniziert wird so direkt wie möglich, Namen oder zumindest Teams sind in den Bezeichnungen und Ansprachen klar genannt und guten Führungskräften bekannt. In der Kommunikation wird nicht nur das Spiel „jeder nimmt jeden für alles in CC“ gespielt, sondern es gibt eine angepasste Mischung aus Meetings, online sowie offline, Gruppen- und Einzelgesprächen.
Emotionen werden berücksichtigt und gleich ob privat, beruflich oder sozial stets, wo es angemessen ist, thematisiert. Hilfsangebote werden unterbreitet. Empathie ist leider nicht jeder Führungskraft gegeben und es ist korrekt, dass Empathie nicht gelernt werden kann. Jedoch ist empathisches Verhalten lernbar. Normen, Werte, Verhaltensweisen, Akzeptiertes und nicht Akzeptiertes ist Führungskräften bekannt. Dies zu ignorieren, zeugt von einer inakzeptablen Verweigerungshaltung.
Bedenken Sie immer eines: im Wettbewerb um Talente ist im Zeitalter von Remote Work bzw. Work From Anywhere jede Organisation mit Internetanschluss ein potentieller Konkurrent.
Stärken Sie Ihre Kommunikation, Ansprache, Ihren Umgang mit Emotion und die Entscheidungsfindungskompetenz. Ihre soziale Legitimation und somit die Anerkennung als Führungskraft wird hiervon umgehend positiv profitieren.
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