Episode 1: Die Lernreise beginnt

Eva-Maria Weiss
Leadership und Organisation
2 min readFeb 12, 2021
Abbildung 1 — Der Elefant macht sich auf die Reise (Quelle: Eigene Darstellung)

Autorin: Eva Rieken

Seit Wochen sitze ich zuhause auf der Küchenbank, die Tage sind ziemlich monoton und „Freilandhaltung“ ist für Federtiere, nicht für mich. Da träumt man vom Reisen — mal wieder was erleben und neue Eindrücke sammeln. Aber Moment — hier soll es ja um eine Lernreise gehen und nicht um eine Fernreise...

Diese Lernreise ist Teil des MA-Programms “Leadership in digitaler Innovation” an der UdK Berlin. Im Rahmen des Moduls „Leadership & Organisation“ beschäftigen wir uns mit dem Thema “Kommunikation in Change Prozessen”.

In den kommenden drei Monaten werden wir uns in Eigenregie mit diesem Thema befassen. Es gibt wenig Vorgaben — das Ziel dieser Lernreise ist nicht vorgegeben, wir sollen es selbst entscheiden. In diesem Blog berichten wir regelmäßig von unseren Aktivitäten und Erkenntnissen und geben euch Updates, an welchem Punkt der Reise wir uns gerade befinden.

Was ist Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs! Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile.

Anatole France

(1844–1924), eigentlich François Anatole Thibault, französischer Erzähler, Lyriker, Kritiker und Historiker, Nobelpreisträger für Literatur 1921

Hier ist die Metapher der Lernreise doch sehr passend: Wir haben keinen Reiseführer, dessen Klappschirm wir als Herde folgen. Ich sehe uns eher als eine Gruppe Rucksacktourist:innen mit einem Interrail-Ticket: Wir haben uns abgesprochen, was wir sehen wollen, wir haben drei Monate Zeit und sehen mal, welchen Weg wir einschlagen. Deshalb wollen wir unsere regelmäßigen Blogeinträge auch behandeln wie eine Postkarte von unterwegs — damit wir den Leuten, die nicht mitgekommen sind, beschreiben können, wie es dort ist, was wir gefunden haben und was besonders interessant ist.

Außerdem passiert auf längeren Reisen immer etwas Unerwartetes — denn sonst wären (Lern)Reisen ja kein Abenteuer, und man wüsste alles schon ganz genau.

Wenn uns also etwas Unerwartetes passieren sollte, z.B. dass wir uns verirrt haben, dann wollen wir auch das erzählen. Wie das passende Zitat von Anatole France oben zeigt, ändern sich die eigenen Meinungen beim Reisen — vielleicht ist auch das gemeint mit der alten Redensart, dass Reisen den geistigen Horizont erweitere. Es trifft aber auf jeden Fall auch zu auf Reisen, die man intellektuell unternimmt. Anstelle von Transportmitteln haben wir die Neugier, die uns voranbringt.

Also: kurzum, es soll uns nichts ausmachen, wenn wir im Zick-Zack laufen oder an einem ganz anderen Ziel ankommen. Sowas kann durchaus passieren und kann auch zu neuen Erkenntnissen führen (oder sogar zur Entdeckung eines neuen Kontinents).

Quellen:
https://www.aphorismen.de/zitat/158912 (Zugriff 31.01.2021)

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