Hat Geld eine moralische Position?

Über Entscheidungen, Geld und Anstand

Geld hat keine Moral.

Diesen Satz werden viele in verschiedenen Kontexten schon einmal gehört haben. Üblicherweise wird besonders Personen in Wirtschaft oder Politik ein besonders gewissenloser Umgang mit finanziellen Mitteln vorgeworfen. Nicht nachhaltig genug, nur eine Agenda verfolgend, alternativ eine Pseudo-Spende zur versuchten Reinwaschung eines lädierten Firmenimages. Die Palette der Vorwürfe ist weitreichend., die Veränderung des Verhaltens zum Teil jedoch nur unzureichend zu erkennen.

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Hat Geld wirklich keine moralische Position?

Geschichte

Die kritische Aufarbeitung historischer Realitäten mag schmerzhaft sein, ist jedoch zwingend notwendig. So ist es belegt, dass Konzerne der freien Wirtschaft umfassende Desinformationskampagnen über die Auswirkungen des Klimawandels finanziert haben. Dies wirkte lange Zeit wie eine Bagatelle. Heute sehen wir die Auswirkungen. Diversity, Rechte für Frauen, Rechte für Minderheiten, dies oft geschah erst auf massiven gesellschaftlichen Druck hin (und nicht selten, weil es sich dann werbeseitig für die teilnehmenden Firmen finanziell gerechnet hat). Im Dritten Reich hat die deutsche freie Wirtschaft willfährig und aus freien Stücken den Nationalsozialisten geholfen. Bis heute sind Konzernverhaltensweisen immer wieder negativ in den Schlagzeilen (siehe z.B. Verfolgung der Uiguren in China, ein Fakt, welcher von Volkswagen, so der Vorwurf, ignoriert wird, obgleich Einrichtungen wie Arbeitslager in der Nähe von Betriebsstätten zu finden sind). Mehr zu diesen Aspekten auch im dieswöchigen Podcast (Links siehe unten).

Entscheidungen

Wenn es nun um eine Entscheidung geht, so lassen Sie sich stets reliable und valide Daten aufbereiten, um besser entscheiden zu können. Beachten Sie bei der Bereitstellung von Informationen vor allem die Quellenkritik, da zahlreiche Quellen ein Eigeninteresse vertreten und Ihnen kein neutrales Bild vermitteln werden. Auf Basis dieser Datenlage entwickeln Sie ein Best Case, der bestmögliche Fall, ein Worst Case, das schlimmstmögliche Ergebnis, sowie den Managed Case, die Mitte zwischen beiden, eine Entscheidung im Anschluss treffen zu können. Entscheidend für die Qualität des Ergebnisses in der Praxis ist die Qualität des Verständnisses in der Theorie. Werden Daten falsch interpretiert, verstanden oder geliefert, so ist von keinem positiven Ergebnis auszugehen.

Folgen

Grundsätzlich ist anzunehmen, dass wir keine perfekten Entscheidungen treffen könne. Nichtsdestoweniger versuchen wir alles in unseren Möglichkeiten Stehende, um dem Ergebnis der perfekten Entscheidung so nah wie möglich zu kommen. Bei falschen Entscheidungen oder Vorwürfen in diese Richtung gilt stets die Unschuldsvermutung und eine gute Untersuchung ersetzt jede unprofessionelle Vorverurteilung. Im Falle eines negativen Ergebnisses durch eine Entscheidung jedoch ist auch von Ihnen eine solche durchzuführen. Sie können nicht in einer Organisation arbeiten, welche sich eines Fehlverhaltens schuldig gemacht hat, von welchem Se nun spätestens wissen, und im Anschluss behaupten Sie, dass Sie mit der Sache „nicht zu tun haben“. Es gibt keine vollständige Distanzierung von der Organisation, wenn Sie wissentlich dauerhaft Teil der sich Fehl verhaltenden Entität bleiben. Es liegt somit in Ihrem eigenen Interesse von Beginn an nachhaltig zu arbeiten.

Mehr zum Thema Geld und Moral im dieswöchigen Podcast: Apple Podcasts / Spotify.

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Niels Brabandt
Leadership Magazine by Niels Brabandt / NB Networks

Niels Brabandt is in business since 1998. Helping managers to become better leaders by mastering the concept of Sustainable Leadership. Based in Spain & London.