17 konkrete Ideen für mehr Motivation und Zusammenhalt in der virtuellen Zusammenarbeit

Aike Fiedler
Leadership und Organisation
5 min readMar 9, 2021

Nach intensiver Recherche und diversen Gesprächen mit anderen Führungskräften zum Thema Motivation in der virtuellen Zusammenarbeit haben wir ein Kondensat aus 16 konkreten Tipps, Kniffen und Insights zusammengestellt. Diese Liste soll andere remote arbeitende Menschen inspirieren Neues auszuprobieren und dabei unterstützen ein (weiterhin) motiviertes Team zu führen.

1. More than Zoom: Neben den Platzhirschen im Bereich Video-Conferencing wie Zoom oder Microsoft Teams gibt es mittlerweile viele, großartige neue Lösungen und Alternativen, die Abwechslung und Motivation bringen. Hier eine kleine Auswahl:

  • Around: Geht neue Wege beim Video-Conferecing; die selbstentwickelte KI zentriert das Gesicht, selbst in Bewegung, schneidet Unordnung und andere Ablenkungen im Hintergrund aus und verschiebt alle Gesprächsteilnehmenden in individuelle „Bubbles“, die quasi über den Bildschirm gelegt sind — alle Teilnehmenden können sich so sehen, während sie beispielsweise gemeinsam an einem Google-Doc oder Präsentation arbeiten.
  • Run the world: Lässt gut für virtuelle Treffen oder gemeinsames streamen nutzen, bei dem die Leute gemeinsam schauen können. Gastgeber können jederzeit in der Mitte auftauchen, um Reaktionen zu teilen oder Kommentare hinzuzufügen
  • MeetButter: Ist ein neuer Anbieter, der damit wirbt ist eine All-in-One-Plattform zu sein, um interaktive Workshops, Schulungen und Live-Kurse umzusetzen
  • Wonder: Ein Berliner Startup, bei dem eine zentrale Eigenschaft darin besteht verschiedene digitale Räume zu erstellen können z.B. nach Themen oder Teams, zwischen denen die Meetingteilnehmer*innen spielerisch und intuitiv wechseln können
  • SpatialChat: Ähnlich wie wonder eignet sich SpatialChat vor allem für Online-Events, bei denen Networking im Fokus steht durch die Broadcasting Funktion
  • Gather: Bei Gather können sich die Teilnehmer:innen frei den digitalen Raum bewegen, auch hier können neue Räume oder fast Welten erstellt werden. Gather erinnert vom Look and Feel und der Bedienung an frühe Videospiele

2. Digitales Kochevent: Gemeinsam kochen, gemeinsam genießen und gemeinsam echtes Team-Feeling erleben — trotz räumlicher Distanz. Über Anbieter wie crying tiger können Menüs ausgewählt werden, jedes Teammitglied bekommt eine passende Kochbox nach Hause und anschließend wird unter Anleitung eines Kochlehrers z.B. über Zoom zusammen gekocht. Buchbar unter https://crying-tiger.de/pages/digitale-teamevents

3. Spot the Liar: Zu Beginn z.B. eines morgendlichen Check-ins stellt jedes Mal ein anderes Teammitglied drei Fakten vor, ein Fakt davon ist ausgedacht und der Rest des Teams versucht, diesen zu erraten. Dabei entstehen kuriose Geschichten, viel neues Trivialwissen und das Team lernt sich humorvoll auf einer tieferen Ebene kennen.

4. Meeting-Eisbrecher: Das nächste Meeting einfach mal anders beginnen: das Team bekommt die Aufgabe, einen unsortieren Stapel Post-its auf einem digitalen Whiteboard wie miro möglichst schnell in Tierform (natürlich geht auch jede andere Form oder Silhouette) zu arrangieren. Dabei gibt es keine Vorgaben, das Team improvisiert frei, es entstehen lustige Kreationen und manchmal sogar kleine Kunstwerke.

5. Krimi-Dinner remote: Eine großartige Abwechslung im Home Office-Alltag und für ein bisschen Spaß im pandemischen Trott: Spielt zum Beispiel “Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche” mit eurem Team. Mit Kostümempfehlung, passender Musik und entsprechenden Rezept-Ideen ist das zum Beispiel hier zu buchen.
Für die ganz Kreativen: Schreibt die Story auf euer Unternehmen oder Team um!

6. Schritt-Challenge: Legt ein Ziel fest, z.B. 10.000 gelaufene Schritte pro Tag, und lost 2–3er Teams, in denen jedes Teammitglied versucht, das Tagesziel zu erreichen. Die Teams treten gegeneinander an und am Ende des Monats wird abgerechnet. Egal welche Platzierung, viel frische Luft und Bewegung trotz Home Office und ausgefallener Arbeitswege sind schon ein Gewinn.

7. Spaziergang-Meeting: Das nächste Meeting mit nur 2–3 Personen, das nicht unbedingt eines großen Bildschirms oder der Dokumentation bedarf, einfach nach draußen verlegen und mit einem Spaziergang kombinieren. Der räumliche Wechsel bringt Bewegung an der frischen Luft und neue Gedanken im Arbeitsalltag.

8. Team-Playlists: Erstellt z.B. auf Spotify eure teaminternen Mood-Booster Playlists oder teilt ganz generell gute Musik untereinander — vom konzentrierten Arbeiten bis zur besten Schlagerliste. Musik verbindet, auch über die Distanz!

9. Virtuelle After-Work-Drinks: Richtet zum Beispiel mit Run the world unterschiedliche Themenräume wie “Fussball”, “Politik”, “Virtuelle Ausstellungen” oder “Memes” ein und euer Team kann mit einem Getränk virtuell durch die verschiedenen Themen wandern und das passende Gespräch für sich finden.

10. Gemeinsame virtuelle Sport- & Yoga-Klassen: Legt fixe Zeiten fest und nutzt eine der vielen kostenlosen Yoga-Klassen, wie Yoga with Adriane: https://www.youtube.com/user/yogawithadriene oder bucht für höhere Verbindlichkeit professionelle Trainer:innen für euer Team.

11. Remote Pub-Quiz: Veranstaltet ein eigenes Pub-Quiz für euer Team, egal ob ihr dafür einen Nachmittag oder den Abend einplant, euer Team wird es euch danken und ihr werdet gemeinsam Spaß haben. Mit dem nachfolgenden Leitfaden einfach umzusetzen: https://ahaslides.com/de/blog/how-to-host-a-virtual-pub-quiz/

12. Permanente virtuelle Kaffee-Ecke: Nutzt Slack für einen Kaffee-/Austausch-Channel oder erstellt einen permanent geöffneten Raum an der Kaffeemaschine über wonder. Falls euch nach einer Pause oder einem Plausch “an der Kaffeemaschine” ist, schaut ihr einfach im Raum vorbei und checkt, ob jemand gerade zufällig da ist.

13. Lunchraum auf Clubhouse: Keine Lust, alleine zu Essen? Richtet einen wiederkehrenden Raum zu festen Uhrzeiten auf Clubhouse ein, z.B. von 12–13h, in dem sich euer Team oder Unternehmen während des Mittagessens treffen kann. Spontan, ungezwungen und eben nicht alleine.

14. Lift up your skills: Bucht eine Weiterbildung speziell für remotes Arbeiten für euch oder gleich euer ganzes Team. Es gibt diverse Angebote, wie z.B. Coachings zum Auftritt in Online-Meetings oder der Präsentation vor der Webcam: https://www.actors4business.com/training-how-to-skpe/

15. 1-Second-Challenge: Nehmt mit der App 1 Second Everyday eine Sekunde aus jedem Arbeitstag in der Woche auf, damit ihr am Ende der Woche die Videos als wöchentlichen Recap gemeinsam schauen könnt. Auch hier ist viel Luft nach oben und unten — von komplett monoton bis maximal kreativ ist mit diesem Tool alles machbar, um einen kurzweiligen, visuellen Rückblick ohne viele Worte zu kreieren.

16. Fix Coffee Date: Kommuniziere einen festen Termin in der Woche an dein Team, an dem du als Führungskraft für Einzelgespräche zur Verfügung stehst, das Thema oder Anliegen bringen die Mitarbeitenden mit.

17. How to work with me: Erstellt erstellt ein How to Work with me Manual, in welches jedes Teammitglied die eigenen Präferenzen der Zusammenarbeit, Eigenschaften und Hintergründe zu sich eintragen kann. Ein gutes Beispiel und Vorlage findet ihr hier.

Die ist natürlich nur ein Ausschnitt aus einem großen Möglichkeitsraum und jede Führungskraft muss gemeinsam mit ihrem Team herausfinden, was für sie passt oder worauf das Team Lust hat. Wie schon im vorherigen Post beschrieben ist es wichtig, unterschiedliche Aktionen und Tools auszuprobieren und sich auf das Digitale einzulassen, wohlwissend das es keinen gemeinsamen Teamabend in der Bar um die Ecke ersetzt. Aber einfach nur zu warten, bis diese endlich wieder öffnen kann, ist auch keine Lösung.

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